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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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Archäologe.«
    »Archäologie ist kostspielig?«
    »Mein Onkel hat Clark sehr großzügig unterstützt, Agent Decker! Außerdem hat Clark den Posten bei der Verwaltung des Assuan Staudammes angenommen.«
    Phil nickte. »Auch davon haben wir gehört. - Wie ist es aber mit Ihrem Cousin Daniel?«
    »Dan ist ein armer Teufel, Agent Decker. Er ist in Paris geboren. Er glaubt, alle Welt sähe in ich nur einen halben Amerikaner. Ein Komplex, verstehen Sie?«
    »Führt er deshalb ein so lockeres Leben?«
    Willard zuckte die Achseln. »Ich glaube, er hasst dieses Leben. Sein Problem ist, dass er kein Ziel vor Augen hat. Wir alle haben uns um ihn bemüht, aber er stößt jeden Menschen vor den Kopf. Ich habe ihm schon mehrfach den Rat gegeben, sich einmal an Doktor Carey zu wenden.«
    »Meinen Sie den berühmten Psychiater?«
    »Ja. Er ist ein Freund unserer Familie, denn früher waren sein Vater und mein Onkel ein unzertrennliches Gespann.«
    »Mister Duponts Geldschwierigkeiten scheinen allgemein bekannt zu sein?«
    »Er pumpt sich so durch. Doch wer will ihm daraus einen Vorwurf machen? Wir anderen drei haben unsere Väter beerbt. Meine Tante Phyllis, Daniels Mutter, hatte ihr Erbteil längst verpulvert, als sie Jean Dupont heiratete. Der stand erst am Anfang seiner Laufbahn, als sie den Unfall in der Schweiz hatten. Für Daniel, der damals vier Jahre alt war, hätten keine Aussichten bestanden, wenn Onkel Harrison ihn nicht in die Staaten geholt hätte.«
    In diesem Augenblick schrillte die Türglocke. Willard Spencer stellte sein Glas ab und stand auf.
    »Sie entschuldigen mich?«
    »Bitte.«
    Willard nickte auch Danny zu und verließ dann den Salon.
    »Wie gefällt dir der Knabe?«, fragte Clyde, als sie allein waren.
    »Ich bin davon überzeugt dass er aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheidet, Danny«, gab Phil zur Antwort. »Er macht einen vernünftigen Eindruck. Die Einrichtung hier lässt auch darauf schließen, dass es ihm gut geht. Man kann auch nicht das gesamte Personal eines Nachtlokals bestechen, um ein Alibi zu bekommen.«
    Danny zündete sich eine Zigarette an. Auf dem Rauchtisch stand ein Schleuderascher. Er legte das noch brennende Zündholz auf die Rotierscheibe und drückte den Griff. Die Scheibe bewegte sich nur ein kleines Stück. Irgendetwas im Aschenbecher-Unterteil klemmte. Danny schraubte den Apparat auseinander.
    »Sein wann benutzt man denn so ein Ding als Papierkorb«, murmelte er kopfschüttelnd und holte einen zerknüllten Briefbogen heraus. Das Zündholz war inzwischen verlöscht. Er warf es auf die Scheibe und ließ es mit einer Drehung verschwinden. Dann sah er sich nach einem Papierkorb um. Gedankenverloren entfaltete er den Knäuel, blickte darauf, las einige Worte, stutzte und zischte dann: »Ich werd’verrückt, Phil. Lies mal!«
    Er reichte Phil das Blatt. Der überflog es hastig und steckte es dann in die Tasche.
    »Das Datum liegt drei Tage zurück«, sagte Phil nachdenklich. »Willard Spencer wollte von seinem Onkel fünfzigtausend Dollar erbitten. Warum hat er den Brief nicht abgeschickt, Danny?«
    »Vielleicht wusste er, dass es nicht mehr nötig war? Ich glaube, du musst ihn wieder in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen, Phil.«
    ***
    Ich versuchte auf die Beine zu kommen. In meinem Kopf brummte es wie in einem Bärenzwinger, und um mich herum war Dunkelheit und Stille.
    Benommen tastete ich mit der Hand über meinen Hinterkopf. Der Hieb hatte mir eine prächtige Beule eingebracht.
    Offenbar lag ich auf einem Kokoslaüfer. Ich streckte den Arm aus und stieß gegen eine Wand.
    Langsam schob ich mich an ihr hoch.
    Dann fummelte ich eine Zündholz-Schachtel aus der Tasche und riss eines der Hölzchen an.
    Ich befand mich auf einem Korridor.
    Ich sah den Lichtschalter und bediente ihn.
    Für einen Moment schloss ich geblendet die Augen, dann sah ich mich um. An einem Garderobenhaken hing eine graue Schirmmütze. Ich hatte sie heute schon einmal gesehen. Martin Randall hatte sie zu seinem Chauffeurdress getragen. Ich war sicher, dass er nicht mehr in seiner Wohnung war. Er hatte mich mit einem prächtigen Trick hereingelegt. Während ich durch die von ihm geöffnete Haustür trat, war er ein paar Stufen zum nächsten Stockwerk hinauf gestiegen. Damit hatte ich natürlich nicht gerechnet. Als ich dann vor der nur angelehnten Wöhnungstür stand, hatte er mich von hinten niedergeschlagen.
    Ich drückte auf die Klinke der Wohnungstür und fand meine Vermutung bestätigt. Er hatte

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