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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Einmal der Vampir, zum anderen der Chinese!
    Auf dem Boden lagen die Opfer. Shao, ihr Freund Suko und die suspendierte Polizistin Susan Perth. Sie alle drei waren in die Falle des dicken Piau-Tu geraten, denn er hatte sich während der Fahrt mit der kleinen Eisenbahn kurzerhand zwischen sie gesetzt, und dann, als es finster wurde, sie durch abgeschossene, winzige Pfeile betäubt. Am nächsten Bahnhof standen Helfer bereit, um die Bewußtlosen in die unterirdischen Räume des Vampir-Theaters zu schaffen. Bisher waren sie noch nicht erwacht. Dafür war das Fratzengesicht erschienen und hatte seinen Befehl erteilt. Es war ein hinterlistiger Plan, den sich dieser Dämon ausgesucht hatte, denn er wollte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Piau-Tu sollte das Wort Topar rufen. Wenn er das tat, hielt er die Zeit für fünf Sekunden an. Dann konnte sich niemand mehr bewegen, außer ihm, dem Träger des Stabes. Wenn er innerhalb dieser Zeitspanne einen Mord beging, so hob er die Wirkung des Stabes auf und konnte ihn kurzerhand zerbrechen. Eine mächtige Waffe, vor der sich das Fratzengesicht fürchtete, gab es dann nicht mehr.
    Der Weg für den unheimlichen Dämon wäre völlig frei gewesen.
    So lautete sein Plan. Und es sah nicht so aus, als würde noch irgendein Ereignis Piau-Tu daran hindern.
    Den Mund hatte er bereits geöffnet. Nur das eine Wort, diese beiden simplen Silben.
    »To… aahhhhhgggrrr …!«
    Piau-Tu kam nicht mehr dazu, das Wort zu vollenden. Etwas hatte ihn fürchterlich erwischt. Es war ein hämmernder Schlag gewesen, ein Stich in seinem Körperinnern, eine Brandwunde. Er bäumte sich auf und hatte das Gefühl, innerlich zerrissen zu werden.
    Er bäumte sich in die Höhe. Zwar kniete er noch immer, nur war sein Körper jetzt gestreckt. Die Gesichtshaut spannte sich, Augen und Mund standen offen. Der Schrei wollte nicht mehr aufhören. Er hallte durch den kahlen Raum, wurde von den Wänden zurückgeschleudert und vervielfältigte sich zu schaurigen Echos, die in Piau-Tus Ohren gellten und ihn fast in den Wahnsinn trieben. Er konnte nicht mehr, hielt den rechten Arm noch ausgestreckt, starrte auf den Stab und sah, daß mit ihm und seiner Hand etwas geschah.
    Der Schrei wurde leiser und leiser, bis er vollends verstummte, und der Körper des mächtigen Chinesen allmählich nach vorn sackte. Dabei riß man ihn nicht in die Bewußtlosigkeit hinein, er mußte weiterhin alles miterleben, und er sah, welch eine Kraft in dem Stab steckte. Diese Kraft hinderte ihn daran, das Wort Topar auszusprechen, daran konnte auch das Fratzengesicht nichts ändern.
    Plötzlich klang die unheimliche Stimme auf. Aus einer Ferne, die nicht zu messen war. Gleichzeitig konzentriert, als würden zahlreiche Sprecher sich innerhalb der Wände verbergen, und die ausgesprochenen Worte erinnerten den Chinesen an schwere Hammerschläge.
    »Du hast die Kraft des Guten herausgefordert, Unwürdiger«, erklärte die Stimme. »Dieser Stab kann von den Menschen eingesetzt werden, die sich gegen das Böse stellen. Er wird ihnen helfen, die Gegner zu vernichten, aber er wird die töten, die seine Macht mißbrauchen wollen. So wie dich, Piau-Tu. Du dienst dem Bösen, und du hast es gewagt, den Stab in die Hand zu nehmen. Du hast ihn gestohlen, um seine Macht brechen zu wollen. Deshalb wirst du die Quittung bekommen, und niemand, auch nicht dein Herr und Meister, kann dir noch helfen!«
    Piau-Tu hatte jedes Wort verstanden. Dennoch schüttelte er den Kopf.
    Sein Gesicht verzerrte sich dabei. Er holte schwer Atem und suchte auch nach den passenden Worten, während er sah, daß sich die Nebelwolke mit dem Fratzengesicht darin von ihm entfernte.
    Sein Mentor, sein Herr und Meister, suchte das Weite. Er zog sich zurück, denn die andere Kraft war einfach stärker.
    Piau-Tu konnte es nicht begreifen. Er wollte hoch und dem Fratzengesicht nach. Gleichzeitig versuchte er, den Stab fortzuschleudern, was ihm auch nicht gelang, denn diese seltsame Waffe schien mit seiner Hand eine Einheit zu bilden.
    »Du wirst für dein Tun zahlen müssen«, vernahm er abermals die Stimme. »So einfach kommst du mir nicht davon, das habe ich dir bereits versprochen. Der Stab wird für dich zum Fluch. Seine Kräfte werden sich gegen dich stellen.«
    Piau-Tu hatte die Worte vernommen. Er wollte sie einfach nicht glauben, aber die Tatsachen belehrten ihn eines Besseren. Seine Hand besaß keine Haut mehr. Sie war schwarz geworden, wirkte wie verbrannt, und als er

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