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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frage stellen. Sie sah, wie ich abwinkte und hielt den Mund.
    Amaterasu war eine japanische Sonnengöttin. Und Shao gehörte praktisch zu ihren Nachkommen. Vielleicht war sie die letzte in dieser Ahnenreihe, wobei sich die Mythologien des alten Japan und des alten China miteinander vermischten.
    »Woran merkst du es?«
    »An meinem Blut!« hauchte sie. »Es gerät in Wallung. Wir nähern uns dem Ziel.«
    »Was erwartet uns?«
    »Ich weiß es nicht, John. Noch nicht.«
    Die Situation wurde angespannter. Ich hatte selbst miterlebt, wie Shao sich verändern konnte, wenn sie den Geist der Sonnengöttin in sich spürte. Dann war sie plötzlich eine andere. Als ich gegen Xorron und dessen Totenheer antreten mußte, war es geschehen.
    »Kannst du mir einen Gefallen tun, John?« fragte sie mich.
    »Natürlich.«
    »Hol mir den Gefangenen. Ich werde mit ihm Kontakt aufnehmen. Ich glaube, ich kann ihn dahingehend beeinflussen, daß er mehr redet. Er muß sprechen…«
    Ich sprang schon hoch, gab nicht acht und stieß mir an der Decke den Kopf. Darum kümmerte ich mich nicht, sondern eilte aus der kleinen Kajüte.
    An Deck packte mich der Wind. Er kam von vorn. Ich ging geduckt gegen ihn an.
    Piau-Tu erwartete mich. Sein dickes Gesicht glänzte naß. Mit einer Handschelle hatte ich ihn an die Reling gekettet. Ohne ein Wort zu sagen, trat ich neben ihn und schloß die Acht aus Kunststoff auf.
    »Du gehst jetzt mit. Und keine…«
    Das Wort Dummheiten blieb mir im Hals stecken, denn seine Linke traf mich an der Wange.
    Diesem Hammerschlag konnte ich nichts entgegensetzen. Er schleuderte mich mit dem Rücken bis gegen die Reling. Ich spürte den Schmerz im Rücken und im Kopf.
    Aufgeben durfte ich nicht. Wenn Piau-Tu es gelang, richtig nachzusetzen, war ich verloren.
    Er kam.
    Und ich trat zu.
    Ich traf ihn dort, wo es wehtat, doch ich rechnete nicht mit seinen nahezu raubtierhaften Reaktionen. Bevor ihn mein Tritt zurückschleudern konnte, hatte er seine Arme vorgeschlagen und umklammerte mein Bein. Er lachte rauh, als er es herumdrehte.
    Ich konnte mich nicht mehr halten, schlug zwar die Arme noch nach hinten, um mich an der Reling abzustützen, doch das Metall war naß.
    Ich rutschte ab.
    Hart knallte ich auf die Planken. In meinem Kopf schien irgend etwas zu explodieren. Besonders über den Augen spürte ich den Schmerz.
    Dort war ich gegen einen harten Gegenstand geprallt.
    Nur nicht bewußtlos werden. Nur nicht…
    Piau-Tu stampfte näher. Dieser Hundesohn hatte Kraft. Er riß mich in die Höhe, lachte dabei in mein Ohr und versprach, mich über Bord zu werfen. Das hätte er sicherlich beim ersten Anlauf schon geschafft, wäre mir nicht eine Welle zu Hilfe gekommen, die das Boot von der Seite her packte, so daß wir beide den für uns nicht kontrollierbaren Kräften Tribut zollen mußten und quer über das Deck taumelten. Dabei ließen wir uns nicht los und prallten an der Steuerbordseite gegen die Reling.
    Ich trat nach hinten zweimal hart aus, während mich die Arme des Mannes wie Ketten umspannten. Er wollte mich hochwuchten, wieder trat ich, spürte Widerstand und hörte einen Fluch.
    Dann packten zwei Hände in meine Haare, wollten den Kopf nach vorn drücken, während ich die Ellenbogen nach hinten schlug.
    Der Druck lockerte sich, ich konnte herumfahren und den anderen etwas zur Seite schieben.
    Keiner von uns wollte aufgeben, so daß es zu einem verbissenen Kampf auf Leben und Tod kam.
    Piau-Tu griff in der Art eines Karatekämpfers an. Er versuchte, mit einem Fußtritt meinen Kopf zu treffen.
    Riesengroß wurde sein Schuh. Ich ließ mich in die Knie sacken, so verfehlte mich der Tritt, aber der nächste folgte. Und der erwischte mich an der Schulter.
    Wieder fiel ich auf den Rücken. Bisher hatte mir mein Gegner noch keine Gelegenheit gegeben, die Waffe zu ziehen. Mit ihr hätte ich ihn stoppen können, doch der Kampf war einfach zu schnell. Mit beiden Füßen wollte Piau-Tu auf mich springen.
    Ich rollte zur Seite, er sprang daneben, begann zu fluchen und sah mich in die Höhe kommen.
    Er warf sich sofort auf mich. Diesmal entkam ich ihm nicht. Der Anprall raubte mir den Atem. Ich schrie unwillkürlich auf und mußte zurück bis an die Reling.
    Dort war es zu Ende.
    Sein dreckiges Lachen bewies mir die Stärke. Und auch seine Worte sowie die nächste Tat.
    »Sumo-Ringer war ich«, flüsterte er. »Hast du verstanden, Sinclair? Sumo-Ringer!«
    Das zeigte er mir. Ich hatte überhaupt keine Chance. Die Planken des

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