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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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hat, als er schon in der Öffnung des Ganges stand, durch den kleinen Eingang der Hundehütte den Kopf von Cunyon gesehen, als der über die Mauer blickte. Da schoss Ackerman aus der Hundehütte heraus.«
    »So muss es gewesen sein«, nickte Phil. »Hätte sich Cunyon doch bloß an die Anweisung gehalten, nicht über die Mauer zu blicken…«
    »Ja«, brummte Anderson, »das ist wohl alles, was man dazu sagen kann.«
    Sie schwiegen einen Augenblick. Dann kehrten sie um. Es war nicht nötig, dass sie erst in den Kanälen der Downtown herumkrochen. Ackermans Fluchtweg war ja jetzt klar.
    »Jetzt weiß ich auch, warum der Dolch auf der Decke lag, mit dem das Mädchen ermordet wurde«, sagte Phil, als sie wieder auf der Veranda neben den Trümmern der Hundehütte standen. »Ackerman hatte das Mädchen umgebracht und lief zurück in sein Zimmer, als wir schon von vorn in das Haus eindrangen. Er hatte also keine Zeit. Da er die Hände brauchte, um den Mechanismus für den Mauerblock zu betätigen, ließ er das Messer einfach in dem Augenblick fallen, als er freie Hände brauchte, also genau vor der Mauer mit der Blechverkleidung.«
    Anderson nickte und wollte etwas erwidern, drehte dann aber den Kopf ein wenig weiter und fragte: »Ja, was ist denn los?«
    Phil sah sich um. Einer der vier Polizisten war eilig herangekommen.
    »Wir haben ein Walkie-Talkie draußen stehen«, sagte er ziemlich atemlos. »Gerade kam ein Ruf von der Leitstelle…«
    Er machte eine Pause, um Luft zu holen.
    »Ja, und?«, drängelte Anderson ungeduldig.
    »Die Leitstelle bekam von der FBI-Zentrale Bescheid, Sir«, setzte er schnaufend fort. »Eine Schießerei drüben in der übernächsten Querstraße. Wenn die Autos nicht so viel Krach machen würden, hätten wir es hören müssen.«
    »Wir können uns nicht um jede Schießerei kümmern«, knurrte. Anderson. 58 »Es gibt ja wohl noch andere Leute in unserem Verein, oder?«
    Der Polizist bekam einen roten Kopf.
    »Sir«, stotterte er, »ich dachte nur, Sie würden es wissen wollen, weil nämlich der Wagen von Agent Cotton vor dem Haus steht, in dem geschossen wird!«
    Phil riss den Mund auf, sah einen Augenblick aus, als wollte er etwas fragen, unterließ es dann aber doch und jagte in weiten Sätzen davon. Anderson verdrehte die Augen und setzte ihm nach.
    ***
    Ich jagte die Treppe hinab, so schnell ich konnte. Als ich die Tür aufriss, die hinausführte, war Ackerman noch fünf Schritte von der Hausecke entfernt, die ihn gegen meine Kugeln abgedeckt hätte.
    Ich schoss einmal, und ich zielte auf den Boden.
    Ackerman veränderte seine Richtung und stürmte auf die sechs Mülltonnen zu, die vor der Seitenwand einer langen Garagenreihe standen. Er verschwand dahinter, als ich gerade mit ein paar Sprüngen über den Hof hetzte und hinter einem hochkant gestellten, zweirädrigen Obstkarren ohne Ladung in Deckung ging.
    Wenn mein linker Arm nicht so höllisch bei jedem Schritt geschmerzt hätte, seit ich mich oben in Tonys Zimmer hatte fallen lassen, hätte ich Ackerman keine Zeit gelassen, seine Waffe nachzuladen - vorausgesetzt, dass er überhaupt noch Patronen hatte. Aber so wäre es Selbstmord gewesen, sich mit Ackerman auf einen Nahkampf einzulassen.
    Das Beste, was ich nach Lage der Dinge tun konnte, war ihn hier festzunageln, bis ein oder zwei Streifenwagen aufkreuzten. Die Schießerei konnte nicht unbemerkt bleiben.
    Ich peilte vorsichtig zwischen Karre und Rad hindurch in die Richtung, in der die Mülltonnen standen. Ackerman hatte den Kopf so tief eingezogen, dass ich nichts von ihm sehen konnte.
    Trotzdem jagte ich eine Kugel hinüber. Ich zielte absichtlich zu hoch, sodass sie an der Seitenwand der Garagenfront abprallen musste. Vielleicht fand Ackerman das so ungemütlich, dass er bereit war, aufzugeben.
    Meine Kugel fuhr mit einem hallenden Pläng in eine der Mülltonnen. Aber das war auch die ganze Wirkung. Ackerman zeigte sich nicht.
    »Geben Sie auf, Ackerman«, brüllte ich hinüber, damit er wenigstens mit dem Zuhören ein wenig beschäftigt war. »Sie kommen hier nicht ungeschoren raus!«
    Er gab keine Antwort. Ich lauschte nach vorn zur Straße hin. Die Mündung der Einfahrt konnte ich jetzt mit meiner Pistole unter Kontrolle halten. Ackermans einzig möglicher Fluchtweg war abgeschnitten.
    Irgendwo heulte eine Polizeisirene. Ich empfand es fast wie Musik. Ziemlich schnell wurde der grelle Ton lauter, und dann fegte auch schon ein Streifenwagen der Stadtpolizei zur Einfahrt herein.

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