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0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
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Der Fahrer verstand seinen Job: er ließ den Schlitten so stehen, dass die Einfahrt nun endgültig blockiert war.
    Die Türen flogen auf und zwei Cops sprangen heraus. Es waren erfahrene Streifenleute, die nicht das erste Mal in eine Schießerei gerieten, das konnte man sofort sehen. Sie liefen geduckt an beiden Seiten des Wagens entlang und gingen dahinter in Deckung.
    »He, Jungs«, rief ich hinüber. »Hier ist Cotton vom FBI! Drüben, hinter den Mülltonne sitzt er! Ich weiß nicht, ob er noch Munition hat. Vorhin hatte er sich verschossen. Er könnte aber inzwischen nachgeladen haben!«
    Bei den Cops blieb alles ruhig. Auch Ackerman regte sich nicht und zeigte sich nicht. Aber dann preschte einer der beiden Streifenbeamten geduckt über den Hof und ließ sich keuchend neben mir in die Deckung der Obstkarre fallen. Er schnappte ein paar Mal nach Luft, dann grinste er breit: »Hallo, Agent! Freut mich, dass wir Ihnen helfen können. Wer ist es denn?«
    »Ein gewisser Ackerman«, erwiderte ich. »Nach allem, was ich weiß, hat er bis jetzt mindestens drei Leute umgebracht. Davon auch den Taxifahrer heute Nacht.«
    »Der wird durchkommen«, erwiderte der Cop und schnallte sich den Gürtel auf. »Ich habe einen Bruder, der bei derselben Taxigesellschaft fährt. Er hat den Mann heute früh im Medical Center besucht. Die Ärzte sagen, dass er höchstwahrscheinlich durchkommen wird.«
    »Dann bleiben immer noch zwei Morde übrig«, sagte ich.
    »Stimmt«, meinte der Polizist und riss sein Verbandspäckchen mit den Zähnen auf. »Aber wir wollen uns erst einmal um Ihren Arm kümmern, Agent. Das Blut tropft Ihnen ja schon von der Hand.«
    Ich wandte den Kopf und besah es mir. Es sah wirklich nicht gut aus. Und es fühlte sich auch gar nicht gut an.
    »Es kann nicht allzu schlimm sein«, knurrte ich. »Eine wichtige Ader kann nicht getroffen sein, sonst hätte es viel stärker geblutet.«
    »Solche Vermutungen stellen immer am besten die Ärzte an«, sagte der Cop und legte mir das Päckchen mit dem Verbandspolster auf die Stelle, wo die Kugel ausgetreten war und ein schönes Stück Fleisch mitgenommen hatte.
    Ich presste die Lippen aufeinander und gab mir Mühe, nicht an den Schmerz zu denken. Der Cop machte seine Sache sehr geschickt. Schon nach wenigen Handgriffen war er fertig und sagte: »So, fürs erste geht das. Aber Sie sollten sehen, dass Sie so schnell wie möglich an einen Arzt geraten.«
    »Gern«, nickte ich. »Aber nicht bevor der Bursche da drüben hinter den Mülltonnen hervorgekommen ist und Handschellen an den Händen hat.«
    Der Cop sah mich aufmerksam an.
    »Meine Güte«, sagte er. »Jetzt kapier ich’s.«
    »Er hat vor meinen Augen einen Mann erschossen«, sagte ich.
    Der Cop nickte nur. Er tippte mit dem Zeigefinger ganz behutsam auf meinen Verb and.
    »Ach so«, sagte er. »Ich dachte, es wäre nur deswegen hier.«
    »Das würde ich ihm kaum übel nehmen«, erwiderte ich.
    »Okay«, sagte der Cop. »Dann wollen wir ihn da drüben rausholen. Damit Sie die Geschichte erledigen können. Sie müssen wirklich bald zu einem Arzt. Die Wunde sieht nicht gut aus. Und man weiß nie, wann die Gefahr einer Blutvergiftung oder eines Wundstarrkrampfes besteht. Jimmy, heize ihm ein bisschen ein, damit er rauskommen muss!«
    Der letzte Satz galt seinem Kollegen, der noch hinter dem Streifenwagen in Deckung lag.
    »Okay«, schallte es von drüben herüber.
    Wir sahen, wie der Cop sich halb hinter dem Fahrzeug aufrichtete, seine Hand mit der Pistole leicht auf das Heck des Wagens stützte und das Feuer eröffnete. In schneller Folge krachten die Schüsse.
    »Aufhören!«, schrie Ackermann auf einmal. »Aufhören! Ich ergebe mich!«
    »Dann komm raus!«, rief ich hinüber. »Aber streck die Arme zum Himmel und versuch keine Mätzchen! Wir sind drei.«
    »Ich komme!«, rief Ackerman hinter seinen Mülltonnen hervor.
    Wir sahen gespannt hinüber. Langsam und zögernd schob sich Ackerman hinter den Tonnen hervor. Er hatte die Hände wirklich zum Himmel gereckt, und von seiner Pistole war nichts zu sehen.
    »Wir decken Sie, Agent«, sagte der Cop, der inzwischen ebenfalls seine Pistole in die Hand genommen hatte. »Hier sind Handschellen.«
    Er hatte eine stählerne Acht von seinem Gürtel losgehakt und vor mich hingelegt. Ich schob meine Pistole zurück in das Halfter und nahm die Handschellen.
    »Danke«, sagte ich. »Danke, Kollege.«
    Der Cop drehte sich nicht um, er nickte nur, blickte aber unverwandt hinüber zu

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