Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0324 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (1 of 2) Sie tanzten
Vom Netzwerk:
Tür.
    Er hielt eine Injektionsspritze in der Hand. Mit sachkundigen, geübten Griffen machte er die Injektion.
    »So«, murmelte er danach. »Das hätten wir. Sie werden sich jetzt ein paar Minuten hinlegen. Danach, sagen wir: in einer Viertelstunde, bringt jemand Sie nach Hause. Sie legen sich sofort zu Bett. In ein paar Stunden sehe ich nach Ihnen. Einverstanden?«
    Einen Augenblick schien es, als wollte Mr. High widersprechen. Seine schlanken Künstlerfinger waren in unruhiger Bewegung. Dann nickte er plötzlich und sagte: »Ja, Doc. Ich möchte nach Hause…«
    Der Arzt war zufrieden. Man bettete Mr. High auf die lange Couch, die in der Ecke vor dem großen Besuchertisch stand. Rickert zog sich lautlos zurück, als der Arzt auch die beiden Kollegen hinausschickte.
    »Wenn Sie sich müde fühlen«, sagte der Doc, als er mit dem Chef allein im Zimmer war, »machen Sie ruhig die Augen zu und schlafen Sie ein bisschen. Ich werde Sie nicht aufwecken lassen. Schlaf ist jetzt das Beste für Sie.«
    »Ich möchte nicht schlafen«, sagte Mr. High schwach. »Bitte, Doc, gehen Sie an den Schreibtisch…«
    »Müssen Sie denn unbedingt jetzt noch an Ihre Arbeit denken?«
    »Ja, unbedingt… In der mittleren Schublade, ganz hinten, liegt ein kleines Päckchen. Bitte, geben Sie es mir. Es soll nicht hier herumliegen, wenn ich nach Hause fahre.«
    Der Doc zuckte die Achseln. Einem Kranken erfüllt man am besten den sehnlichsten Wunsch, dachte er, das trägt zu seiner Zufriedenheit bei.
    Er holte ihm das Päckchen. Es war in graues Papier eingewickelt und wirkte irgendwie alt. Mr. High nahm es und zog das Papier auseinander. Verwundert starrte der Arzt auf das Medaillon, das der Chef in den Händen hielt.
    Was der Chef dabei dachte, konnte der Arzt freilich nicht ahnen, in Mr. Highs Gedanken nämlich wieder holte sich immer wieder derselbe Name: Richard David Ackerman…
    ***
    »Sehen Sie«, sagte Detektive Lieutenant Anderson und zeigte auf die Mauer. »Die Richtung stimmt.«
    Phil nickte.
    »Die Richtung, ja«, gab er zu. »Aber nicht die Höhe! Das haben Sie gelbst oft genug gesagt!«
    Anderson nickte ebenfalls.
    »Ja, das habe ich gesagt. Aber ich hatte mich in meinen Gedanken viel zu sehr mit diesem unmöglichen Schusskanal beschäftigt. Ich hätte viel mehr an den Hund denken sollen, der sich nicht sehen lässt. Kommen Sie, Decker, wir wollen uns mal diese Hundehütte genauer ansehen.«
    Zusammen gingen sie hinauf zu der niedrigen Veranda und auf ihr entlang bis zur äußersten linken Seite des Hauses, wo die Hundehütte an der Hauswand lehnte. Anderson kniete schnaufend vor dem Eingang nieder. Phil beugte sich vor.
    »Ein Hund ist jedenfalls nicht drin«, brummte Anderson und tastete mit seinen fleischigen Händen im düsteren Zwielicht der Hütte herum.
    »Fühlen Sie irgendetwas?«, fragte Phil.
    »Ja«, knurrte Anderson und wurde bissig. »Stroh. Nichts als Stroh.«
    »Schade, dass man nicht hineinkriechen kann«, meinte Phil, während er sich nachdenklich den kleinen Ausschnitt in der Vorderseite der Hütte ansah.
    Anderson zog seine Hände zurück und besah sich die kleine Öffnung ebenfalls.
    »Nein«, brummte er. »Ein Mensch kann da nicht reinkriechen. Das ist überhaupt sehr merkwürdig.«
    »Was?«
    »Vergleichen Sie doch mal die Größe der Hütte mit der Größe des Eingangs!«
    »In der Hütte könnte es eine wahrhaft riesige Dogge bequem haben«, sagte Phil mit einem Achselzucken. »Nur ist mir schleierhaft, wie sie hineinkommen soll.«
    »Ein Hund jedenfalls, für dessen Größe diese Hütte gebaut ist, käme nicht durch das Loch«, meinte der Lieutenant entschieden. »Also bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit: Diese Hütte ist gar nicht für einen Hund gebaut worden. Sie soll nur wie eine Hundehütte aussehen!«
    Phil hielt die Augen geschlossen und sagte nichts. Andersen wartete vergeblich auf eine Antwort, hob schließlich den Kopf und bemerkte zu seiner Überraschung, dass Phil die Augen geschlossen hatte.
    »He, Decker!«, knurrte er. »Schlafen Sie nicht!«
    »Ich schlafe nicht«, erwiderte Phil. »Ich versuche nur, mir den Grundriss dieses Gebäudes möglichst genau vorzustellen. Ich kennen ja die Lage der Räumlichkeiten im Innern.«
    »Drinnen? Was hat das mit der Hundehütte zu tun?«, fragte Anderson, stutzte aber auf einmal und rief: »Sie meinen…?«
    Er vollendete seinen Satz nicht. Phil hatte ihn trotzdem verstanden.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Aber wir können uns

Weitere Kostenlose Bücher