Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten

Titel: 0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beugte sich leicht nach hinten, als hätte er Mühe sich gegen die Flut der Heiterkeit zu stemmen, die über ihn hereinbrach.
    Bull und Tifflor erstarrten. Rhodan dagegen blieb ruhig. Er bedachte den Arkoniden mit einem kurzen Seitenblick hielt das Augenmerk jedoch auf Danton gerichtet. Auch Danton schien unbeeindruckt. Er drehte sich nicht einmal um.
    Atlan lachte immer noch, als in der Nähe der Tür Gucky aus einer flimmernden Leuchterscheinung heraus materialisierte und mit einem hellen, protestierenden Schrei quer durch den Raum auf die Stelle zuschoß, an der Perry Rhodan stand. Der Arkonide mußte die kleine, rotbraune Erscheinung wahrgenommen haben, die wie ein Blitz über den Boden huschte. Sein Lachen erstarb.
    „Halt!" schrie der Mausbiber im Ton höchsten Entsetzens. „Das Ganze ist ein fürchterlicher Irrtum!
    Halt, sage ich. Ich kann nicht mit ansehen..."
    Gucky unterbrach sich mitten im Satz, als Atlan warnend die Hand hob.
    „Es ist an der Zeit, über einige Dinge Klarheit zu schaffen", erklärte der Arkonide, immer noch nach Atem ringend „Gucky, ich kenne deine Befürchtungen: aber Worte haben in einer Lage wie dieser weniger Gewicht als Taten."
    Perry Rhodan stand starr Kein Muskel bewegte sich in seinem Gesicht. Mit unbeteiligter Miene nahm er an den Geschehnissen teil, während Bull und Tifflor mit matten, hilflosen Gesten und großen, staunenden Augen zu verstehen gaben, daß ihr Verständnis längst hinter der Entwicklung der Dinge zurückgeblieben war.
    Atlan wandte sich an Roi Danton.
    „Ich habe Sie vor kurzem um einen Gefallen gebeten, mein Freund", begann er. „Sie wissen, welchen ich meine. Er verschaffte mir die Klarheit, die diese Herrschaften hier nun ebenfalls dringend benötigen. Erweisen Sie ihnen denselben Gefallen." Er streckte den Arm aus und wies auf eine Tür im Hintergrund der Kabine. „Meine Gemächer stehen Ihnen zur Verfügung. Ich bitte um Eile, denn ich fürchte, ich werde den Fragen unserer Gäste nicht lange standhalten können."
    Danton nickte wortlos und verschwand durch die Tür, die der Arkonide ihm gewiesen hatte. Niemand erhob Einspruch. Die beiden Marschälle erschienen völlig verwirrt, und Perry Rhodan machte den Eindruck, als nehme er an den Geschehnissen überhaupt nicht mehr teil.
    Atlan wandte sich zu ihm. Er hatte einen Wirbelsturm von Fragen erwartet aber Rhodan enttäuschte ihn. Er stand weiterhin reglos, mit starrem Gesicht den Blick durch den Arkoniden hindurch in die Ferne gerichtet. Gucky gab einen pfeifenden Laut der Unzufriedenheit von sich und machte es sich in einem Sessel bequem.
    Drei oder vier Minuten vergingen. Dann, als sei ausgerechnet für ihn die Spannung zu groß geworden, begann Atlan zu sprechen.
    „Der Gefallen, von dem ich sprach, besteht aus folgendem: Der Mann, den wir als Roi Danton kennen, wird von seinem Äußeren einige Dinge entfernen, die er bislang benutzte, um uns sein wahres Aussehen zu verheimlichen. Er hatte bisher, so behauptet er, einen triftigen Grund, uns allen anders zu erscheinen, als er wirklich ist. Ich kam ihm auf die Schliche - erst vor wenigen Tagen. Ich zwang ihn dazu, alles abzulegen, was das wahre Bild..."
    Die Tür öffnete sich. Ein Mann in der hastig übergeworfenen Montur der United Stars Organisation erschien und betrat zögernd die Kabine. Sein Blick flog von einem zum andern.
    Ein Mann...
    Roi Danton?
    Er mußte es sein. Niemand anders hatte Atlans Gemächer betreten.
    Roi Danton?
    Es war totenstill in der Kabine des Arkoniden, als die beiden Marschälle das Bild des Fremden in sich aufnahmen und ihre Blicke unwillkürlich auf Perry Rhodan richteten, der nach wie vor wie eine Statue in der Mitte des Raumes stand, jetzt nicht mehr in die Ferne starrend, sondern die Augen auf den Mann geheftet, der soeben durch die Tür getreten war.
    Der Schock der Überraschung, der ihn in dieser Sekunde treffen mußte, war ihm nicht anzusehen.
    Sein Gesicht blieb steinern. Irritiert wanderte Reginald Bulls Blick zurück zu dem Fremden, der vor ein paar Minuten noch Roi Danton, der König der Freihändler, gewesen war.
    Welch eine Wandlung!
    Welch eine Wandlung, die aus einem Fremden einen Mann machte, der aussah wie - wie...
    Reginald Bull zögerte in Gedanken. Der Vergleich war schwer zu ziehen. Eine Ähnlichkeit war vorhanden, daran bestand kein Zweifel, aber es war nicht die Art von Ähnlichkeit, die man „aus dem Gesicht geschnitten" nannte. Es gab deutlich individuelle Züge, die bewiesen, daß der

Weitere Kostenlose Bücher