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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weihwasser spritzte aus den Öffnungen, erreichte die Flamme, die sich unter den zusätzlichen beschwörend gesprochenen Worten des Paters allmählich zurückzog und verlöschte.
    Hier war ihre Grenze.
    Der Pater nahm die Verfolgung auf. Er mußte sogar schnell laufen.
    Seine Kutte bauschte sich dabei auf wie ein weiter Mantel. Erst an der Einmündung der Straße blieb Ignatius stehen und schaute zu, wie sich die Flamme zu ihrem Ausgangspunkt hinwandte, verfolgt von den zahlreichen Blicken der neugierigen Zuschauer.
    Auch die Polizei war mittlerweile eingetroffen und hatte neben dem ausgebrannten Porsche angehalten.
    Father Ignatius atmete auf. Er sprach ein kurzes Dankgebet, bevor er wieder zu seinem Schützling zurückging.
    Bill hatte sich erhoben und war zu seinem Grundstückstor gegangen, an das er sich lehnte. Schwer holte er Atem. Sein Gesicht war verzerrt.
    Weit offen stand der Mund.
    Ignatius lächelte. »Alles in Ordnung, Bill?«
    »Jetzt ja, Father, jetzt ja. Darf ich mich für die Lebensrettung sehr herzlich bedanken?«
    »Bei mir nicht, mein Sohn. Ein anderer hat seine schützende Hand über uns gehalten. Danke ihm!«
    »Das werde ich auch. Aber wenn Sie nicht gewesen wären…«
    »Paperlapapp.« Ignatius schüttelte den Kopf und schellte bei den Conollys. Er wollte so schnell wie möglich ins Haus, um den Fragen der Neugierigen auszuweichen.
    Sheila meldete sich sehr rasch, und sie öffnete auch sofort. Der Pater hakte Bill unter. Sie entschwanden gemeinsam den Blicken der allmählich näherkommenden Nachbarn.
    Der Mönch mußte Bill Conolly stützen und erführ von dem Reporter die fast unglaubliche Geschichte. Hätte sie Bill einem anderen erzählt, er hätte ihn wahrscheinlich ausgelacht. Nicht so der Pater. Er kannte die Kräfte der Hölle und die der Schwarzen Magie.
    »Ich hatte so eine Ahnung«, murmelte er. »Deshalb bin ich auch gegangen.«
    »Und wie geht es meiner Familie?« wollte Bill wissen.
    »Als ich sie verließ, noch gut. Ich hoffe, daß es dabei geblieben ist. Gewarnt hat uns das Heulen der Wölfin.«
    Bill nickte heftig. »Richtig, Nadine. Ich habe sie aber nicht mehr gesehen.«
    »Da können wir uns die Hand reichen.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Sie muß einfach etwas gespürt haben. Eine andere Möglichkeit kann ich mir nicht vorstellen. Nadine hat es gewußt, und sie wollte uns warnen. Ich werde mich auf die Suche nach ihr machen, sobald es möglich ist.«
    »Sie legen sich am besten hin, Bill. Das wird auch im Sinne Ihrer Frau sein.«
    »Ich kann doch nicht…«
    Pater Ignatius ging auf die Einwände des Reporters nicht ein. Er winkte Sheila zu, die vor der Haustür stand und den beiden Männern aus ängstlichen Augen entgegenblickte. Als sie sah, daß Bill gestützt werden mußte, drang ein »Mein Gott« über ihre Lippen.
    Der Mönch winkte ab. »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, Mrs. Conolly. Wir haben alles überstanden.«
    »Ich sah Feuerschein. Hat es gebrannt?«
    »Ja, Ihr Auto!«
    »Der Porsche?«
    »Genau.«
    Sheila winkte ab. »Den kann man ersetzen. Ein Menschenleben nicht.«
    »Da haben Sie recht.«
    Sie betraten das Haus und gingen in den Wohnraum. Johnny kam, doch Sheila schickte ihn weg.
    »Wer ist denn der Mann in dem langen Gewand?« wollte er noch wissen.
    »Ein sehr guter Freund«, erklärte seine Mutter. »Bitte, Johnny, geh jetzt in dein Zimmer.«
    »Ja, ja, immer muß ich weg. Und Nadine ist noch nicht da.«
    »Sie kommt noch.«
    »Aber sie hat Angst.«
    »Woher willst du das denn wissen?«
    »Weil sie so geheult hat.«
    Sheila lächelte ihrem Sohn zu. »Nadine ist so stark, sie wird es schon schaffen. Glaube es mir.«
    Johnny war zwar nicht beruhigt, doch er fügte sich. Die Tür zu seinem Zimmer ließ Sheila offen. Dann ging sie wieder zurück in den Wohnraum, wo Bill und der Pater saßen.
    Der Reporter hatte sich ebenfalls einen Whisky genommen. Er trank ihn langsam und setzte das Glas ab, als Sheila den Raum betrat. »Es wird gleich die Polizei erscheinen«, sagte er. »Ich suche noch nach einer Ausrede. Fällt dir nichts ein?«
    »Nein.«
    »Selbstentzündung«, sagte der Pater. »Darauf müssen wir uns einigen.«
    »Ob die das glauben?«
    »Ist deren Bier«, erwiderte Father Ignatius ziemlich locker. »Zur Not haben Sie ja Rückendeckung beim Yard.«
    Bill schlug gegen seine Stirn. »Daß ich daran nicht gedacht habe, verflixt. Natürlich, ich muß Sir James verständigen. Dieser Fall ist zwar etwas für uns, aber auch für John Sinclair.

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