Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erwischt hätte.
    Mir sollte dies nicht passieren.
    Ich drehte mich und lief in die andere Richtung. Zum Glück, denn die drei Mäuler spieen zur gleichen Zeit ihre langen Flammenzungen, und aus drei Richtungen versuchten sie, mich einzukreisen.
    Sie waren verdammt schnell und huschten über den Boden. Ich hatte Mühe ihnen zu entgehen, denn die Kreise, die sie geschlagen hatten, verengten sich immer weiter.
    »Höllenfeuer wird dich fressen!« hörte ich das Schreien des Aldo Scirinna.
    Normalerweise hätte ich kaum eine Chance gehabt, aber es gab ein Mittel gegen das Höllenfeuer, das ich zudem noch bei mir trug.
    Mein Kreuz!
    Und so machte ich den Versuch, nahm das volle Risiko auf mich und stellte mich der Flammenschnur, die sich in meiner unmittelbaren Nähe befand. Das Kreuz hielt ich längst in der Hand.
    Sie fauchte herbei.
    Eine zuckende, sich wild bewegende Schnur, die auch von dem Wasser nicht gelöscht werden konnte. Sie dampfte nicht einmal, als der Regen auf sie herabprasselte.
    Ich warf einen raschen Blick nach rechts. Dort fauchten die beiden anderen Schlangen heran.
    Und der Höllenhund stand dort, wo sich der knorrige Baum befand.
    Sehr deutlich zeichneten sich seine drei glühenden, teuflischen Fratzen vor dem dunkleren Hintergrund ab.
    Wenn ich das Feuer stoppte, war er dann auch erledigt?
    Man konnte es hoffen. Mehr Gedanken durfte ich mir nicht machen, da die glühende Schnur schon ziemlich nahe war. Das Kreuz hielt ich fest, bückte mich, und in der folgenden Sekunde berührte das geweihte Silber das Feuer.
    Es war risikoreich, aber ich war dieses Risiko voll eingegangen - und hatte Erfolg.
    Etwas mehr als einen halben Schritt von meiner Fußspitze entfernt, wurde die erste Flammenspur gelöscht. Ich vernahm ein lautes Zischen, plötzlich stank es nach Schwefel, und ich vernahm einen gellenden und gleichzeitig kratzigen Schrei.
    Sofort hob ich den Blick.
    Der linke der drei Schädel war verschwunden. Zerplatzt durch die Macht des geweihten Silbers. Der Funkenregen wirbelte noch durch die Luft wie ein herrliches Feuerwerk, das bildartig vor dem düsteren Hintergrund stand. Von dieser Faszination durfte ich mich keinesfalls blenden lassen, denn noch gab es die beiden anderen Flammenspuren.
    Einmal gezielt, änderten sie nicht mehr die Richtung. Es war typisch für den Teufel und seine Diener. Beide gaben erst auf, wenn nichts mehr ging.
    So auch hier.
    Bevor die Flammenspur meine Fußspitze erreichen konnte, war ich mit dem Kreuz unten. Der Kontakt kam zustande, ich vernahm wieder das Zischen, als das Höllenfeuer durch die magische Kraft meines Kreuzes gelöscht wurde, und mit dem nächsten Donnerschlag flog auch der zweite Kopf des Monstrums auseinander.
    Der Funkenregen verteilte sich in der Luft, während sich der nur mehr einköpfige Hund abstieß und wie ein Ball in die Höhe schnellte.
    Ich vernahm einen gellenden Ruf. Nicht Zerberus hatte ihn ausgestoßen, sondern Scirinna.
    Er wollte nicht wahrhaben, daß er sich auf der Verliererstraße befand und mußte mit ansehen, wie auch der dritte Kopf verglühte. Der Widerschein erreichte Scirinna.
    Er stand da wie ein Diener, der seinen Götzen anflehte. Die Arme halb erhoben, dazu breitbeinig und in einer verkrampften Haltung. Sein Schrei endete in einem Jammern, als er zur Seite torkelte und ich ihn nicht mehr sah, denn der Funkenregen war verlöscht.
    Dafür entdeckte ich den Hund.
    Ein völlig normales Tier mit weißem Fell und weit aufgerissener Schnauze, aus der Feuer sprühte, das aber mich nicht erreichte, sondern seine Bahn über den Himmel zog.
    Dann war Zerberus verschwunden.
    Nicht explodiert, nicht zerstört. Ich rechnete damit, daß Asmodis seinen Höllenhund zurückgeholt hatte, damit er sich irgendwo seine Wunden lecken und sich regenerieren konnte.
    Blieb Scirinna.
    Soviel ich gesehen hatte, war er nicht vernichtet worden und hatte überlebt.
    Verdammt auch!
    »John! John!« Das war Bills Stimme. Er und Suko hatten die Insel erreicht, wähnten mich unter Umständen in Gefahr, dem war nicht so.
    Ich gab auch keine Antwort, denn ich hatte Scirinna gesehen. Schräg vor mir huschte er weg. Er lief mit weiträumigen Schritten.
    Ich schnitt ihm sofort den Weg ab und schrie ihn an, kurz bevor ein gewaltiger Donnerschlag die Welt um mich herum erschütterte. Ob er meine fast überkippende Stimme gehört hatte oder nur einfach so stehengeblieben war, das wußte ich nicht.
    Jedenfalls stoppte er, schaute in eine andere Richtung und ließ

Weitere Kostenlose Bücher