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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schützling herum. Auch jetzt konnte der Junge mit ihr machen, was er wollte. Er ritt auf ihrem Nacken oder lag mit ihr im weichen Gras. Die beiden verstanden sich prächtig.
    Als Sheila das sah, lächelte sie und strich eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie war froh dabei, daß Johnny Nadine hatte. Einen besseren Wächter und Aufpasser konnte man sich wirklich nicht vorstellen.
    Ihr fiel ein, daß Father Ignatius kommen wollte. Wann er allerdings eintraf, hatte Bill nicht gesagt, da er es selbst nicht wußte.
    Vorsichtshalber hatte Sheila schon eines der Gästezimmer zurechtgemacht, denn der Pater würde sicherlich mehrere Tage bleiben.
    »Nadine, Nadine!«
    Sheila hörte Johnny rufen, und sie wunderte sich über seine Stimmlage. Es klang so seltsam, ein wenig ärgerlich und erschreckt.
    Sheila Conolly hatte es gelernt, mißtrauisch zu sein. Zuviel war schon geschehen. Sie klappte noch die Spülmaschine zu und eilte nach draußen.
    Sheila war locker gekleidet. Eine bauschige weiße Hose trug sie, die über den Fußknöcheln endete. Der Pullover war dünnmaschig gestrickt.
    Er paßte schon zum Sommer. Seine Farbe leuchtete wie die roten Blüten einer Mohnblume.
    Johnny stand noch auf dem Rasen. Er war ziemlich sauer, denn er rief nach Nadine, ohne Erfolg, denn die Wölfin war verschwunden und kehrte nicht zurück.
    »Was ist denn los?« fragte Sheila.
    »Nadine ist weggelaufen.«
    »Einfach so?«
    »Ja.«
    Sheila lächelte. »Vielleicht muß sie mal oder was weiß ich.«
    Entschieden schüttelte Johnny den Kopf. »Das hat sie doch sonst nicht gemacht. Wir wollten spielen, und plötzlich rannte sie los. Ich rief, aber sie kam nicht zurück.«
    »Na, sie wird schon wieder erscheinen. Tiere sind eben keine Menschen und haben ihren eigenen Kopf.«
    »Aber nicht Nadine.«
    »Auch sie. Glaube mir das, Johnny.«
    Sheilas Sohn zog eine Schnute und spürte bald die Hand seiner Mutter auf der Schulter. »Ich glaube, für dich wird es Zeit, unter die Dusche zu gehen. Abmarsch.«
    »Jetzt schon?« quengelte Johnny.
    »Ich würde anders fragen. Erst jetzt? Eigentlich hättest du dich viel früher waschen müssen. Wenn du mal älter und erwachsen bist, kannst du meinetwegen so lange aufbleiben, wie du willst, aber nicht jetzt.«
    »Immer das gleiche.« Johnny begann zu nörgeln. Mit betont langsamen und dennoch wütenden Schritten zog er davon. Es gab nur wenige Dinge, die er nicht mochte. Wasser gehörte dazu. Das sah er als überflüssig an, wenigstens, wenn er es zum Waschen benutzen sollte.
    Beim Schwimmen war es etwas anderes. Es war fast jeden Abend das gleiche Spiel. Sheila hatte sich schon daran gewöhnt, nur hatte sich an diesem Abend doch etwas geändert. Das Verhalten der Wölfin.
    So reagierte Nadine normalerweise nicht. Daß sie einfach wegrannte, kannte Sheila nicht. Es mußte etwas dahinterstecken. Den Grund wußte sie allerdings nicht.
    Man würde sehen…
    Da Bill noch nicht zurück war, konnte Sheila auch kein Abendessen vorbereiten. Sie holte nur ein paar Baguettes aus der Kühltruhe, die sie rasch auftauen und durchbacken wollte, wenn ihr Mann kam.
    Es schellte.
    Das konnte nicht Bill sein, er besaß einen Schlüssel. Rasch eilte Sheila in die Diele und schaute auf den kleinen Monitor. Eine Kamera beobachtete den Eingang zum Grundstück, so konnte man im Haus sehen, welcher Besucher am Vorgartenende vor der Tür stand.
    Ein Taxi sah Sheila noch wegfahren, und dann erschien die Gestalt eines Mannes, der ein wenig ungewöhnlich gekleidet war, denn er trug eine lange Kutte.
    Father Ignatius war eingetroffen. Und ausgerechnet jetzt war Bill noch nicht zurück.
    Sheila ärgerte sich ein wenig und öffnete. Zu Fuß ging der Pater den Weg hoch. Er trug einen Koffer, schaute sich nach jedem zweiten Schritt um und nickte zufrieden.
    Sheila erwartete ihn vor der Tür stehend. Die beiden begrüßten sich mit Handschlag.
    »Sehr schön haben Sie es hier«, sagte der Pater und nickte anerkennend. Er machte auf Sheila so gar nicht den Eindruck eines Geistlichen. Der Pater sah ziemlich weltlich aus. Er war groß, breitschultrig, und Sheila erinnerte sich daran, daß er im Kloster sogar als Schmied arbeitete.
    »Bitte, kommen Sie doch ins Haus! Leider ist mein Mann noch nicht zurück. Er wollte zur Zeitung und…«
    Der Pater lachte die blonde Sheila an. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Auch ich weiß die Gesellschaft einer hübschen Frau zu schätzen.«
    Sheila konnte nicht vermeiden, daß sie rot wurde. Father

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