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0325 - Zerberus, der Höllenhund

0325 - Zerberus, der Höllenhund

Titel: 0325 - Zerberus, der Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrecklichen Augen, einem breiten Mund, den aufgeblähten Nasenlöchern, die an die Nüstern eines Pferdes erinnerten, ein schauriges Bild, das Bill auf den Magen geschlagen war.
    Er schluckte ein paarmal und zwinkerte mit den Augen. Sekunden dehnten sich, kamen ihm lang wie Minuten vor, und er fragte sich, wie er reagieren sollte.
    Bill trug eine Waffe bei sich. Das hatte er sich angewöhnt. Es war eine Silberkugel-Pistole.
    Konnte er den Hund damit töten?
    Im nächsten Moment wurde er abgelenkt. So schnell wie die Schädel entstanden waren, so rasch verschwanden sie auch wieder. Plötzlich stand ein normaler Hund vor ihm. Ein weißes Fell, ein großer Kopf, ein Maul, das aufgerissen wurde und eine Zunge entließ, die wie ein roter Lappen wirkte, als sie auf die Fahrbahn klatschte.
    Nichts Unnormales mehr…
    Bill wischte über seine Augen. Hatte er sich getäuscht? War er einer Halluzination erlegen?
    Glauben konnte er es nicht. So etwas bildete man sich nicht ein. Nein, das war nicht drin. Der Hund vorhin war keine Spukgestalt gewesen.
    Ebenso wenig wie der hier.
    Was tun?
    Das Tier selbst nahm den Reporter die Entscheidung ab. Seine Zunge peitschte noch weiter aus dem aufgerissenen Maul hervor, wurde lang und länger, wobei sich Bill noch wunderte, daß ein Tier so eine lange Zunge haben konnte, bis er bemerkte, wie sehr er sich geirrt hatte.
    Das war keine Zunge mehr, sondern etwas anderes.
    Feuer!
    Blitzschnell breitete es sich aus, wurde zu einem Teppich und erfaßte im nächsten Augenblick den Porsche…
    Bill wußte Bescheid.
    Er sollte im Höllenfeuer geröstet werden!
    ***
    Sheila hatte es geschafft und ihre Freundinnen verabschiedet. Die letzte halbe Stunde war sehr anstrengend gewesen, denn die Damen fanden einfach kein Ende. Sie kamen vom Hölzchen aufs Stöckchen und erzählten vor allen Dingen von ihren Männern, wobei einige kein gutes Haar an den Herren der Schöpfung ließen.
    »Nur gut, daß so etwas nicht jeden Tag vorkommt«, sagte Sheila, als auch die letzte verschwunden war. »Das würde ich nicht aushalten.« Da sie draußen gesessen hatten, mußte Sheila noch den Tisch abräumen. Sie stellte das Geschirr, Gläser und Flaschen auf einen kleinen Wagen und fuhr ihn ins Haus. Den Wagen rollte sie in die Küche, wo sie ihren Sohn vorfand, dem es gelungen war, ein Glas mit Limonade zu verschütten.
    Wie ein reuiger Sünder stand der Kleine da und suchte nach einer Ausrede.
    Sheila nickte heftig. »Ich habe ja erst vor einigen Stunden gewischt. Was meinst du, wie das Zeug auf den Fliesen klebt.«
    Johnny senkte den Kopf. »Ich wollte es ja nicht. Aber dann habe ich mich erschreckt.«
    »Worüber denn?«
    »Die Frauen waren so laut.«
    Sheila verdrehte die Augen. »Um Ausreden bist du nie verlegen, mein Kleiner.«
    Johnny grinste. »Wie Daddy, nicht wahr?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Das sagst du doch immer.«
    »Was ich mal im Spaß gesagt habe, spielt hier keine Rolle. Du verschwindest jetzt, denn ich will nicht, daß du in der Limonade herumtrampelst.«
    »Ich habe aber noch Durst.«
    Sheila schenkte ihrem Sohn persönlich ein Glas ein und drückte es ihm in die Hand. »So, jetzt kannst du trinken, ohne etwas zu verschütten. Alles klar?«
    »Danke, Mummy.«
    Es klappte, Johnny leerte das Glas, ohne zu verschütten. Als er es absetzte, fragte er: »Darf ich noch ein bißchen in den Garten gehen?«
    »Aber nicht mehr lange. Daddy kommt gleich zurück. Da möchte ich, daß du umgezogen und geduscht bist. Wir essen dann auch zu Abend.«
    »Daddy ist doch nie pünktlich.«
    »Wer sagt denn das schon wieder?«
    »Keiner. Aber das merke ich. Wenn er bei der Zeitung war, hat er immer gute Laune.«
    »Sonst nie?«
    »Kommt drauf an.« Johnny lachte noch und ging.
    Sheila schüttelte den Kopf. Der Kleine hatte sich in der letzten Zeit ganz schön gemausert. Er war zu einem richtigen Lausebengel herangewachsen. Was sollte sie machen? Besser so als anders. Er war eben ein Junge, und er schlug nun mal über die Stränge.
    Als Johnny verschwunden war, begann Sheila damit, die Gläser in die Spülmaschine zu räumen. Sie dachte dabei an die Worte ihres Sohnes.
    Johnny hatte recht. Wenn Bill bei seinen alten Kollegen war, dauerte es meist länger, bis er kam. Er konnte sich nie richtig losreisen, wahrscheinlich würden sie und der Junge das Abendessen allein einnehmen.
    Johnny war in den Garten gegangen und spielte dort mit Nadine. Die Wölfin mit der Seele eines Menschen tobte gern mit ihrem

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