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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hypno-Kräften ihren Willen auf?
    Wenn ja, dann war dieser Versuch so stümperhaft, daß er es merken mußte, aber andererseits konnte die Schwarzhaarige nicht davon ausgehen, daß er ebenfalls über Para-Kräfte verfügte und ihren Versuch deshalb erkannte. Seine Gedanken lesen konnte sie ebenfalls nicht, weil eine Sperre in seinem Bewußtsein das verhinderte und jeden Versuch abblockte. Aber dann war er verblüfft, als er sich seinerseits auf ihre Gedanken konzentrierte und sie ebenfalls nicht lesen konnte! Er stieß mit seinem Tastversuch ins Leere.
    Sie reagierte nicht. Hatte sie es nicht bemerkt, was unwahrscheinlich war, oder hatte sie beschlossen, nur einfach darüber hinweg zu gehen? Das würde bedeuten, daß sie mit einem solchen Versuch seinerseits gerechnet hatte.
    Er wurde aus diesem Mädchen nicht klug.
    Langsam ging er auf die Schwarzhaarige zu. Plötzlich erwärmte sich das Amulett, das er vorhin unten am Wagen wieder an sich genommen und umgehängt hatte. Aber diese Erwärmung war nur kurz und wich sofort wieder.
    Für Bruchteile von Sekunden hatte das Amulett fremde magische Energien gespürt! Aber entweder waren die jetzt wieder verschwunden, oder sie waren von der harmlosen Sorte.
    »Hallo«, sagte die Schwarzhaarige mit einer rauchigen Stimme. »Ich habe auf dich gewartet, amigo mio.« Und sie erhob sich endgültig, kam auf Zamorra zu und umarmte ihn, wollte ihn küssen. Dabei berührte sie das Amulett, das unter Zamorras halboffenem Hemd hing.
    Sie zuckte zurück.
    Die Luft knisterte. Unwillkürlich rechnete Zamorra mit einem Angriffsschlag, aber das geschah nicht. Statt dessen sah das Mädchen plötzlich unendlich traurig aus.
    »Es stößt mich ab!«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir?« fragte er heiser. »Legen Sie endlich die Karten auf den Tisch.«
    »Ich brauche Hilfe«, sagte das Mädchen. »Hilfe… helfen Sie mir…«
    »Wer sind Sie? Und zwischendurch dürfen Sie sich ruhig…« Er unterbrach sich. Er hatte sie auffordern wollen, sich wieder anzukleiden, weil ihre Masche, ihn mit ihrem schönen Körper für sich zu gewinnen, zu ködern, bei ihm nicht zog. Aber er suchte vergeblich nach ihren Kleidern. Sie mußte schon splitternackt in sein Zimmer gekommen sein. Es war nicht zu fassen…
    »Sie müssen mir helfen! Bitte«, flüsterte das Mädchen. »Aber… es stößt mich ab, es ist furchtbar…« Sie deutete auf Zamorras Brust. »Tun Sie es weg, Señor… bitte!«
    Er öffnete das Hemd. Er beschloß, jetzt sein eigenes Spiel zu beginnen. »Erst, wenn Sie mir Ihren Namen genannt haben, verflixt noch mal. Das kann doch nicht so schwer sein!«
    An der Tür wurde geklopft.
    Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Nicole konnte es nicht sein, denn die hätte nicht erst angeklopft, sondern wäre so hereinmarschiert. Blieb Miguel Ferreira oder jemand von seinem Personal, so er welches beschäftigte.
    Das Gesicht des Mädchens zeigte plötzlich panische Angst. »Nein«, keuchte die Nackte. »Lassen Sie ihn nicht… er ist…«
    Die Tür, nicht abgeschlossen, wurde nach dem einmaligen Klopfen von außen geöffnet! Zamorra fuhr herum. Ferreira trat ein. »Vielleicht warten Sie beim nächsten Mal, bis ich ›herein‹ sage«, fauchte Zamorra ihn an. Er wunderte sich, warum Ferreira kein Erstaunen über die Anwesenheit des Mädchens zeigte, drehte leicht den Kopf und glaubte zu träumen.
    Die Schwarzhaarige war verschwunden wie ein Gespenst!
    Ist sie eins? fragte Zamorra sich verwirrt. Aber Gespenster treten doch nicht am hellen Tag auf!
    Wirklich nicht? fragte etwas in ihm. Denk an McThruberry, von dem Gryf und Teri erzählten! Der spukte auch bei Tage!
    Aber nur, weil Gryf ihn mit einem Zauber stabilisierte, gab Zamorra sich selbst die Antwort.
    »… Sie etwas gefragt, Señor«, vernahm er die drängende Stimme Ferreiras. Der Burgbesitzer hielt Zamorra die linke Hand entgegen.
    Zamorra wußte, was er darin trug, was diese schwarzen gummiummantelten Kabel zu bedeuten hatten. Ferreira mußte im Wagen geschnüffelt und die Kabel gefunden haben.
    Na, dachte er, dann wird es jetzt ja lustig.
    ***
    Nicole fühlte sich nach der langen Fahrt doch ein wenig ermüdet. Wahrscheinlich würde die Dusche ihr helfen, wieder halbwegs munter zu werden. Sie konnte, wenn es sein mußte, zwei Tage hintereinander ohne Schlaf auskommen, und ein wenig hatte sie im Halbschlaf gedöst, während sie auf den Tankwart warteten. Sie klappte den Koffer auf, suchte aus, was

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