Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Fahrzeug braucht Zündkabel, um den Strom vom Verteiler zu den Zündkerzen zu übertragen.
    Und sie war auch hundertprozentig sicher, daß ihr Cadilly diese Kabel besaß - besessen hatte. Denn die Dinger fehlten.
    »Das gibt’s doch nicht«, keuchte der Spanier, stützte sich auf und beugte sich über den Motor. »Das ist einfach unmöglich. Wo sind die Zündkabel? Sie sind doch hierher gefahren. Die Dinger können sich doch nicht in Luft auflösen!«
    »Das ist ja gespenstisch«, sagte Nicole.
    Zamorra auf dem Beifahrersitz hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. Die Zündkabel lagen mittlerweile im Kofferraum. Es hatte ihn einige Schwierigkeiten gekostet, sie dorthin zu befördern, aber inzwischen war das schwache Flirren, das das Amulett umgab, wieder erloschen. Das Lösen der Zündkabel war leicht gewesen, aber das anschließende Fortteleportieren… wenn Ferreira die Kabel unter dem Wagen liegend gefunden hätte, wäre das Fahrzeug ja alsbald wieder flott gewesen. Zamorra tupfte sich mit einem Taschentuch die wenigen Schweißperlen von der Stirn, die ihn der magische Trick gekostet hatte.
    Der Spanier warf Nicole einen argwöhnischen Blick zu. »Das verstehe ich nicht«, sagte er. »Da ist doch ein Trick bei.«
    Er beugte sich wahrhaftig nieder und sah unter den Wagen. Zamorra war erleichtert, daß die Teleportation geklappt hatte. Der Spanier richtete sich wieder auf.
    »Da ist wohl nichts zu machen«, sagte er. »Ich werde die General-Motors-Werkstatt in Alicante anrufen. Hoffentlich haben die für diese alte Kiste überhaupt noch Ersatzteile, und hoffentlich kriegen sie die Kabel in der richtigen Reihenfolge an die Zylinder angeschlossen. Seltsam, seltsam… nun gut, in der prallen Sonne kann ich Sie in der Zwischenzeit nicht stehen lassen, denn es wird einige Zeit dauern, bis die Leute aus Alicante kommen. Aber ich kann mich nicht ständig um Sie kümmern. Ich werde Ihnen Zimmer zur Verfügung stellen, in denen Sie sich bitte aufhalten. Herumlaufen im Castillo mag ich nicht - die Zeiten sind vorbei. Ich habe keine Lust, überall Aufpasser zu spielen. Sollten Sie sich nicht an diesen Rat halten wollen, werden Sie doch im Freien bleiben müssen.«
    »Wir werden ganz brav sein, Señor Ferreira - das sind Sie doch?« sagte Nicole.
    »Miguel Ferreira y Lescobar«, sagte Ferreira und deutete eine Verneigung an. »Zu Ihren Diensten - aber nur eingeschränkt.«
    »Mein Name ist Zamorra«, sagte der Parapsychologe. »Und das ist meine Gefährtin, Nicole Duval.«
    »Zamorra? Das klingt spanisch. Sie haben aber eine französische Zulassung am Wagen.«
    »Ich bin Franzose«, sagte Zamorra. Nicole ging derweil zum Kofferraum und holte Zamorras Aktenköfferchen und einen von ihren Koffern heraus. Dabei fiel ihr Blick auf die acht Zündkabel. Sie zuckte leicht zusammen, begriff und schwieg.
    »He, ich habe nicht gesagt, daß Sie hier übernachten dürfen«, protestierte Miguel Ferreira. »Sie können den Koffer ruhig im Wagen lassen.«
    »Ich möchte mich umkleiden«, sagte Nicole bestimmt. »Ich bin durchgeschwitzt. Sie wohnen in einem von der Sonne gesegneten Land, Señor Ferreira.«
    »Also gut«, knurrte Miguel. »Kommen Sie mit.«
    Er führte sie durch eine große, mit Ritterrüstungen geschmückte Halle, eine breite Freitreppe hinauf und dann zu rechts und links befindlichen Zimmertüren. Nacheinander öffnete er zwei dieser Zimmer.
    »Sie dürfen Hotelkomfort erwarten«, sagte er abweisend kühl. »Früher, als mein Vater noch Besichtigungen und Ritterspiele durchführen ließ, war es üblich, daß Gäste hier übernachteten. Bitte…«
    Er zog sich zurück. Zamorra und Nicole besichtigten ihre Zimmer. Es gab sogar kleine Fernsehapparate. Zamorra schob sich durch die Tür in Nicoles Zimmer. »Natürlich hat er uns Einzelzimmer gegeben, seit er weiß, daß wir nicht verheiratet sind.«
    »Hast du etwas anderes erwartet?« fragte sie. »Was versprichst du dir übrigens von dieser Aktion?«
    »Nun, wir sind erst einmal im Castillo«, sagte Zamorra, »und wir haben mit Sicherheit wenigstens eine, vielleicht zwei Stunden Zeit, bis die GM-Leute aus Alicante kommen. Diese Zeit können wir nutzen, uns einmal dieses Castillo näher anzusehen. Ich möchte es liebend gerne auf magische Kraftquellen untersuchen.«
    »Ferreira wirft uns raus, wenn wir durch die Burg geistern.«
    »Hm«, machte Zamorra.
    »Paß auf, cherie, ich habe nicht gelogen - ich werde tatsächlich erst einmal duschen und die Kleidung wechseln«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher