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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätten Sie etwas zu verbergen«, sagte Zamorra ruhig. Er fragte sich, wohin das Mädchen verschwunden war und ob es wirklich ein Gespenst war. Aber es hatte sich außerordentlich echt angefühlt. Etwas stimmt hier nicht.
    Es war auch nicht mittels Teleportation verschwunden, der örtlichen Versetzung durch Geisteskraft. Denn dann hätte die in das zurückgelassene Vakuum stürzende Luft knallen müssen. Zumindest schwach, und einen Sog hätte es auch gegeben.
    »Ich will keinen Fremden hier haben. Niemanden. Ist das so schwer zu verstehen?« fragte Ferreira grimmig. »Ich dachte, die Polizei hätte Ihnen das klar gemacht. Oder waren Sie am Ende gar nicht dort? Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?«
    Zamorra seufzte.
    »Okay. Ich bin Parapsychologe und auf übersinnliche Erscheinungen spezialisiert. Ich habe Grund zu der Annahme, daß es hier zu okkulten oder magischen Erscheinungen kommt. Diese Reiterin… ist ein weiterer Hinweis. Deshalb bin ich hier. Ich möchte mich mit dem vermuteten Spuk befassen.«
    »Es gibt hier keinen Spuk. Sie müssen sich irren, Monsieur Zamorra. Der einzige Spuk, der hier stattfand, ist von Ihnen selbst veranstaltet worden. Ein ziemlich übler Trick.«
    »Sie haben den Kofferraum geöffnet. Sie hatten kein Recht dazu«, sagte Zamorra ruhig. »Ich könnte Strafantrag gegen Sie stellen lassen…«
    »Sie haben Hausfriedensbruch begangen. Sie wurden mehrfach aufgefordert, Castillo Ferreira zu verlassen, und haben sich mit einem Trick Zugang erzwungen…«
    »Nun hören Sie mal langsam mit dieser Leier auf«, verlangte Zamorra verärgert. »Ich bin mir meiner Sache absolut sicher. Warum sträuben Sie sich? Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Sie helfen mir, indem Sie verschwinden. Und zwar sofort. Bauen Sie Ihre verdammten Kabel wieder ein, und dann will ich Sie beide hier nicht mehr sehen. Ich gebe Ihnen genau eine halbe Stunde Zeit. In einer halben Stunde ist die Polizei hier. Wenn Sie dann immer noch anwesend sind…«
    »Ja, bitte? Was passiert dann?« fragte Zamorra freundlich.
    »Sorge ich dafür, daß Sie juristisch belangt werden.«
    »Viel Vergnügen«, wünschte Zamorra. »Aber bitte… überlegen Sie es sich. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    Ferreira warf ihm die Kabel vor die Füße und verließ das Zimmer, ohne die Tür zu schließen. Zamorra hörte ihn über den Gang davoneilen.
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern. Er besaß keine Möglichkeit, sich dem Willen des Burgherrn zu widersetzen. Er mußte das Feld räumen. Aber trotzdem ging ihm dieses gespenstische Mädchen nicht aus dem Kopf. Eine Dämonin konnte es nicht sein, denn dann hätte das Amulett anders reagiert. Was aber dann? Der Geist der ermordeten Tochter?
    Geister spuken nur nachts, erinnerte sich Zamorra wieder. Diese Erscheinung aber zeigte sich bei Tageslicht, und war dabei außerordentlich materiell. Da waren also noch andere Dinge im Spiel. Zudem war es recht verdächtig, daß der junge Ferreira sie beide nicht hier haben wollte, ihnen untersagte, sich im Castillo zu bewegen… irgend etwas verbarg er.
    Ein Verbrechen?
    Zamorra seufzte. Nach Lage der Dinge hatte er keine Chance, es vor Ort herauszufinden. Er mußte sich dem Willen Ferreiras beugen und sich zurückziehen. Vielleicht gab es noch andere Möglichkeiten, etwas herauszufinden.
    Aber irgend etwas war hier faul, denn sonst hätte das Amulett nicht über eine so große Entfernung auf musische Aktivitäten angesprochen.
    Nun lachte er. Warten wir’s ab. Er nahm sein Köfferchen, in dem sich so nützliche Dinge wie Weihwasser, magische Kreide, Silber und Knoblauch befanden; eine Allround-Notausrüstung für alle Fälle, und verließ das Zimmer, dessen luxuriöse Annehmlichkeiten er nicht einmal ansatzweise hatte genießen können, und klopfte bei Nicole an.
    Da rührte sich nichts. Auch das Wasserrauschen war nicht mehr zu hören. Sie war also wohl schon mit dem Duschen fertig. Aber warum antwortete sie dann nicht? War sie etwa doch eingeschlafen? Kein Wunder nach der schlaflosen Nacht…
    Zamorra drückte die Klinke nieder und schob die Tür auf.
    Das Zimmer war leer.
    Er öffnete die Tür zum kleinen Bad. Es zeigte Spuren von ausgiebiger Benutzung; auf den Bodenfliesen breitete sich ein kleiner See aus. Aber von Nicole war nichts zu sehen. Im Zimmer auf dem Bett befanden sich lediglich ihr geöffneter Koffer und Kleidungsstücke - frische und die gebrauchten.
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne.
    Nicole war spurlos

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