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0326 - Dämonen-Paradies

0326 - Dämonen-Paradies

Titel: 0326 - Dämonen-Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück. Wobei ich in einer Hand die Beretta hielt und mich dort nur immer mit dem Ballen aufstützte.
    Betrachtete ich die Lampe von meiner Position aus, lag sie ziemlich günstig, denn ihr Strahl wies genau in die entgegengesetzte Richtung.
    Ich kam also von hinten an sie heran.
    Meine Bewegungen waren zu einem behutsamen Gleiten geworden.
    Bevor ich mich der Lampe weiter näherte, zögerte ich einen Moment und lauschte in die Finsternis.
    Wohl fühlte ich mich nicht. Wenn sich Conrad ebenso lautlos bewegen konnte wie ich, war es durchaus möglich, daß er plötzlich in meinem Rücken erschien und zuschlug.
    Wenn ich daran dachte, sträubten sich mir schon jetzt die Haare.
    Wider Erwarten lief alles gut. Allmählich bekam ich das Gefühl, von meinem Gegner nur mehr zurückgehalten zu werden. Er wollte mich noch nicht angreifen, später vielleicht, wenn ich den Nervenkrieg verloren hatte, aber jetzt lauerte er.
    Die Strickleiter hatte er gekappt, die Tür war verschlossen, die Chancen lagen auf seiner Seite.
    Aber er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
    Die Hälfte der Distanz hatte ich mittlerweile gefahrlos überwunden.
    Ich fühlte mich besser, verfiel dennoch nicht in Euphorie, sondern blieb so vorsichtig wie zu Beginn.
    Nur an das Schaben der Kleidung hatte ich mich nicht gewöhnen können. Ich dachte wieder daran, ihn abzulenken, fand in einer Tasche einige Geldstücke und schleuderte sie in die Finsternis hinein. Als sie auf den Steinboden klimperten, nutzte ich das Geräusch für meine Zwecke aus und bewegte mich schneller.
    Rechts sah ich die Schatten der Sarkophage. Nur mehr eine gute Armlänge von mir entfernt, befand sich der Lampengriff.
    Ein kleines Lächeln zuckte über meine Mundwinkel. Ich war fest davon überzeugt, auch noch den Rest zu schaffen. Fast ein Kinderspiel.
    Da stoppte mich die Stimme.
    »Du wirst keine Chance haben. Auch nicht mit deinen Tricks!«
    Diesmal gab ich keine Antwort. Ich hatte mich stark konzentriert und festgestellt, daß die Stimme nicht einmal weit von mir entfernt aufgeklungen war.
    In den Räumen zwischen den Särgen. Leider wußte ich nicht, in welchen, und so mußte ich weiterhin raten.
    Ich blieb auf den Knien, beugte den Oberkörper ein wenig nach vorn und streckte den linken Arm aus. Die tastenden Finger glitten zuerst über den Boden und berührten mit den Kuppen die kleine Lampe.
    Eine Sekunde zögerte ich, griff ein wenig fester zu und hielt den Atem an. Mein Gegner würde merken, wenn ich die Leuchte anhob, dann veränderte sich der Lichtstrahl.
    Es kam darauf an, wer von uns beiden der Schnellere war. Ich hatte den Vorteil der Überraschung auf meiner Seite, wußte allerdings nicht, wo der andere sich verborgen hielt, so daß Conrad meinen Vorteil wieder ausgleichen konnte.
    Fünfzig zu Fünfzig standen die Chancen!
    Ich verlagerte mein Gesicht und hatte Mühe, ein Zittern der linken Hand zu vermeiden, was sich sofort auf den Strahl übertragen hätte.
    Auch Conrad war es wohl allmählich zu viel. Ich hörte ein schleifendes Geräusch.
    Er hatte sich bewegt!
    Und ich bewegte mich auch. Blitzschnell riß ich die Lampe hoch, drehte mich mit ihr und der Beretta und leuchtete zwischen die Särge.
    Da sah ich ihn.
    Im selben Augenblick schoß er in die Höhe. Ich hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, ihn überhaupt zu treffen. Der Lampenstrahl stach haargenau in seine bleiche Fratze, leuchtete sie aus, ich sah seine widerlichen Augen, den offenen Mund und das Kurzschwert in seiner rechten Hand.
    Sofort schwang er den Arm nach hinten. Der Beginn einer Bewegung, um die Waffe auf mich zu schleudern.
    Ich drückte ab.
    Mündungsflamme und Licht vereinigten sich. Die peitschende Schußdetonation rollte durch die kahle Gruft, warf mehrere Echos, und ich sah ihn zusammenzucken.
    Selbst war ich nicht fähig, mich von der Stelle zu bewegen. Hätte er das Schwert jetzt geschleudert, ich hätte wohl kaum die Kraft gehabt, der Waffe auszuweichen.
    Er schleuderte sie nicht.
    Statt dessen ging er einen Schritt nach hinten, begann zu zittern und bekam wacklige Knie, die sein Gewicht nicht mehr halten konnten. Er sackte in die Tiefe.
    Gleichzeitig breitete er die Arme aus, winkelte sie an und schaffte es, sich auf den beiden Sarkophagdeckeln rechts und links abzustützen. In dieser Haltung blieb er auch.
    Das Schwert lag ebenfalls auf einem Deckel, und ich leuchtete Conrad an.
    Wir standen uns gegenüber. Ich hatte ihn mit der geweihten Silberkugel erwischt und sah mich

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