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0326 - Dämonen-Paradies

0326 - Dämonen-Paradies

Titel: 0326 - Dämonen-Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich den Namen einfach hätte kennen müssen. Ich hatte ihn auch schon gehört, nur wußte ich nicht, wo ich ihn hinstecken sollte. Ich schaute ein wenig verdattert aus der Wäsche, was Maxi wohl bemerkte, denn sie fragte: »Soll ich Ihnen auf die Sprünge helfen?«
    »Das wäre nett.«
    »Mandix. Whisky, Brandy, Liköre…«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. »Natürlich. Uralter schottischer Clan. Groß im Spirituosengeschäft.«
    »So ist es.«
    »Entschuldigen Sie vielmals, aber einen Whisky halten Sie da ja nicht in der Hand.«
    »Das stimmt, John.« Sie lächelte mir zu. »Sie können mich übrigens Maxi nennen. Es ist so üblich bei mir.«
    »Gern, Maxi.«
    Sie nahm einen Schluck und holte mit der Zunge letzte Tropfen von der Oberlippe. »Wissen Sie, John, ich bin gekommen, um mit Ihnen zu reden. Nur mit Ihnen.«
    Ich lachte etwas verlegen. »Das ist natürlich eine Ehre für mich. Nur weiß ich nicht, worüber Sie mit mir sprechen wollen? Ich bin kein Partytiger, kenne mich in der Klatschgesellschaft nicht aus…«
    »Aber bei Dämonen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ein wenig besser«, schwächte ich ab.
    Sie ließ meine Ausrede nicht gelten. »Natürlich weiß ich, wer sie sind. Ich habe Zeit gehabt, mich zu erkundigen und finde es interessant, welch einen Job Sie haben. Wissen Sie, ich interessiere mich nämlich auch für diese Dinge.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Jeder echte Schotte hat ja seinen Familiengeist. Auch wir. Nur gibt es bei uns einen kleinen Unterschied zu den anderen. Unser Geist mordet auch.«
    »Was sagt die Polizei dazu?«
    Maxi hob die Schultern. Sie waren fast nackt. »Die Polizei weiß nichts davon. Davon abgesehen, John, ich finde Dämonen ungemein interessant. Ich liebe sie.«
    »So hat jeder sein Vergnügen und seine Eigenarten«, erwiderte ich.
    »Sie nicht?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Lieben Sie keine Dämonen?«
    »Wohl kaum.«
    »Entschuldigen Sie, ich vergaß. Sie jagen ja Geister. Heißen Sie nicht Geisterjäger?«
    »Manchmal nennt man mich so.«
    Bisher hatte sie mich angeschaut. Nun senkte sie ihren Blick und sah in das fast leere Glas. »Allerdings können Dämonen auch gefährlich werden. Kommen Sie, wenn ich Sie rufe?«
    »Wohin?«
    »Auf mein Schloß. Dort wohne ich.«
    »Wenn ich gerade in der Nähe bin.«
    »Nein, sie müßten sofort starten. Es wäre nämlich dringend. Zudem kann ich Ihnen heiße Nächte versprechen. Sowohl als auch. Sie verstehen doch, John, oder?«
    »Im Prinzip.«
    »Miß Mandix?« Eine etwas scharf klingende und leicht unwillige Stimme unterbrach unsere Unterhaltung. Im offenen Durchgang der großen Flügeltür stand ein breitschultriger schwarzhaariger Mann, der mich im ersten Moment an den guten alten Christopher Lee erinnerte, als er noch seine Dracula-Rollen spielte. Der Mann war dunkel gekleidet, und er besaß auch ein blasses Gesicht, dessen Züge scharf geschnitten waren.
    »Das ist Conrad, mein Cousin«, sagte Maxi. »Er ruft mich stets zur Ordnung. Sie entschuldigen mich bitte, John! Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Dann ging sie. Diesmal swingte sie nicht davon, sondern ging mit völlig normalen Schritten. Vielleicht auch ein wenig unsicher, so genau konnte ich das nicht feststellen.
    Ich blieb zurück. Ein wenig nachdenklich. Vergessen Sie mich nicht, hatte Maxi gesagt. Ich vergaß die Begegnung trotzdem, da mich andere Fälle voll in Anspruch nahmen.
    Bis zu jenem Samstag, als ich den Brief auf meinem Schreibtisch im Büro fand…
    ***
    Wenn es sich eben vermeiden ließ, fuhr ich am Wochenende nicht ins Büro. An diesem Samstag machte ich eine Ausnahme, denn den Tag zuvor war ich zusammen mit Bill Conolly und Suko losgezogen, um einen Höllenhund zu jagen.
    Bill hatte sich eine Erkältung eingefangen und nieste vor sich hin, während Suko bei Shao zu Hause war. Er hatte erst mit in das Büro fahren wollen, doch was da erledigt werden mußte, schaffte ich allein.
    Ich wollte auch nicht länger als eine Stunde bleiben und nur kurz die Post durchsehen.
    Der Brief fiel mir sofort auf. Erstens besaß der Umschlag eine hellblaue Farbe, stach somit von der anderen Post ab, außerdem gab er einen komischen Geruch ab.
    Modergeruch…
    Zunächst zuckte ich zurück und hielt erst einmal die Luft an. Dann roch ich nach, wobei ich feststellte, daß ich mich nicht getäuscht hatte.
    Der Umschlag roch tatsächlich nach Moder.
    Fragte sich nur, wer ihn geschickt hatte.
    Ich schaute auf den Absender.
    In gedruckten Goldbuchstaben standen

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