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0326 - Dämonen-Paradies

0326 - Dämonen-Paradies

Titel: 0326 - Dämonen-Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lachen sein sollten.
    Mir blieb so etwas im Hals stecken, denn Conrad würde alles daransetzen, um ich umzubringen.
    Ich kam wieder auf die Füße. Allerdings war meine Standfestigkeit nicht besonders, ein paar Schritte ging ich gebückt und torkelnd voran, bis ich einen zweiten Sarg erreichte und über dessen Platte fiel.
    Für einen Moment blieb ich in der Haltung liegen.
    Conrad hatte sich aufgerichtet.
    Bei meinem Aufprall war mir natürlich die kleine Lampe aus dem Mund gerutscht. Sie lag am Boden, und zwar so, daß ihr schwacher Schein auch den Henker erreichte.
    Für eine Sekunde stand sein Bild deutlich vor meinen Augen. Er hatte sich tatsächlich mit einem Schwert bewaffnet. Von diesen alten Waffen gab es genügend im Schloß, und er hielt das Schwert mit der relativ kurzen Klinge in der rechten Hand.
    Mehr sah ich nicht, denn mit einem gleitenden Schritt verschwand Conrad aus dem Schein der Lampe. Ich sah noch, daß er irgendwo vor mir zwischen die Särge tauchte und hörte sein Lachen.
    Ab jetzt begann ein Nervenspiel!
    Er war mit dem Schwert bewaffnet.
    Ich trug mein Kreuz bei mir und auch die Beretta.
    Konnte ich ihn mit einer Silberkugel stoppen?
    Darauf hoffte ich und auch auf die starke Sarkophagwand, die mir als Deckung diente.
    Vielleicht gelang es mir, den anderen aus der Reserve zu locken. Mal sehen, wie er reagierte, wenn ich ihn ansprach.
    »He, Killer!« sagte ich flüsternd.
    Conrad rührte sich nicht.
    »Bist du taub?«
    Ich bekam eine Antwort. »Was willst du?« Die Stimme klang dumpf und gleichzeitig so unnatürlich. Wahrscheinlich hatte er die Hände als Trichter gegen den Mund gelegt, deshalb wurde der Ton so verzerrt.
    »Mit dir sprechen.«
    »Hast du Angst?«
    »Gut geht es mir nicht.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ich werde dich holen, Bastard. Ich bekomme dich noch, verlaß dich drauf. Mit mir hast du es nicht so leicht. Ich räumte dich aus dem Weg.«
    »Wie du auch die anderen aus dem Weg geräumt hast, wie?«
    Er lachte nur. Dieses Lachen als Antwort paßte mir überhaupt nicht, denn ich wollte Klarheit. Zudem hatte ich große Angst um die Menschen im Schloß. »Hast du sie getötet?« fragte ich ihn. »Rede! Wer von ihnen lebt noch, du Killer.«
    »Das werde ich dir nicht sagen.«
    »Du hast es nicht geschafft, wie?«
    »Keine Antwort.«
    Verdammt, der ließ mich schmoren. Normalerweise hätte ich mich auf den Nervenkrieg eingelassen, doch was jetzt geschah, ging mir gegen den Strich. Es verfloß einfach zuviel Zeit. Ich mußte mich höllisch beeilen, wenn ich oben noch Menschenleben retten wollte, falls dies möglich war.
    »Und Maxi?« fragte ich. »Hast du sie auch getötet?«
    Ebenso hätte ich gegen eine Wand sprechen können, denn er gab mir keine Erwiderung.
    Meine Stellung hatte ich ein wenig verändert und den Oberkörper hochgeschoben, so daß ich über den Sargdeckel hinwegschauen konnte.
    Meinen Gegner sah ich nicht, nur die Umrisse der restlichen Sarkophage. Der Strahl meiner kleinen Lampe traf eine Wand, wo er einen Kreis hinmalte.
    Kein Atmen war zu hören. Das brauchte Conrad wohl nicht, obwohl er geatmet hatte, das wußte ich von unseren früheren Begegnungen.
    Ich suchte meine Taschen ab, weil ich einen Gegenstand finden wollte, mit dem ich ihn vielleicht locken konnte.
    Das Einwegfeuerzeug geriet zwischen meine Finger. Für einen Moment balancierte ich es noch, dann warf ich es nach rechts weg, in die Dunkelheit hinein und in Richtung Wand.
    Es prallte auf.
    Genau achtete ich auf das Geräusch und lauerte auch auf eine Reaktion meines Gegners.
    Sie erfolgte nicht.
    Wieder war ich um eine Erfahrung reicher. Mit diesen Tricks konnte ich ihn also nicht locken.
    Was bewog ihn dann, die Stellung zu wechseln?
    Dort, wo der schmale Lichtstreifen nicht hinstach, lag die Dunkelheit dick wie schwarze Tinte.
    Wahrscheinlich konnte der andere ebenso wenig im Dunkeln sehen wie ich, deshalb dieses Belauern.
    Zur Wand wollte ich nicht gehen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Ich mußte zur Lampe, sie anheben und zwischen die Sarkophage leuchten.
    Sehr vorsichtig und so leise wie möglich drehte ich mich auf der Stelle. Dabei war leider nicht zu vermeiden, daß die Kleidung gegeneinanderschabte, und ich preßte für einen Moment die Lippen zusammen.
    Hatte der andere mich gehört?
    Nein, er blieb ruhig. Wenigstens vernahm ich aus seiner Richtung keinerlei Geräusche.
    Ich blieb in der Hocke und legte in den folgenden Sekunden meinen Weg auf Händen und Füßen

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