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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vierundzwanzig Stunden vor ihrem Auffinden hat man tatsächlich keine Gespenster gesehen, sondern die beiden Lebenden.«
    Er sah von Zamorra zu Nicole und wieder zurück, lächelte, als rechne er damit, daß man ihm nicht glaubte. Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube es«, sagte er. »Deshalb sind wir hier. Können Sie uns den genauen Punkt zeigen, wo dieses Ungeheuer auftauchte?«
    »Nur den genauen Punkt, wo der Wagen und die Skelette waren«, sagte Wesley T. Stoux. »Sehen Sie, ich habe hier eine Militärkarte. Eigentlich dürften Privatleute so etwas gar nicht haben, aber…« Er breitete eine große Karte auf dem Tisch aus. Die Karte war unglaublich exakt und mußte nach Luftaufnahmen angefertigt worden sein.
    Sie zeigte einen Teil des Tal des Todes und die Umgebung; jedes einzelne Haus, jeder Baum war verzeichnet. Felsformationen im Tal waren markiert.
    »Sehen Sie«, sagte Stoux und fuhr mit der Bleistiftspitze ganz sanft über das Papier. »Hier ist der Wagen entlanggefahren, den Spuren nach. Die Leute müssen aus Amargosa gekommen sein, denn da hat man sie noch gesehen, und wollten wahrscheinlich quer durch das Tal. Sie benutzten die Staatsstraße 190 und verließen sie mit Sicherheit bei Furnace Creek. Das Flußbett im Tal ist meist ausgetrocknet, hier drüben sehen Sie den halbherzigen Versuch eines Sees, und dahinter hat es sie erwischt.«
    »Hinter dem See?«
    »Sorry, ich wollte Sie nur auf die Sehenswürdigkeit an sich hinweisen. Natürlich ist der See viel zu weit südlich. Es war zwischen dem Aguerreberry Point und den Tucki Mountains.«
    »Hm… abwechslungsreiche Landschaft«, bemerkte Zamorra trocken. »Was halten Sie davon, Fremdenführer zu spielen, Mister Stoux?«
    »Nichts«, erklärte der fette Reporter kategorisch. »Mir ist es da zu heiß. Mit meiner Spiegelglatze hole ich mir mindestens dreißig Sonnenbrände zugleich. Außerdem macht mein Kreislauf da nicht mit.«
    Zamorra grinste. »Natürlich gegen Bezahlung«, versprach er.
    »Vielleicht kann ich mich mit meinem Kreislauf einigen«, sagte Stoux. »Wieviel würden Sie denn anlegen?«
    »Genug für einen Strohhut«, versicherte Zamorra. »Und eine Büchse Cola, gekühlt.«
    »Sagen wir fünfzig Dollar«, sagte Stoux. »Dafür lotse ich Sie vor Ort und wieder zurück. Okay?«
    »Okay«, nickte Zamorra. »Dann lassen Sie uns aufbrechen.«
    »Sie sind ja irre!« fuhr Stoux auf. »Es ist in ein paar Minuten dunkel wie im Haifischbauch!«
    »Aber dafür entsprechend kühl«, versicherte Zamorra. »Wer zahlt, befiehlt. Hier sind die fünfzig Dollar. Schwingen Sie sich in die Stiefel, und auf geht’s. Wir werden aber mit zwei Wagen fahren müssen, dann in den Mercedes passen nur zwei Personen.«
    »Lassen Sie doch die Frau hier«, schlug Stoux vor. »Die Wüste ist ohnehin Männersache.«
    Nicole grinste jungenhaft. Warte nur ab, sagte ihr Gesichtsausdruck.
    »Es ist Irrsinn, mitten in der Nacht zu fahren«, sagte Stoux. »Wissen Sie, wie weit das ist? Das Tal des Todes liegt nicht direkt nebenan. Das sind einige Meilen. Außerdem gibt es tückische Sanddünen, die wandern und mal hier und mal da sind. Da komme ich auch mit dem Rabbit nicht durch.«
    »Sie sollten sich vielleicht ein richtiges Auto kaufen«, empfahl Nicole. Zamorra widmete ihr einen verweisenden Blick. Stoux seufzte.
    »Na gut«, sagte er schließlich. »Es sind gut neunzig Meilen von hier aus. Das können wir in zwei Stunden schaffen. Das heißt, im Tal selbst kommen wir nicht so gut voran. Rechnen Sie drei Stunden.«
    »Dann haben wir etwa Mitternacht oder Mitternacht durch«, überlegte Zamorra. »Das ist nicht schlecht.«
    »Wir werden versuchen, einen Geländewagen zu bekommen«, sagte Stoux. »Kurz vor dem Tal, in den Panamint Ranges, ist eine Indianer-Ranch. Ich rufe an. Die Jungs werden uns wohl einen Jeep ausleihen.«
    »Nicht schlecht«, gestand Zamorra.
    Wenig später waren sie unterwegs.
    Die Nacht senkte sich samtschwarz über Californien. Am Himmel funkelten die Sterne wie silberne Punkte.
    ***
    »Ach, was wollen Sie denn da noch? Da gibt’s nichts mehr zu sehen«, sagte der stiernackige Mann mit der Baseballmütze und nippte vorsichtig an seinem Bier. »Was zu sehen war, ist weggeräumt, und über dieses Ungeheuer können wir doch alle nur lachen. Das ist ein Fantasieprodukt. Jemand wollte sich wichtig machen.«
    »Diese Skelette«, wandte Bill Fleming ein.
    »Diese Skelette haben eine ganz natürliche Erklärung«, sagte der Stiernackige. »Sind Sie

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