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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können wir ihn überwältigen, wenn wir ihn in einen bestimmten Raum locken, der mit betäubenden Gasen gefüllt ist."
    „Wie sollen wir ihn dazu bringen, daß er ausgerechnet in diesem Raum materialisiert?" fragte Rhodan.
    „Es müßten sich wichtige Geräte darin befinden", sagte Atlan. „Um den Zwerg nicht mißtrauisch zu machen, können wir einen Mann als Wache abstellen, der jedoch im richtigen Augenblick unaufmerksam sein muß. Dieser Mann muß einen Schutzanzug tragen, um nicht durch das Gas gefährdet zu sein."
    „Wir können einen Versuch machen", sagte Rhodan.
    Daran, daß der Großadministrator diesem Plan zustimmte, erkannte Drave Hegmar, wie gering Rhodan ihre Aussichten beurteilte, bald zu einem Erfolg zu kommen.
    „Es wird am besten sein, wenn einer der Offiziere diese Aufgabe übernimmt", schlug Rhodan vor.
    „Ich werde mich darum kümmern, Sir", erbot sich Hegmar.
    „Gut, Major"; stimmte Rhodan zu. „Ich überlasse es Ihnen, einen entsprechenden Raum auszuwählen. Veranlassen Sie alles, was zur Ausführung des Planes nötig ist. Vielleicht haben Sie Glück."
    Hegmar war froh, daß er die Zentrale verlassen konnte. Mehr als in den anderen Räumen des Schiffes spürte man im Kommandoraum die unheilvolle Gegenwart eines fast immer unsichtbaren Feindes.
    Draußen auf dem Gang stieß Hegmar auf drei patrouillierende Wächter. Er gab ihnen sofort ein Zeichen, damit sie nicht aus Nervosität auf ihn schossen. Er wählte einen der Männer als Begleiter aus, weil Rhodan verboten hatte, daß sich noch jemand allein durch das Schiff bewegte. Der junge Mann, der Hegmar zum Antigravschacht folgte, war Offiziersanwärter Roscoe Poindexter. Sein Gesicht war eine stumme Frage. Hegmar lächelte unterdrückt. Er konnte keine hoffnungsvollen Berichte geben, auch wenn er direkt aus der Zentrale kam.
    „Einesteils ist es ganz gut, daß der Zwerg aufgetaucht ist, Sir", sagte Poindexter eifrig, während er mit langen Schritten neben dem Zweiten Offizier herging.
    Hegmar blieb stehen und musterte den jungen Raumfahrer mit scharfen Blicken.
    „Wie meinen Sie das?"
    Poindexter errötete und machte sich an seinem Waffengürtel zu schaffen.
    „Die Besatzung ist... ich meine, der Zwerg kann als eine Art Ventil wirken", stammelte er verwirrt.
    „Als Ventil wofür?" drang Hegmar weiter in ihn ein.
    „Nun, die Stimmung war nicht gerade gut!" platzte Poindexter heraus.
    „Was wissen Sie darüber? In welchem Deck arbeiten Sie?"
    „Im dreiundzwanzigsten B-Deck, Sir!" stieß Poindexter pflichtschuldigst hervor.
    „Kam es dort zu Ausschreitungen?"
    „Nicht direkt, Sir." Poindexter verwünschte seine Unvorsichtigkeit. Hätte er nur seinen Mund gehalten, dann bräuchte er dieses Verhör nicht über sich ergehen zu lassen.
    „In der Zentrale weiß man so ziemlich über alles Bescheid", sagte Hegmar, und seine Stimme klang wieder sanfter. „Weder Waffensergeant DeJohanny noch seine Gesinnungsfreunde bildeten eine ernste Gefahr."
    Obwohl Hegmar nachlässig sprach, war er von seinen eigenen Worten nicht überzeugt. Rhodan und die zuständigen Offiziere hatten die Entwicklung in verschiedenen Abteilungen voller Sorge verfolgt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Meuterei war unmittelbar vor Auftauchen des Zwerges noch immer gering gewesen, aber allein die Tatsache, daß sie bestanden hatte, sprach für die schlechte Stimmung, die an Bord herrschte. Es gab einfach kein Argument, das gegen nüchterne Zahlen bestehen konnte. Die Zahl von 30 Millionen Lichtjahren wog schwerer als die Beschwörungen der führenden Männer im Schiff.
    „Darf ich eine persönliche Frage an Sie richten, Sir?" drang Poindexters Stimme in Hegmars Gedanken.
    „Natürlich", sagte Hegmar. „Sprechen Sie, Mr. Poindexter."
    „Es wird viel davon gesprochen, daß w, reinen Planeten suchen sollten, auf dem wir leben können.
    Niemand glaubt offenbar noch daran, daß wir die Erde wiedersehen. Was halten Sie davon?"
    „Möchten Sie den Rest Ihres Lebens auf einem fremden Planeten verbringen?"
    „Nein, Sir."
    Hegmar sprach nicht weiter. Er konnte dem jungen Mann keine befriedigende Antwort geben.
    Vor dem Antigravschacht, den sie jetzt erreicht hatten, standen zwei bewaffnete Männer. Einer von ihnen salutierte, als er den Major erkannte.
    „Wollen Sie da hinein, Sir?" erkundigte er sich und deutete in den Schacht.
    „Natürlich", antwortete Hegmar unwillig. Die Verzögerung machte ihn ungeduldig.
    Der Wächter ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe

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