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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringen.
    „Vor jedem Eingang stehen bewaffnete Männer", sagte er. „Passen Sie auf, daß man Sie nicht für den Zwerg hält, wenn Sie irgendwo herauskommen."
    Hegmar studierte das Gesicht des Mannes und versuchte, irgendwelche Anzeichen von Spott zu erkennen. Doch der Wächter hatte seine Worte ernst gemeint. Daraus ließ sich entnehmen, daß die Besatzungsmitglieder sich gegenseitig mißtrauisch beobachteten, weil jeder damit rechnete, daß der andere die Nerven verlor. Hegmar schüttelte verwundert den Kopf. Alle diese Männer waren durch eine harte Schule gegangen. Man hatte sie unzähligen psychologischen Tests unterzogen, bevor man sie für den Dienst an Bord eines Ultraschlachtschiffes zugelassen hatte.
    Aber anscheinend gab es Bedingungen, die kein Galakto-Psychologe vorhersehen konnte. Hegmar bezweifelte jedoch, daß es zu einer Krise kommen würde. Diese Männer waren noch genauso zuverlässig wie er, und es war nur zu begrüßen, wenn sie darauf achteten, daß niemand die Nerven verlor.
    Hegmar warf Poindexter einen belustigten Blick zu.
    „Wollen wir es riskieren?" fragte er.
    Poindexter nickte ein paarmal.
    „Ich glaube, wir können es wagen, Sir. Erstens sind wir zu zweit, und außerdem glaube ich nicht, daß man mich mit dem Zwerg verwechselt."
    Hegmar warf einen Blick auf die große und hagere Gestalt des Offiziersanwärters und grinste verstehend.
    „Kommen Sie!" befahl er.
    Wenige Augenblicke später kamen sie in einem der unteren Decks heraus. Der Schachteingang war nicht bewacht, aber aus dem Hauptgang kamen sofort zwei Männer mit angeschlagenen Waffen hervor.
    „Alles in Ordnung!" rief Hegmar beschwichtigend. „Wir sind zum Schaltraum unterwegs."
    In jedem Deck gab es mehrere Schalträume, von wo aus eine beschränkte Zahl von Kontrollen durchgeführt werden konnte. In diesen Räumen gab es große Leuchttafeln, die alle Fehlerquellen anzeigten, so daß die Reparaturtrupps ohne lange Suche den Schaden beheben konnten.
    Wie Hegmar erwartet hatte, wurde der Schaltraum, den Poindexter und er betraten, von zwei Raumfahrern bewacht.
    „Sie können gehen", sagte der Major zu den Männern. „Poindexter und ich übernehmen die Wache."
    „Wir haben den Zwerg nicht gesehen, Sir", murmelte einer der Männer. „Vielleicht gibt es ihn überhaupt nicht."
    „Wenn er Ihnen im Nacken sitzt, werden Sie schon merken, daß es ihn gibt" antwortete Hegmar.
    Als die beiden Wächter den Schaltraum verließen, drang aus einem der oberen Decks ein dumpfes Explosionsgeräusch an die Ohren der Männer.
    Gleich darauf begannen die Alarmanlagen zu schrillen.
    Hegmars Gesicht verfinsterte sich.
    „Unser Freund hat erneut zugeschlagen", vermutete er. „Wir können uns jetzt nicht darum kümmern.
    Holen Sie einen Schutzanzug für mich."
    Poindexter blieb stehen.
    „Worauf warten Sie?" Hegmar blickte auf.
    „Ich dachte, ich könnte vielleicht zwei Anzüge holen, Sir", sagte Poindexter bedeutungsvoll.
    „Hören Sie zu, junger Freund. Wenn wir zu zweit im Schaltraum sitzen, kommt der Zwerg wahrscheinlich nie. Das ist ihm zu gefährlich. Wenn ich allein bin und den Unvorsichtigen spiele, haben wir eher eine Chance. Sie werden draußen im Gang warten."
    „In Ordnung, Sir." Poindexter eilte davon.
    Hegmar schloß alle Absperrventile der Klimaanlage, damit das Gas, wenn es aus den Flaschen strömte, nicht in andere Räume dringen konnte. Dann begab er sich in ein Waffenarsenal, um die Gasbehälter zu holen. Die Waffenlager wurden ebenso scharf bewacht wie die Zentrale, und Hegmar hatte das Gefühl, daß die mißtrauischen Blicke der Männer ihn verfolgten, bis er die Tür hinter sich schloß.
    Als er zum Schaltraum zurückkam, wartete Poindexter bereits mit einem Schutzanzug auf ihn.
    Hegmar nahm den Anzug in Empfang.
    „Hören Sie gut zu!" sagte er zu dem Offiziersanwärter. „Ich ziehe mich jetzt in den Schaltraum zurück. Sie bleiben draußen und lassen niemand zu mir hinein."
    „Ja, Sir!" sagte Poindexter.
    Drave Hegmar zog die Tür hinter sich zu. Er legte den Schutzanzug an und ließ das Gas aus den Behältern strömen. Es blieb fünf Stunden lang wirksam. Hegmar hoffte, daß der Zwerg während dieses Zeitraums auftauchen würde. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn man mehrere Räume des Schiffes auf diese Weise präparieren würde. Doch das Risiko war zu groß. Experimente mit diesem Nervengas waren immer gefährlich.
    Hegmar rollte einen Sessel vor eine Kiste und machte es sich bequem Die Zeit verging

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