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0329 - Erpresser kennen keine Gnade

0329 - Erpresser kennen keine Gnade

Titel: 0329 - Erpresser kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erpresser kennen keine Gnade
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gewinnen könnte. Die drei sind übrigens biedere Geschäftsleute, die in der City einen einwandfreien Ruf haben.«
    »Das besagt nichts«, warf High ein. »Zur fraglichen Zeit hatten sie ein Alibi?«
    Phil nickte. »Sie waren alle drei wie üblich in ihrem Büro und haben sich nicht von der Stelle gerührt.«
    »Ja«, sagte High nachdenklich und strich sich über die Stirn, »dem Anschein nach haben also diese fünf nichts mit der Erpressung zu tun, denn sie waren zur Tatzeit alle unter unserer Kontrolle. Haben damit also das beste Alibi, das man sich denken kann. Aber jeder von ihnen kann einen Helfershelfer haben, der für sie das Geldpäckchen im Central Park abgeholt hat.«
    »Halten Sie das für wahrscheinlich, Mr. High?« warf ich ein.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht für wahrscheinlich, aber doch für möglich. Schließlich dürfen wir keine Möglichkeit außer acht lassen. Andererseits scheinen mir dieser Sullivan und seine Freundin wesentlich verdächtiger zu sein. Sie haben Nagara dort gelassen?«
    »Nagara soll den Portier und die übrigen Hausbewohner verhören«, bestätigte ich. »Vielleicht kann er irgendwas erfahren, was uns weiterhelfen kann.«
    Das Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch klingelte.
    »Nehmen Sie's an, Jerry!«
    Ich hob den Hörer ab und meldete mich.
    Es war Fred Nagara.
    »Hab‘ nicht viel rausbekommen, Jerry«, berichtete er. »Die beiden haben zu ihren Nachbarn keinen Kontakt gehabt. Aber ich glaube, ich habe eine Spur. Weißt du, wovon dieser Sullivan zu leben scheint?«
    »Spann mich nicht auf die Folter, Fred.«
    »Ich habe von zwei Stellen erfahren, daß er sich häufig auf den Rennplätzen herumtreibt.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Dann stellte ich den Verstärker ein und bat: »Sag' das noch mal, Fred!«
    »Ein Nachbar und der Portier haben mir erzählt, daß Sullivan sehr häufig auf den Rennplätzen zu finden ist. Seine Freundin allerdings hat einen ordentlichen Job bei einer Versicherung.«
    »Okay, Fred. Hör dich weiter um und geh jeder Spur nach. Wenn du was Besonderes gefunden hast, dann ruf bitte sofort hier im Office an.«
    Ich legte auf und sah Mr. High und Phil triumphierend an. Jetzt schienen wir eine heiße Fährte zu haben. Denn wenn Sullivan häufig auf den Rennplätzen war, konnte er auch durch Zufall von dem hohen Gewinn der Miß Dunster erfahren haben. Vielleicht hatte er sogar hinter der alten Dame am Totalisator gestanden, als man ihr das Geld auszahlte.
    Mr. High schien den gleichen Gedanken zu haben. Aber dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich verstehe nur nicht, warum er sich dann diesen Wisch mit den Verhaltungsmaßregeln geschickt hat.«
    »Er ist vielleicht so gerissen, daß er sich dadurch für alle Fälle absichern wollte«, warf Phil ein und nahm mir das Wort aus dem Munde.
    »Das könnte sein«, sagte Mr. High nachdenklich. »Aber dann hätte er doch eigentlich gar nicht mit seiner Freundin zu fliehen brauchen?«
    Bevor ich hierauf etwas sagen konnte, klopfte es.
    Diesmal war es der Einsatzleiter. Billy Wilder hatte etwas in der Hand, aber ich konnte nicht erkennen, was es war.
    »Der Kollege, der sich um Miß Dunster und ihre nähere Umgebung gekümmert hat, rief gerade an«, sagte er.
    »Sie können den Mann abziehen«, meinte Mr. High, »Miß Dunster ist für uns jetzt uninteressant geworden. Aber was hat der Kollege erfahren?«
    »Miß Dunster hat einen Freund!«
    Mr. High meinte:
    »Warum sollte sie nicht. Auch alte Damen können noch schwärmen«, fügte er schmunzelnd hinzu.
    »In diesem Falle scheint nach den Aussagen der Leute, die unser Kollege verhört hat, die Sache aber doch anders zu liegen. Hinzu kommt, daß uns der Mann bekannt ist. Es ist John Edwards. Seinen Dreierstreifen habe ich mitgebracht.«
    Damit reichte er Mr. High das rüber, was ich halte vorhin nicht erkennen können. Mr. High las uns den Dreierstreifen vor. Es waren die üblichen aktenmäßigen Angaben zur Person.
    »Edwards war mehrmals angeklagt, weil er mit einem Rackett zusammengearbeitet haben soll. Er mußte jedoch in allen drei Prozessen wegen Mangels an Beweisen freigesprochen werden.«
    Mr. High unterbrach sich und blickte uns an.
    Jetzt hatten wir noch einen Verdächtigen außer Sullivan ued seiner Freundin.
    Denn wenn dieser Edwards sich schon früher an einer Erpressung beteiligt hatte, dann konnte er auch Miß Dunster erpreßt haben. Gewiß, man hatte ihm damals nichts nachweisen können, aber die Tatsache, daß er in dieser Richtung verdächtig schien,

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