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033 - Das vertauschte Gehirn

033 - Das vertauschte Gehirn

Titel: 033 - Das vertauschte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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des Seitenfensters war herunter gekurbelt. Ein hagerer Mann sah ihr entgegen.
    „Hallo, Linda!“
    „Hallo!“
    „Hat Ihr Chef Ihnen gesagt, das ich …“
    Sie lächelte müde. „Ja, hat er. Aber heute bin ich hundemüde. Wir hatten eine Menge Gäste. Es geht wirklich nicht.“
    „Er ist ein kleiner, netter Mann“, antwortete der Mann im Wagen. „Er hinkt und darum hat er Angst, selbst zu fragen. Er würde sich die Sache was kosten lassen.“
    „Morgen vielleicht.“
    Der Mann musterte sie einen Augenblick, dann schien er nachzugeben. „Okay, das kann ich verstehen. Soll ich Sie nach Hause bringen?“
    Irgendein seltsames Gefühl sagte ihr, das sie besser zu Fuß gehen sollte. Aber der Wind pfiff kalt durch die Straße, und sie hatte noch einen Fußweg von zwanzig Minuten vor sich. Der Mann hinter dem Steuer sah auch nicht aus, als würde er sie unbedingt vergewaltigen wollen. Sie nickte.
    „Danke, gern. Ich friere erbärmlich.“
    Er hielt ihr die Tür auf, fragte sie nach ihrer Adresse und fuhr los. Aus dem Radio kam leise Musik, und die Heizung des Wagens lief auf Hochtouren. Schön, so ein Auto. Irgendwann würde sie sich auch einmal ein gebrauchtes kaufen. Sie seufzte unhörbar.
    Der Mann neben ihr schwieg. Er fuhr nicht allzu schnell, und sie war jetzt froh, daß sie seinen Vorschlag nicht abgelehnt hatte.
    Vielleicht würde sie morgen tatsächlich zu dem kleinen Mann gehen, der hinkte und eine Frau haben wollte.
    „Dreihundert, wenn Sie heute mitfahren“, sagte der Fahrer plötzlich. „Das ist eine Menge Geld.“
    „Dreihundert?“ Sie glaubte sich verhört zu haben. „Und wo liegt der Haken?“
    „Es gibt keinen.“ Der Mann mit dem dünnen Vogelkopf lächelte sie an. „Mein Chef hat Geld, das ist der einzige Haken. Und er ist großzügig. Wer weiß, wenn Sie ihm gefallen, wird er Sie vielleicht jede Woche bestellen. Er liebt die Abwechslung nicht besonders, glaube ich.“
    Sie überlegte. Dreihundert Pfund. Das war ein kleines Vermögen für sie. Alle Müdigkeit schien auf einmal verflogen. „Gut“, sagte sie rasch. „Wir werden ja sehen.“
    Mike Holbers wendete den Wagen und fuhr zur Villa von Doc Lundi weiter.
    „Fertig, Mike?“
    Holbers nickte. „Ja, Herr. Ich hoffe, sie gefällt Ihnen.
     
     

     
    Sie hat sich schon ausgekleidet und wartet auf Sie.“
    „Das ist gut.“ Doc Lundi griff nach der groben, braunen Lederpeitsche, die auf dem Schreibtisch lag, und verließ den Raum.
    Mike Holbers hüstelte.
    „Vielleicht brauchen Sie Hilfe.“
    „Nein, die brauche ich nicht. Danke, Mike, aber du wartest besser hier.“
    „Gut, Herr“, erwiderte Mike und trottete in das Büro zurück.
    Der Doc wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann ging er nach oben, wo das Mädchen in seinem Schlafzimmer wartete. Sie lag nackt auf dem großen Bett und blickte ihm neugierig entgegen. Ja, Mike hatte guten Geschmack bewiesen. Er war zufrieden. Das Mädchen war groß und schlank. Das schwarze Haar reichte ihr bis zu den Brüsten hinab, und die Schenkel waren schmal und makellos. Auch das Gesicht des Mädchens war von außergewöhnlicher Schönheit. Der Mund war voll, sinnlich, und die dunklen, großen Augen erinnerten ihn an den Blick eines unschuldigen Kindes.
    „Wie heißt du?“ fragte er mit heiserer Stimme.
    „Linda.“ Ihre Stimme klang dunkel und verlockend. Ja, er mochte dieses Mädchen.
    „Und weiter?“
    „Mertens“, antwortete das Mädchen. „Linda Mertens.“
    „Mertens ist ein deutscher Name, nicht wahr?“
    Als sie nickte, fiel ihr Haar leicht zur Seite, und er konnte ihre vollen Brüste bewundern.
    „Ja, meine Eltern waren Deutsche.“
    Erst in diesem Augenblick fiel ihr Blick auf die Peitsche, die er in der Hand hielt. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, und sie sagte heftig: „Was soll die Peitsche? Davon hat Ihr Fahrer nichts gesagt!“
    „Ich weiß, ich habe es ihm auch verboten. Vermutlich wärst du sonst nicht gekommen, Linda.“
    Blitzschnell sprang sie aus dem Bett und begann sich wieder anzuziehen. Doch schon ein Schlag von ihm genügte, um sie in der Bewegung erstarren zu lassen. Regungslos stand sie da und blickte entsetzt auf den dünnen, roten Streifen, der sich um ihre Waden zog. Sie sah kaum, wie der Doc sich ihr näherte, wie sein Blick seltsam starr wurde und sein Gesicht sich in äußerster Konzentration anspannte. Als er redete, war es, als spräche er in ihrem Kopf. Die Stimme klang seltsam verändert, irgendwie hohl und wie aus

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