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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ein wichtiger Punkt, den man
nicht übersehen durfte. Der geheimnisvolle Mann, der in sein Leben eingetreten
war, herrschte hier mit überlegener Macht. Er herrschte auch über Leben und
Tod. Er bestimmte, wer zu sterben hatte, wenn es in seinen Plan paßte. Er
tötete, er mordete! Gonzales wußte davon, doch er schwieg; wollte nicht das
gleiche Schicksal erleiden...
     
    ●
     
    Larry Brent überlegte blitzschnell.
    Aufspringen und dem geheimnisvollen Eindringling entgegentreten,
wäre zu diesem Zeitpunkt das falscheste gewesen, was er hätte tun können.
    Abwarten hieß die Devise. Und danach handelte er.
    Er legte sich zurück, noch ehe die Tür spaltbreit geöffnet war.
    Der Gang draußen war dunkel. Lautlos huschte ein Schatten in das
Zimmer des Agenten.
    Larry atmete tief und fest. Sein linkes Auge jedoch war nur
spaltbreit geöffnet, und seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt. Er war
bereit, sofort zu reagieren, wenn eine tödliche Gefahr für ihn entstehen
sollte.
    Lautlos wurde die Tür ins Schloß gedrückt. Ein schmaler
Lichtstrahl blinkte auf. Der Kegel einer Taschenlampe wanderte über den Boden,
über den Teppich, verharrte sekundenlang zitternd auf dem Nachttisch und
strahlte dann seinen Kopf an.
    Larry hielt die Augen geschlossen, ruhig, nicht verkrampft. Er
spürte die Helligkeit des Lichts hinter seinen geschlossenen Lidern. Dann
wanderte der Strahl weiter.
    X-RAY-3 öffnete die Lider einen winzigen Spalt. Die dunkle Gestalt
stand am Fußende des Bettes, schräg, vor dem wuchtigen Kleiderschrank. Sie
steckte in schwarzer oder dunkelblauer Kleidung und schien sich vollkommen
sicher zu sein, daß der Mann im Bett nicht aufwachte. Sie schenkte ihm kein
großes Interesse. Ihre Hauptaufmerksamkeit galt den Schubladen in der Vitrine,
dem Inhalt des Schrankes und des Koffers.
    Sie ließ auch nicht das Jackett von X-RAY-3 unbeachtet. Larry sah,
wie der Eindringling seine Brieftasche aufklappte, sich für seine Papiere und
den anderen Inhalt interessierte. Er nahm nicht einen einzigen Schein an sich.
    Der PSA-Agent spielte weiter den Schlafenden.
    Irgend jemand mußte wissen, daß er heute abend etwas zuviel
getrunken hatte.
    Larry fühlte die Nähe des Körpers und versuchte aus dem Lidspalt
die Gestalt zu erkennen.
    Sie war fast so groß wie er, nicht sonderlich kräftig, doch
wendig. Der Kopf war mit einer Art Kapuze verdeckt, die weit in das Gesicht
reichte. Brent war dem Gedanken nicht abgeneigt, daß es vielleicht doch eine
Frau war ...
    Der Spuk dauerte knapp zehn Minuten. Dann verschwand die dunkle
Gestalt ebenso leise und geheimnisvoll, wie sie gekommen war. Der Universalschlüssel
drehte sich draußen im Schloß. Larry hörte nicht einmal die Schritte, die sich
auf dem dicken Teppichboden entfernten.
    Minuten verrannen. Brent blieb lieben. Dann stieg er aus dem Bett.
Die Smith and Wesson-Laser lag greifbar unter dem Kopfkissen. X-RAY-3 grinste
leicht.
    Der Eindringling hatte nichts gefunden, was den geringsten
Verdacht gegen ihn, Larry Brent, erregen konnte.
    Und er hatte auch keine Fernsehkamera oder ein Tonbandgerät
installiert, um sein Privatleben zu belauschen. Es war ihm ganz allein darauf
angekommen, sich einen Eindruck von dem Eigentum Larrys zu machen.
    X-RAY-3 überlegte. Der oder die Fremde hatte ihn verfolgt. Hatte
die Verfolgung ihren Ausgang in der »Flamenco-Bar« genommen?
    Gedankenverloren drehte er den kostbaren Goldring, den er am
Ringfinger der linken Hand trug.
    Die Girls in der Bar hatten sich lobend über ein so seltenes,
kostbares Schmuckstück an der Hand eines Mannes geäußert. Wenn sie geahnt
hätten, daß dies alles andere als ein Schmuckstück war.
    Die erhabene Weltkugel ruhte in einer Fassung, auf der die Worte
»Im Dienste der Menschheit - X-RAY-3« standen. Durch die Kontinente schimmerte
das stilisierte Gesicht eines Menschen. Deutlich waren die Längen- und
Breitengrade in feiner Goldziselierung eingearbeitet. Die Weltkugel enthielt
ein hochwertiges Mikrofon und einen Mikrosender. Jede wichtige Nachricht
erreichte innerhalb von Sekunden die Funkzentrale der PSA in New York. Je nach
Wichtigkeit wurde dadurch ein Computer aktiviert, der - falls X-RAY- 1 nicht
mehr in seinem Büro war - eine Alarmglocke im Haus des geheimnisvollen Leiters
der PSA auslöste.
    Larry war zufrieden. Die Dinge liefen besser, als er zu hoffen
gewagt hatte.
    Morgen würde er wieder in der »Flamenco-Bar« sein.
     
    ●
     
    Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, er

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