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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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würde es
nicht geglaubt haben.
    Das Ganze erinnerte ihn an eine Szene in einem utopischen Film.
    Sie hatte ihm gesagt, daß ihn ein Paradies erwarten würde. Ein
Paradies für die Sinne, ein Paradies der Träume, des Rausches und des Glücks.
Ein Paradies auch für sein Postscheckkonto. Es sollte hier eine verborgene
Spielbank geben, und alle Spiele, die der Gesetzgeber verboten hatte, wurden
hier illegal gespielt.
    Auf den ersten Blick sah William Bartmore, daß dies eine Höhle des
Lasters war, und es wurde ihm klar, daß ein Detektiv oder ein Polizist, wären
sie Zeuge dieser Szene geworden, niemals daran geglaubt hätten, daß dies
Wirklichkeit war. Es wäre ihnen nicht anders ergangen als ihm.
    Wie in Trance ging er zwei, drei Schritte weiter, und es wurde ihm
nicht bewußt, daß die graue Metalltür sich automatisch hinter ihm schloß, und
erst recht entging es ihm, daß draußen die Atrappenwand herabglitt und die
geheime Höhle vor eventuellen neugierigen Augen schützte.
    Der Abenteurer, der das Verbotene suchte, kam hier auf seine
Kosten: schöne Frauen, Glücksspiel und Rauschgift!
    Eine Welt der Illusion, der Gefahr, er nahm sie wahr, hinter den
Augenschlitzen der hölzernen Maske des Fabelwesens.
    Er wußte nicht, wohin er den Blick zuerst wenden sollte.
    Links an einer mit dunkelrotem Stoff bespannten Wand standen
dickgepolsterte Liegen, die jeweils von kleinen, flachen Glastischen flankiert
waren.
    Die Liegen standen über Eck. Zweidrei Pärchen saßen darauf,
unterhielten sich und tranken Sekt. Die Damen waren nur spärlich bekleidet.
    Der Raum war eher als Saal zu bezeichnen. Er war mehrfach
unterteilt, so daß die Größe des Saales zunächst nicht auffiel.
    Der geflieste Boden war von zahlreichen großen und kleinen
farbenprächtigen Perserteppichen bedeckt. In Nischen standen kleine, mit
dunkelblauen und roten Glasplatten bedeckte Spieltische.
    Personengruppen saßen daran, manch einer war maskiert und hielt es
für besser, sein Gesicht nicht zu zeigen. Vielleicht Leute aus Politik und
Wirtschaft, direkt aus Córdoba, aus den umliegenden Städten.
    Um einen Roulettisch saßen sechs oder sieben Personen. Es wurde
mit Einsätzen gespielt, die Bartmore, der selbst genügend Geld besaß, im ersten
Augenblick schockierten.
    Niemand achtete auf ihn, jeder war mit sich selbst beschäftigt.
Und einen Neuankömmling hätte man mit Sicherheit auch nicht erkannt. Die
meisten trugen Masken, und die Masken verbargen die Gesichter darunter, die
sicher oft wechselten.
    Die hölzerne Fabeltier-Maske dicht vor das Gesicht haltend, wandte
Bartmore sich nach rechts. Er wollte erst die Dinge in sich aufnehmen, kritisch
betrachten, ehe er sich entschloß, etwas zu unternehmen.
    Er erreichte eine Tür, an der ein quadratisches Fenster war. Er
blickte hindurch. Das Innere des kleinen Raums wurde durch einen rötlichen
Lichtschein ausgeleuchtet. Mehrere Liegen standen nebeneinander. Bartmore sah
junge Frauen und Männer, die lange, gelblich-weiße Pfeifen rauchten.
    Rauschgift! Dieses kleine, abgesonderte Kabinett war für die
künstlichen Träume geschaffen worden, die für teures Geld zu haben waren.
    Die Tür schloß offensichtlich nicht ganz dicht ab. William
Bartmore roch den süßlichen Duft, der in seine Nase stieg.
    Er fühlte eine Bewegung neben sich.
    Ein Mann stand neben ihm. Bartmore erkannte ihn sofort wieder,
denn der andere trug keine Maske, offenbar hielt er das nicht für notwendig.
    Es war der Schwede Thornblom.
    »Hallo«, sagte Thornblom. Er hatte eine angenehme Stimme. »Haben
Sie Interesse an einem Pfeifchen? Ich habe einen Freund da drinnen, er wird
Ihnen einen Sonderpreis machen.«
    Bartmore winkte gelassen ab. Die Maske hielt er vor das Gesicht.
»Nein, danke! Ich habe mich noch nicht entschlossen. Ich bin noch dabei, mich
umzusehen.«
    »Aha. Ein Neuer. Dann sehen Sie sich mal um. Sie werden vieles für
unwahrscheinlich halten. Vielleicht kann ich Ihnen einen Rat geben?«
    Bartmore zog unwillkürlich die Augenbrauen zusammen. Thornblom
schien sich hervorragend hier auszukennen.
    »Wenn er brauchbar ist, warum nicht«, entgegnete der Engländer.
    »Abgesehen von den Frauen werden Sie bestimmt Interesse an einem
Spielchen haben. Wissen Sie, daß gestern abend ein Mann - ein Amerikaner
übrigens - etwas mehr als 500 000 Pesetas gewann?«
    Bartmore nickte hinter der Maske. »Ein schöner Gewinn.« Er wollte
noch auf die Bemerkung eingehen, daß Thornblom die Worte »ein Amerikaner
übrigens«

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