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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hängten sich an seinen Hals, und sie
mußten aufpassen, daß die Schilf- und Palmblätter-BHs nicht beschädigt wurden.
    »Wo ist Dolores?« wollte er wissen. Seine Gedanken schienen nur
ihr zu gehören.
    »Aber Larry!« Gigi, schlank, grazil, mit einem spitzbübischen
Lächeln auf dem Schmollmund, gab ihm einen leichten Klaps. »Du bist unhöflich.
Wir haben uns so auf dich gefreut, und du... du fragst gleich nach Dolores.
Nimm mit uns vorlieb, zunächst einmal«, wisperte sie ihm ins Ohr. »Dolores
kommt später, eine Stunde vor Mitternacht, das weißt du doch. Vielleicht
schaffst du es heute, daß sie sich an deinen Tisch setzt.«
    X-RAY-3 zog die Augenbrauen in die Höhe. Er faßte die Bemerkung
Gigis als eine Art Versprechen auf und bestellte in frohgestimmter Laune sofort
eine Flasche vom teuersten Sekt.
    Er war der Hahn im Korb, wie schon am vorangegangenen Abend.
    Gegen neun Uhr verließ er einmal kurz seinen Tisch und ging hinaus
ins Freie. Die Leuchtreklamen blinkten an den Bars und den Gasthäusern, die die
Straße zu beiden Seiten flankierten. Die ganze Straße war ein einziges
Vergnügungsviertel, wie das in allen Großstädten der Welt der Fall war.
    Aber Larry Brent war überzeugt davon, daß die anderen Bars und
Striptease-Lokale keine solche Attraktion wie Dolores hatten, deren
überdimensionales Ebenbild in Form leuchtender Neonröhren über dem Eingang des
»Flamenco« prangte. Ein schlanker, fast nackter Mädchenkörper unter schattigen
Palmen!
    In rot und grün ausgeleuchteten Schaukästen hingen zahlreiche
Bilder, die in erster Linie Dolores als Mittelpunkt hatten. Die anderen
»Urwaldmädchen« spielten eine untergeordnete Rolle, obwohl auch sie einiges zu
bieten hatten.
    Unmittelbar neben der »Flamenco-Bar« führte ein torbogenähnlicher
Eingang in einen düsteren Hof, der als Parkplatz fungierte. Ein Wagen fiel
Larry sofort ins Auge: ein roter Jaguar. Das Auto war in Dayton, Ohio,
zugelassen.
    X-RAY-3 stand sekundenlang wie erstarrt. Janett Roumer - hier in
der Bar? Was hatte das zu bedeuten?
    Er sah sich um. Das rohe Gestein des Hinterhauses war schwarz,
dazwischen zeichneten sich die dunkelgrauen Fugen des Zementes ab. Die Fenster
waren hoch und schmal. Sie waren überall zugezogen. Im ersten Stockwerk sah er
hinter dunkelblauen Gardinen einen kaum wahrnehmbaren Lichtschein. Das Fenster
war nicht ganz geschlossen. Er glaubte, die Stimmen zweier Frauen zu hören.
    X-RAY-3 preßte die Lippen zusammen. Er näherte sich der Tür des
Hintereinganges, leise, unbemerkt, nachdem er sich vergewissert hatte, daß
niemand außer ihm in der Nähe war.
    Larry war kaum überrascht, als er feststellen mußte, daß die Tür
sich öffnen ließ. Sie quietschte ein wenig in den Angeln. Er zwängte sich durch
den engen Spalt, der entstand, um sie nicht vollends öffnen zu müssen.
    Der Korridor vor ihm war dunkel. Durch die Tür am anderen Ende
fiel kaum ein Lichtstreifen.
    Dumpfes Stimmengemurmel drang an seine Ohren, es kam aus dem
Barraum. Dann klang leise Musik auf.
    Larry Brent stieg leise die Treppen hoch.
    Er schlich durch den Gang und näherte sich der Tür, hinter der er
deutlich die Stimmen hörte.
    Die Stimme von Dolores kannte er sehr gut. Rauchig, kehlig, sehr
dunkel. Die andere Stimme klar und hell, etwas erregt.
    Larry stand dicht neben der Tür.
    Er wurde Zeuge eines sehr auf schlußreichen Gesprächs.
    »... es ist Unsinn, was Sie sagen, Miß Roumer.« Das war die Stimme
von Dolores.
    Janett Roumer stand neben der aufgeklappten Bar. Ihr langes,
blondes Haar lag auf den bloßen Schultern. Sie trug ein hellblaues, seidig
schimmerndes Kleid, das ihre wohlgerundeten Formen gut zur Geltung brachte. Das Dekolleté war so raffiniert geschnitten, daß der Ansatz der kleinen, festen
Brüste gut zu übersehen war.
    Dolores ging im Zimmer auf und ab. Sie hielt ein halbgefülltes
Cocktailglas in den langen, schlanken Händen.
    »Ich rede keinen Unsinn. Ich weiß, was ich sage.« Janett Roumer
blickte die Tänzerin mit fiebernden Augen an. »Es ist kein Zufall, daß ich
heute abend schon wieder hier bin. Gestern konnte man mich noch abwimmeln,
heute aber habe ich Sie überrascht. Ich weiß, Sie wissen etwas über meinen
Vater!«
    »Ich weiß nichts über Ihren Vater!«
    »Er war hier in der Bar, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Das ist möglich, liebes Kind...«
    »Nennen Sie mich nicht so«, stieß Janett Roumer aufgebracht
zwischen den Zähnen hervor.
    Dolores war die Ruhe selbst. »Ich habe das

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