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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sah zwar aus, als habe sie jemand mit Goldfarbe bestrichen, aber sie war wieder vorhanden!
    ***
    Gleichzeitig kam es in meinem Haus zu einem mysteriösen Vorfall. Ich befand mich nicht im Wohnzimmer, als der Spuk losging. Vicky Bonney war allein.
    Sie beachtete den Siegelring nicht, der auf dem Couchtisch lag, stand beim Hi-Fi-Turm und ordnete die Tonbänder. Im Ring bildete sich ein Knochenfinger, der sich mit Fleisch überzog und in Sekundenschnelle mit einer goldenen Haut vervollständigte.
    Zu diesem Finger kamen drei weitere und ein Daumen, und einen Herzschlag später lag eine goldene Hand auf dem Tisch, an deren Ringfinger Rob Andrews' Siegelring steckte.
    Vicky hatte in den vergangenen Tagen viele alte Songs gelöscht und neue aufgenommen. Sie hatte die Kassetten nur flüchtig beschriftet und wollte das nun gewissenhafter tun.
    Vicky war in ihre Arbeit so vertieft, daß sie nicht merkte, was hinter ihr vorging. Sie bückte sich und legte ein Band ins Kassettendeck, drückte auf einen Kipphebel und ließ es zurücklaufen.
    Die goldene Horror-Klaue löste sich indessen vom Tisch. Sie schien einem Unsichtbaren zu gehören, der nichts Gutes im Sinn hatte. Langsam bewegte sich die Hand auf Vicky Bonney zu.
    Die goldenen Finger öffneten sich zuckend, während die Hand unbemerkt das Mädchen erreichte. Vicky wartete gebückt, bis das Tonband sich abgespult hatte.
    Dann drückte sie auf die Wiedergabetaste und richtete sich langsam auf. Die Horror-Hand befand sich ganz dicht hinter ihr, in Halshöhe. Aerobic-Sound drang aus den großen Lautsprecherboxen.
    Vicky wippte leicht in den Hüften mit, legte den Kopf in den Nacken, so daß ihr goldenes Haar über die Schultern floß, und schnippte im Takt mit den Fingern.
    Sich mehr und mehr dem Rhythmus hingebend, drehte sich das Mädchen um. Zwangsläufig mußte sie die unheimliche Hand entdecken. Ihre entspannte Miene verzerrte sich.
    Sie erschrak so sehr, daß ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
    Kreidebleich wurde sie mit einem Schlag, und sie wollte gellend um Hilfe schreien, aber da packte die goldene Klaue zu!
    Hart und eiskalt war die Hand, die sich um Vicky Bonneys Kehle legte. Grausam drückten die Finger zu. Schlagartig bekam das blonde Mädchen keine Luft mehr.
    Vicky wankte. Sie griff mit beiden Händen nach der Horror-Hand und wollte sie sich von der Kehle reißen, doch der teuflische Griff lockerte sich nicht. Vicky bemühte sich, ihre Finger unter die goldene Hand zu schieben, aber da war kein Platz.
    Ihr hübsches, blasses Gesicht war jetzt von nackter Todesangst gezeichnet. Es flimmerte vor ihren Augen. Alle Anstrengungen, die sie unternahm, um sich von diesem mörderischen Würgegriff zu befreien, fruchteten nicht.
    Sie schien rettungslos verloren zu sein. Und die schreckliche Atemnot steigerte ihre Angst ins uferlose. Sie wußte kaum noch, was sie tat, drehte sich, stolperte, ihre Augen traten weit hervor, sie fiel gegen einen Schrank, es krachte dumpf, und Vicky Bonney brach halb ohnmächtig zusammen…
    ***
    Ich schnallte mir die Schulterhalfter aus Ziegenleder um, zog den Revolver heraus und lud die Trommel mit geweihten Silberkugeln. Ein Büchsenmacher stellte für mich dieses Spezialgeschoß her.
    Den Auftrag dazu hatte er von Tucker Peckinpah erhalten.
    Geweiht wurden die Silberkugeln anschließend von Pater Severin, einem Priester, der wohl einmalig auf der Welt ist.
    Er predigte zu seinen Schafen nicht nur mit Worten, sondern hin und wieder auch mit seinen Händen, und es gab einige reuige Sünder, die ihm eine beachtliche Handschrift bescheinigen konnten.
    Es war mal wieder Zeit, bei ihm vorbeizusehen, um die Munitionspackung abzuholen, die ich ihm letzte Woche gebracht hatte. Inzwischen hatte er sie bestimmt schon geweiht, und ich brauchte Nachschub.
    Ich sicherte den Colt Diamondback und ließ ihn in die Schulterhalfter gleiten. Augenblicke später verschwand die Kanone unter meinem Jackett, und man brauchte schon einen geübten Blick, um erkennen zu können, daß ich bewaffnet war.
    Fertig für den neuen Einsatt! dachte ich und verließ das Zimmer. Im selben Moment vernahm ich dumpfes Gepolter.
    Das Geräusch löste sofort Alarm in mir aus.
    Irgend etwas passiert mit Vicky! schoß es mir siedendheiß durch den Kopf. Vicky Bonney ist mein wunder Punkt. Jeder Schlag, der sie trifft, schmerzt mich doppelt so stark, als würde er mich selbst treffen.
    Ich stürmte los, erreichte die Living-room-Tür, stieß sie zur Seite und sah meine Freundin

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