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hatten Macauly schockiert. Ob dieser Wende der Ereignisse gab er einen tiefen Seufzer der Erleichterung von sich.
Er hatte, ehe er die Zelle verließ, die Wolldecke von der Pritsche genommen und warf sie jetzt über den Toten. Dann schlang er tröstend den Arm um Miss Magee und wollte mit ihr den Ort des grausigen Geschehens verlassen. Vor der Zelle, in der O'Keefe stand, hielt er jedoch an.
„Das war verdammt anständig von Ihnen, Mr. O'Keefe, was Sie soeben getan haben.
Sie haben Miss Magee das Leben gerettet. Dafür sind wir Ihnen Dank schuldig", sagte er verlegen.
„Sie sind mir nichts schuldig, Mr. Macauley. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich kein Mörder bin", erwiderte Devlin nur, während er dem Sheriff in die Augen sah. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, mehr zu äußern.
Mr. Macauley betrachtete ihn ein Weilchen und überlegte, ob es möglicherweise ein Fehler gewesen war, den Kopfgeldjäger des Mordes an Señor Santana wegen festzunehmen. Erst in dem Augenblick, als er sich des eindeutigen, am Schauplatz des Verbrechens gefundenen Beweismaterials erinnerte, wandte er den Blick von Mr. O'Keefe ab.
Als er mit Miss Magee weitergehen wollte, sträubte sie sich und drehte sich zu dem Gefangenen um. „Mr. O'Keefe?"
Er sah sie an. „Ich heiße Devlin, Miss Magee."
„Devlin." Gerührt hielt sie seinem Blick stand. Sie fürchtete sich nicht mehr vor ihm, weil sie nun wusste, was für ein Mensch er in Wirklichkeit war. „Vielen Dank."
Am späten Abend, nachdem die Leiche fortgeschafft und das Blut aufgewischt worden war, erschien Sheriff Macauley vor Devlins Gefängniszelle.
„Mr. O'Keefe."
„Sheriff?" Rasch setzte Devlin sich auf und merkte sogleich, dass etwas nicht in Ordnung war, denn die Miene des Gesetzeshüters wirkte sehr beunruhigt. „Was gibt es?"
„Sie behaupten nach wie vor, unschuldig zu sein. Wenn dem so ist, dann wüsste ich gern, welche Erklärung Sie für das Beweismaterial haben, das ich auf Señor Santanas Ranch gefunden habe?" Beim Sprechen hatte Mr. Macauley den Gefangenen nicht aus den Augen gelassen.
Devlin fühlte sich aufgeregt bei der Vorstellung, der Sheriff könne in Betracht ziehen, seine Meinung über ihn zu ändern. Ihm war klar, dass er jetzt ganz ehrlich zu ihm sein musste.
„Ich kann Ihnen nicht erklären, wie die Beschläge auf die Ranch gekommen sind, Sheriff. Ich wünschte, ich wäre dazu imstande. Die ganze Sache ergibt keinen Sinn.
Ich weiß nur, dass ich nie auf Mr. Santanas Ranch war und den Mann nicht umgebracht habe."
„Gibt es hier jemanden, der Sie eine Weile aus dem Weg haben oder tot sehen will?
Zum Beispiel Ihren Kollegen?"
„Clay?" Die Andeutung schockierte Devlin. „Nein, nicht er! Und es gibt auch sonst niemanden, der mir in diesem Zusammenhang einfällt."
Mr. Macauley sah nach dieser Antwort noch beunruhigter aus. Die nachmittäglichen Ereignisse hatten seine Meinung über diesen jungen Mann geändert, und er fühlte sich verpflichtet, sich gründlicher mit der Beweislage zu befassen und nicht nur auf die ihm bisher bekannten Fakten zu verlassen.
„Ich verstehe. Nun, denken Sie nach. Falls Ihnen doch noch jemand einfallen sollte, lassen Sie es mich wissen. Ich habe nichts dagegen, neue Spuren zu verfolgen, wenn Sie glauben, dass sie für Sie von Bedeutung sein könnten."
„Ich werde nachdenken", versprach Devlin, bezweifelte indes, dass ihm irgendetwas Neues einfallen würde. Er hoffte, Clay möge bald zurückkehren.
11. Kapitel
Das Fest bei den Randolphs war in vollem Gange. Modisch gekleidete Frauen und elegante Herren unterhielten sich in dem hell erleuchteten Ballsaal, genossen die Musik und labten sich an den in üppiger Fülle dargebotenen Speisen und Getränken.
In einer Ecke des Raums hielt Reina Hof, umgeben von einem halben Dutzend sehr gut aussehender Bewunderer. Es war sehr lange her, seit sie sich so gut amüsiert hatte, und sie fand es wundervoll, wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
Sie trank Champagner und plauderte mit den Herren, fragte sich jedoch unvermittelt, warum sie bei dem Gedanken, zu den Delacroix' zu fahren, Unbehagen empfunden hatte. Nun kam es ihr albern vor, dass sie noch vor einigen Stunden von der Angst verzehrt worden war, man könne sie erkennen, und überlegt hatte, ob sie nicht am Fest teilnehmen solle. Zum Glück hatte die gutmütige, vernünftige Freundin sie zu beschwichtigen verstanden und davon überzeugt, sie habe nichts zu befürchten. Jetzt war sie froh, auf Emilie
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