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und heiß ist es auch noch. Haben Sie das gekocht?"
„Nein", sagte Molly, ohne ihn anzuschauen, und ging weiter zu Ace Dentons Zelle.
Ace lehnte an der hinteren Zellenwand und beobachtete jede von Miss Magees Bewegungen. Er wusste, dass sie sich vor ihm ängstigte. Daher war ihm klar, dass er rasch handeln musste. Als sie ihm den Behälter hinhielt, ging er zu ihr, ergriff sie am Handgelenk und zerrte sie auf sich zu.
Molly hatte nicht mit diesem Verhalten gerechnet und schrie leise auf. Sie verlor das Gleichgewicht, stürzte gegen die eisernen Gitterstäbe und sträubte sich heftig. Ehe sie sich jedoch aus Mr. Dentons Griff hatte befreien können, war sie von ihm umgedreht worden. Rasch schlang er ihr den Arm um den Hals.
„Denton! Zum Teufel, was machen Sie da?" Devlin war wütend. Wäre es ihm möglich gewesen, zu Denton zu gelangen, hätte er ihn dafür umgebracht, dass er es gewagt hatte, Hand an Miss Magee zu legen. Denton war jedoch außer Reichweite.
Ace lachte triumphierend und etwas irre auf. „Dieses kleine Ding ist mein Fahrschein in die Freiheit, O'Keefe! Man wird mich nicht hängen. Macauley! Kommen Sie her!
Sofort!"
„Sheriff!" schrie Molly furchtsam, und in ihrem bleichen Gesicht wirkten ihre smaragdgrünen Augen übernatürlich groß.
Als Devlin ihren ängstlichen Blick einen Augenblick lang auf sich gerichtet sah, wusste er, er konnte nicht zulassen, dass ihr ein Leid geschah. Er musste ihr helfen, fragte sich jedoch, wie er das tun könne.
Der Sheriff kam mit gezogenem Revolver in den Gang gerannt. „Zum Teufel, was ist hier los? Denton!" Beim Anblick des skrupellosen Verbrechers, der das junge Mädchen so schmerzhaft umklammert hielt, blieb er jäh stehen. Denton war ein kaltblütiger Mörder, der, wie Macauly wusste, nicht zögern würde, noch jemanden umzubringen.
„Senken Sie die Waffe, Sheriff, oder Sie haben eine Tote am Hals", brüllte Ace und drückte noch fester zu, so dass Molly nach Luft schnappen musste.
„Tun Sie nichts Dummes, Denton!"
„Was habe ich zu verlieren, Sheriff? Sie können mich jetzt erschießen, oder man kann mich morgen aufhängen." Als der Mörder dem Gesetzeshüter die niederschmetternde Wahrheit vorhielt, stand ein wahnsinniger Ausdruck in seinen Augen.
„Was wollen Sie?"
„Ich will raus! So, kommen Sie jetzt her und schließen Sie die Zellentür auf, oder ich breche dem hübschen Kind hier das Genick."
„Sheriff! Bitte!" flüsterte Molly, und ihr niedliches Gesicht drückte nacktes Entsetzen aus.
Mr. Macauley wusste, dass ihm keine Wahl blieb. Er konnte Miss Magees Leben nicht riskieren. Seine einzige Hoffnung bestand darin, den Verbrecher, wenn dieser das Gefängnis verließ, irgendwie zu schnappen.
„Also gut, also gut." Er näherte sich der Zellentür und sperrte sie auf. „Und was jetzt?"
„Werfen Sie Ihre Waffe den Korridor hinunter", wies Ace den Sheriff an. Nachdem Macauly den Befehl befolgt hatte, sagte Ace: „So, und nun machen Sie die Tür auf.
Lassen Sie den Schlüssel stecken, und treten Sie beiseite."
Wieder tat der Gesetzeshüter, was von ihm verlangt worden war. Langsam bewegte Ace sich mit Molly auf die offene Tür zu. Es war schwierig für ihn, Miss Magee festzuhalten, doch er schaffte es. Als er die Zelle verließ, riss er das Mädchen hart an sich.
„So, gehen Sie in die Zelle, Sheriff!" befahl er kühl und genoss das Gefühl der Macht über Macauley.
Hilflos schaute Devlin zu, wie Mr. Macauley gehorchte. Er war zunehmend wütender geworden, während er hatte mitansehen müssen, wie der Verbrecher den Sheriff überlistete, und unbewusst drückte er die Finger fester um den Essensbehälter, den er noch in der Hand hielt. Als Denton hinter dem Sheriff die Zellentür zuknallte, versperrte und den Schlüssel abzog, war Devlin klar, dass nur er noch Miss Magee retten konnte.
„Sie sind jetzt frei, Denton. Lassen Sie das Mädchen los."
„Ich denke nicht daran, Sheriff."
„Was wollen Sie mit Miss Magee machen?" fragte Ma-cauly beunruhigt.
„Das weiß ich noch nicht. Aber sie wird mir, ganz gleich, wohin ich gehe, gute Gesellschaft leisten", antwortete der Verbrecher, während er durch den Gang ging und seine Geisel mit sich zerrte. Sein größter Fehler war, dass er Mr. O'Keefe nicht für eine Bedrohung hielt. Er war so darauf aus, in die Freiheit zu gelangen, dass er unachtsam Devlins Zelle passierte.
Die einzige Waffe, die Devlin hatte, war der Essensbehälter. Als Denton an der Zelle vorbeiging,
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