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0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheibe zu den fernen Bergen hinüber, die im Dunst lagen. Die Antwort gab Suko. »Dort werde ich einige Verwandte besuchen.«
    »So bewaffnet?«
    »Fahren Sie ohne Waffen?«
    »Nein, das nicht.« Er hob die Schultern. »Okay, ich wünsche euch einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt. Wenn ich euch einen Tip geben kann, die Küste hat wunderbare Flecken, wo man sich fantastisch erholen kann. Ich an eurer Stelle würde mich dort aufhalten.«
    Viel mehr sagte er nicht. Er begleitete uns nach draußen, wo uns eine sommerliche Wärme empfing. Sie ließ sich aushalten. Im Gegensatz zu L. A. herrschen in Frisco oft frische Winde.
    Einen Leihwagen brauchten wir uns nicht zu besorgen. Gomez’ Dienstfahrzeug »schluckte« uns alle. Es war ein fünf Jahre alter Ford, dessen Lack wohl irgendwann einmal grün gewesen war. Jetzt blätterte er an zahlreichen Stellen ab.
    Das Hotel gehörte zu den modernen Bauten, von denen viele Menschen träumen, für andere aber ein Alptraum war. Ein riesiger Kasten, der sich in den blauen Himmel schob. Er erinnerte mich an einen Zylinder aus Glas und Metall.
    Die Fahrstühle waren der große Gag. Man hatte sie außerhalb der Fassade angebracht, so daß die Menschen in gläsernen Röhren in die Höhe transportiert wurden.
    Mir gefiel das nicht. Ich wußte, daß es zum Glück nicht nur diese Aufzüge gab, sondern auch andere, die sich im Innern des Kastens befanden.
    Die würden wir benutzen.
    Vor dem Hotel breitete sich eine große Grünfläche aus, die von den Zufahrten zerschnitten wurde. Der Garten war nett, mir persönlich allerdings zu künstlich. Dafür sorgten auch die Springbrunnen, die farbige Fontänen in die Höhe schickten, welche wiederum von den majestätisch daherstolzierenden Flamingos beobachtet wurden.
    »Soll ich noch mit aufs Zimmer gehen?« fragte uns Gomez zum Abschied.
    Wir verzichteten auf seine Begleitung.
    Er grinste aus dem Wagenfenster. »Keine Sorge, Freunde, wir sehen uns bestimmt.«
    Unser Lächeln fiel gequält aus.
    Selbstverständlich empfing uns in der Halle eine angenehme Kühle.
    Dafür sorgte eine Klimaanlage. Ich hatte noch nie ein amerikanisches Hotel erlebt, wo so etwas fehlte.
    Die Halle glich ebenfalls einem Garten. Man hatte hier ein kleines Paradies geschaffen. Es bestand aus Teichen, Springbrunnen, Bäumen, Blumen und dazwischen, sorgfältig und nischenartig verteilt, einige Sitzgruppen aus hellem Leder.
    Obwohl viel Betrieb herrschte, fiel er kaum auf. Das Gemurmel der Stimmen wurde zumeist vom Plätschern des Brunnenwassers übertönt.
    Bis zur Rezeption war es nicht weit. Wir brauchten nur ein halbes Dutzend Schritte zurückzulegen.
    Die hinter der Theke bedienenden Mädchen lächelten freundlich und stereotyp. Wir hatten unsere Zimmer telefonisch bestellt und brauchten nur mehr die Schlüssel abzuholen.
    Genau im zwanzigsten Stockwerk lagen die Räume! Die Außenaufzüge brauchten wir nicht zu benutzen. In diesen Röhren kam ich mir immer vor wie eine Zielscheibe, deshalb atmete ich auf, als wir in dem normalen Lift standen, der uns mit Expreß-Geschwindigkeit nach oben schoß.
    Der übliche Gang, der übliche Geruch, die üblichen Zimmer. Alles schon bekannt, nichts Neues mehr.
    Yakup hatte nicht im Hotel absteigen wollen. Seine Bude lag in Hafennähe, also mitten in der Szene.
    Nach einer kurzen Dusche fühlten wir uns wieder einigermaßen fit.
    Auch die Zeitumstellung machte mir weniger zu schaffen, als ich angenommen hatte.
    Suko und ich waren zur gleichen Zeit fertig und fuhren gemeinsam nach unten in die Halle.
    Dort wartete Yakup. Wir fanden ihn versteckt hinter breiten Agavenblättern. Er las in einem Magazin und legte es zur Seite, als er uns entdeckte.
    »Alles klar.«
    »Bleibt es bei unserem Plan?« fragte Suko..
    Wir hatten uns für eine Trennung entschieden. Suko wollte allein losziehen und seine Landsleute aufsuchen. Die hörten zumeist die Flöhe husten. Wenn in Frisco irgend etwas geschah, wußten sie es noch vor der Polizei. Nur schwiegen sie zumeist.
    »Ich habe nichts dagegen«, erklärte ich. Auch Yakup nickte, obwohl er leichte Bedenken vortrug. »Nichts gegen deine Landsleute, Suko, aber Frisco ist in gewissen Vierteln sehr gefährlich. Das wollte ich dir nur noch sagen.«
    »Danke, aber ich kann mich wehren.«
    »War nur ein Rat.«
    »Okay denn, ich werde mich auf die Strümpfe machen.« Suko reichte mir noch einen Zettel. Dort hatte er die Adresse notiert, unter der ich ihn erreichen konnte.
    Es war eine Straße

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