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0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angegeben. Die Hausnummer hatte er mit einem Fragezeichen versehen.
    Yakup wies auf die Straße. »Sie ist wichtig«, erklärte er.
    »Hausnummern wechseln hier manchmal.«
    Ich war gespannt, wie es laufen würde. Yakup und ich würden gemeinsam gehen und dort anfangen, wo Yakup praktisch aufgehört hatte zu denken. Bei seiner Freundin.
    Helen hatte Shimada gekannt. Das wollte mir einfach nicht aus dem Kopf. Deshalb glaubte ich daran, daß wir bei ihr eine Spur fanden.
    Yakup konnte keine Erklärung geben. Er hatte nie zuvor mit seiner Freundin über das Thema gesprochen.
    Wir nahmen uns ein Taxi.
    Frisco ist eine hügelige Stadt und besonders berühmt geworden durch seine Cable Cars. Eine sehr bekannte Straße ist die Market Street. Dort tummeln sich auch die Touristen. Nahe dieser Straße hatte die Tote eine kleine Wohnung besessen. Die Miete war noch bis zum Monatsende bezahlt worden. Yakup hatte sich ausgebeten, daß die Wohnung an kernen anderen mehr vermietet wurde.
    Hoffentlich hielt sich die Wirtin daran.
    »Wieso sollte sie nicht?« fragte ich.
    »Das ist ein alter Giftzahn. Du wirst sie ja kennenlernen.«
    Wenig später hatte uns der Trubel aufgenommen. Frisco ist eine herrliche Stadt. Ich mochte sie.
    Wir stiegen aus. Die Wagen parkten fast in einer Doppelreihe. Jetzt brannte die Sonne vom Himmel. Ihre heißen Strahlen tippten auf unsere Haut, dennoch war es nicht schwül, weil vom Pazifik her ständig eine kühlere Brise wehte.
    Yakup war einige Schritte vorgegangen. Er wies auf eine Fassade, die besonders eng und schmal war. Dafür zählte ich vier Stockwerke. Zudem befand sich nur ein kleiner Handwerksladen dort. Der Meister, ein Späthippie, hockte im Schaufenster und hämmerte auf einer Kupferschale herum. Die Tür zu seinem Geschäft war so schmal, daß man eine Vierteldrehung machen mußte, um hindurchzupassen.
    Das Haus selbst erreichten wir durch einen anderen Eingang. Die Tür war nicht verschlossen. Wir drückten sie auf, standen in einem engen Flur, der erst kurz vor der Treppe breiter wurde. Rechts davon führte der Weg abermals zur Werkstatt des Kunstschmieds.
    »Wie hoch müssen wir?« fragte ich.
    »In den vierten Stock.«
    »Unter dem Dach?«
    »Genau.« Yakup grinste und ging vor. Von der Hauswirtin hatten wir bisher nichts gesehen.
    Ich fragte meinen neuen Freund danach.
    »Das wundert mich auch. Die ist nämlich so neugierig, daß sie normalerweise ihre Finger überall reinsteckt. Vielleicht hat sie außer Haus zu tun, wer weiß das schon?«
    Je höher wir kamen, um so enger wurde das Treppenhaus. Die Luft verlor ebenfalls an Qualität. Beide atmeten wir einen stickigen Mief ein, der mir schon auf den Magen schlug.
    Endlich erreichten wir das Ziel. Es gab nur eine Tür hier oben. Zudem war die Decke schon schräg, die Wände nicht mehr so hoch, und über uns sahen wir das nackte Gebälk.
    Die Tür war verschlossen, aber Yakup besaß einen Schlüssel. Bevor er ihn ins Schloß stecken konnte, probierte ich es und schob die Tür auf.
    »Offen«, wunderte sich der blonde Türke. »Das gibt es doch nicht. Da hat die Hauswirtin sicherlich geschnüffelt.«
    Ich hielt mich mit meinen Äußerungen zurück, betrat als erster eine düstere Wohnung, durch deren schräges Fenster nur wenig Licht fiel, weil es einfach zu klein war.
    Überrascht blieben wir stehen.
    Das Zimmer war von oben bis unten und von hinten bis vorne durchwühlt worden.
    Dafür zeichnete sich bestimmt nicht die Hauswirtin verantwortlich.
    Das hatten andere getan. Profis!
    Wir traten in den Raum und schlossen die Tür. Was wir da zu sehen bekamen, war mehr, als man auf nüchternem Magen verdauen konnte.
    Nichts war heil geblieben. Kein Bett, kein Stuhl, kein Schrank.
    Yakup stand mitten im Raum. In seinen Augen schimmerten Tränen, die Hände hatte er geballt. Erinnerungen überwältigten ihn.
    Ich hörte ihn gepreßt sprechen. »Und dafür hat sie geschuftet. Sie leistete sich nichts, weil sie auf Möbel sparte.«
    Ich überließ Yakup seinen Gefühlen und machte mich an die Durchsuchung. Die Luft stand im Raum. Irgendwo summte eine Fliege.
    Sie tanzte dabei über die schräge Fensterscheibe und fand keinen Ausweg nach draußen.
    Sogar die Matratze war aufgeschlitzt worden. Gefunden hatten die Täter nichts.
    Mir fiel eine schmale Tür auf. »Wohin führt sie?« fragte ich meinen türkischen Freund. »In eine Abstellkammer?«
    »Nein, ins Bad.«
    Ich runzelte die Stirn. Daß zu dieser Wohnung ein Bad gehören würde, damit

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