Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mann, der Heiko Anrath hieß und die Rolle des Großadministrators spielen sollte.
    Das Bild auf dem Fernsehschirm blendete abermals um. Die vor dem Raumhafen wartende Menschenmenge wurde gezeigt. Das waren jene Bewohner Terranias, die das wirkliche Geschehen einer Fernsehübertragung vorzogen. Allerdings würden sie Rhodan nur aus der Ferne zu sehen bekommen.
    Besonders gefährlich waren nach Bulls Ansicht die Nahaufnahmen der Kameramänner. Die Sendung wurde direkt in den Parlamentssaal übertragen, so daß die Administratoren jede Unsicherheit des Großadministrators sofort bemerken würden.
    Reginald Bull hatte alle Versammlungen und Gespräche abgesagt. Er wollte die Ankunft Anraths und sein Auftreten vor dem Parlament mitverfolgen. Wenn es Anrath gelang, seine Rolle auf dem Raumhafen gut zu spielen, hatte Bull sich vorgenommen, der Parlamentssitzung beizuwohnen.
    Der Staatsmarschall sah, wie die Schleuse sich öffnete. Einige Spezialroboter, die Rhodan bei offiziellen Anlässen immer begleiteten, traten heraus. Dann folgten vier Besatzungsmitglieder. Die Männer bewegten sich lässig. Bull atmete auf. Er wußte, daß er sich auf die Elitetruppen verlassen konnte.
    „Rhodans Robotgarde hat bereits Aufstellung genommen", sagte der Sprecher. „Sie wird den Großadministrator zu dem Fahrzeug begleiten, das ihn zur Solaren Administratur bringt."
    Das Bild wechselte. und Bull konnte den Gleiter sehen, der in der Nähe des Ultraschlachtschiffs bereitstand. Anrath mußte etwa siebenhundert Meter zurücklegen, bis er das schützende Fahrzeug erreicht hatte. Auf diesem Weg würden ihn die Kameras von Terra Television begleiten. Jede falsche Bewegung konnte die mißtrauischen Administratoren alarmieren.
    Bull spürte, wie sich alles in ihm verkrampfte. Was sollte geschehen, wenn Anrath jetzt die Nerven verlor und eine weitere Beteiligung an ihren Planen ablehnte?
    Warum dauerte es so lange, bis Anrath vor der Schleuse erschien? Der Antigravlift stand bereits fahrbereit neben der Gangway.
    „In diesem Augenblick bewegt uns alle ein Gefühl der Erleichterung", drang die Stimme des Sprechers an Bulls Gehör. „Auch die Gegner Rhodans wissen, was seine Anwesenheit in der augenblicklichen Situation für die Menschheit bedeutet."
    Da tauchte eine Gestalt in der Schleuse auf. Neben den Robotern wirkte sie klein und hilflos. Der Mann sah aus wie Perry Rhodan.
    Bull schloß die Augen.
    Er konnte nicht mitansehen, wie Heiko Anrath versagte.
    Er wollte es nicht mitansehen!
     
    *
     
    Die Vielzahl der Geräusche, die zu ihm in die Schleusenkammer gedrungen waren, verdichteten sich zu einer einzigen Lärmwoge, als er sich einen Ruck gab und auf die Gangway hinaustrat. Die Helligkeit des Tages ließ ihn blinzeln. Die gedrungenen Gestalten der Roboter bewegten sich auf den Lift zu, kaum daß Anrath die Schleusenkammer verlassen hatte.
    Anrath glaubte, noch immer die Stimmen Mercants und Morys zu hören, die ihn immer wieder ermahnt hatten, daß er möglichst schnell zum Gleiter gehen sollte. Sie hatten ihm geraten, unterwegs nicht stehenzubleiben.
    Anrath schwang sich in den Lift und blieb bolzengerade mitten auf der Trägerplattform stehen. Es war ihm, als erlebte er einen phantastischen Traum. Über ihm wölbte sich die gigantische Kugelhülle des falschen Flaggschiffs. Auf der anderen Seite des Raumhafens standen die quadratischen Kontrollgebäude und Steuertürme.
    Rhodans Double war innerlich so angespannt, daß der geringste Anstoß genügen konnte, um den Zusammenbruch herbeizuführen. &in einziger Gedanke war der Wunsch, daß alles schnell vorüber sein würde.
    Mit einem Ruck setzte sich der Gleiter in Bewegung. In Anraths Gesicht zuckte kein Muskel. Als der Lift aufsetzte, bildeten die Roboter ein Spalier. Mit mechanischen Bewegungen begab sich Anrath ins Freie. Der Boden schien unter seinen Füßen zu schwanken. Es war, als bewegte er sich am Rand eines bodenlosen Abgrunds. Der Gleiter schien unendlich weit entfernt zu sein. Aus den Augenwinkeln sah Anrath, wie einige Techniker des Bodenpersonals grüßend die Hände hoben. Er hatte Angst, diese Grüße zu erwidern. Er fürchtete, daß jede überflüssige Bewegung sein Ende bedeuten konnte. In einer schrecklichen Vision sah er die hunderttausend Menschen, die vom Rand des Raumhafens zuschauten, mit ausgestreckten Händen auf sich zustürmen, während sie hinausschrien, daß sie die Maskerade durchschaut hatten.
    Neben dem Gleiter warteten zwei hohe Offiziere der Solaren

Weitere Kostenlose Bücher