0331 - Aufstand der Menschheit
wandte sich an den Piloten und an den Mann, der die Schiffsgeschütze bediente.
„Croton Manors Vertraute, die sich auf dem Plateau aufhalten, müssen getötet werden", entschied er. „Das wird die empfindsamen Terraner noch mehr gegen ihre Regierung aufbringen. Vergessen Sie nicht, ein paar ungezielte Schüsse auf Gwydlin Grichert abzufeuern, damit es so aussieht, als sei er nur mit knapper Not dem Tod entronnen."
Der Mann an den Waffenkontrollen nickte langsam.
„Soll ich auch auf Rhodans Doppelgänger schießen?"
„Strengen Sie Ihren Verstand an" empfahl ihm Caarn. „Niemand, der irgendwie der Solaren Administratur nahesteht, darf bei diesem Zwischenfall verletzt oder getötet werden. Nur dann können wir erreichen, daß man die Solare Abwehr für die Entführung verantwortlich macht."
Er gab dem Piloten ein Zeichen, und das kleine Raumschiff machte einen Sprung vorwärts.
„Sobald Croton Manor an Bord ist, haben wir wenig Zeit", sagte Caarn. „Unser aller Leben wird davon abhängen, wie schnell Sie aus der Erdatmosphäre heraus und im Linearraum verschwunden sind."
Caarns Worte galten dem Piloten, von dem Setereyns nur den Rücken sah. Der schlanke Mann nickte verbissen. Setereyns konnte sich vorstellen, daß Caarn den besten Mann für die Steuerung ausgewählt hatte, den er hatte auftreiben können. Das machte Gricherts Freund zuversichtlich.
Setereyns empfand eine persönliche Abneigung gegen Caarn, aber er bewunderte die Entschlossenheit, mit der dieser Mann handelte.
Caarns Jacht trug das große Emblem der Solaren Flotte auf der Außenhülle. Sie war in einem privaten Landeplatz hundert Meilen von Terrania entfernt gestartet.
„Es wird gut aussehen, wenn Sie auch ein paar Schüsse auf die Zuschauermenge abgeben", sagte Caarn zu dem Mann an den Geschützkontrollen. „Achten Sie auf die Polizeigleiter."
Auf dem Bildschirm konnte Setereyns beobachten, wie der falsche Rhodan sich abwandte und auf den Gleiter zuging, mit dem er gekommen war.
In ein paar Sekunden würde das kleine Raumschiff für die Anhänger Croton Manors sichtbar werden.
*
Seit er die Bewußtseinsimpulse von Rhodans Doppelgänger gespürt hatte, wußte Croton Manor, daß er einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. Dieser Mann, der Perry Rhodan verkörperte, war alles andere als ein Betrüger. Er wollte ebenso wie Manor die Menschheit vor dem Verderben bewahren.
Manor war entschlossen, den Schaden wiedergutzumachen, den er mit seinen Reden angerichtet hatte. Er hob den Kopf und blickte zu Gwydlin Grichert hinüber. Grichert und seine Freunde waren die eigentlichen Übeltäter. Was Manor bereits geahnt hatte, wußte er jetzt mit Sicherheit. Der Sempronese wollte die derzeitige Lage ausnutzen, um an die Macht zu gelangen. Manor glaubte die dunkle Wolke zu sehen, die über Grichert lagerte.
Er straffte sich und trat an das Mikrophon. Ein paar erklärende Worte würden genügen, um seine Anhänger zu überzeugen. Er hob beide Arme zum Zeichen, daß er sprechen wollte. Doch zu seinem Erstaunen nahm der Lärm noch an Intensität zu. Die Zuschauer zeigten in den Himmel und begannen zu schreien.
Manor fuhr herum.
Ein ovaler Flugkörper sank auf das Plateau herab. Vier Feuerstöße kamen aus den Bordgeschützen und zischten über die versammelten Menschen hinweg. Sofort brach eine Panik aus. Das Geschrei von hunderttausend Flüchtenden klang an Manors Gehör.
Jopun, der mit der Keule in der Hand auf das kleine Schiff zustürmte, wurde von einem Feuerstrahl aufgelöst. Manor schrie entsetzt.
Sein Zelt ging in Flammen auf. Verzweifelt schreiend kam Shreen daraus hervorgestürzt. Manor stand wie erstarrt. Er versuchte zu begreifen, was um ihn herum geschah. Vier uniformierte Männer sprangen aus dem inzwischen gelandeten Kleinstraumschiff.
„Shreen!" rief Manor. Seine Stimme vermochte den Lärm nicht zu übertönen. Er sah, daß das Mädchen das wertvolle Bild unter den Armen trug. Sie hatte es aus den Flammen gerettet. Sinnlose Wut erfüllte den Maler. In seiner Hilflosigkeit begann er Verwünschungen auszustoßen.
Die vier Uniformierten rannten auf ihn zu. Einer von ihnen schoß auf Shreen. Das Mädchen brach zusammen und bewegte sich nicht mehr.
Rhodans Doppelgänger war unmittelbar vor dem Gleiter stehengeblieben und beobachtete mit aufgerissenen Augen das Schauspiel. Inzwischen hatten die vier Männer den UB erreicht. Manor wehrte sich verzweifelt, als sie nach ihm griffen. Sie nahmen keine Rücksicht. Manor
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