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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verließ die Maschine an der Seite Tifflors. Bull und Mercant rannten auf den Lift zu. Sie hatten es offenbar eilig, in die Büros zu kommen.
    „In ein paar Stunden wird die jetzige Regierung nur noch ihrem Namen nach bestehen", prophezeite Tifflor. „es kann uns passieren, daß wir in den Weltraum fliehen müssen."
    „Glauben Sie, daß es zu einer allgemeinen Revolte kommt?" fragte Anrath.
    Tifflor nickte nur. Er schien die Ereignisse gelassener hinzunehmen als die anderen. Er war in erster Linie Raumfahrer, dann erst Politiker. Die Flotte würde sich zunächst loyal verhalten. Sie war jedoch im Augenblick ein wertloses Machtinstrument, denn weder Bull noch Mercant würden zulassen, daß auf revoltierende Menschen geschossen wurde.
    „Ich könnte über Terra-Television zu den Menschen sprechen", schlug Anrath vor, als er zusammen mit Tifflor und Mory den Lift betrat. „Das hat jetzt keinen Sinn mehr", meinte Mory. „Sie können es versuchen, aber ich glaube nicht, daß Sie Erfolg haben werden."
    Als sie den Lift verließen, sahen sie ein paar bewaffnete Männer, die durch den Gang rannten.
    Anrath blieb stehen und sah ihnen nach.
    „Wachen!" erklärte Tifflor hart. „Sie riegeln die Eingänge ab."
    Anrath blickte ihn bestürzt an.
    „Glauben Sie, daß...?" Er unterbrach sich, weil Tifflor einen bedeutungsvollen Blick auf Mory Abro warf. Er wollte Rhodans Frau nicht unnötig beunruhigen.
    Viele Türen, an denen sie vorbeikamen, standen offen. Aufgeregte Männer mit Papieren in den Händen begegneten ihnen. Die Solare Administratur war in Aufruhr. In einem Vorraum sah Anrath einige heftig diskutierende Kolonialterraner. Der ehemalige Schaltmeister konnte sich denken, worüber diese Männer berieten. Für sie ging es darum, ob sie noch länger auf der Erde bleiben sollten. Anrath bezweifelte allerdings, ob es auf den Kolonialplaneten sicherer war. Terra-Television hatte die Zwischenfälle bei Manors letzter Rede in die gesamte Galaxis übertragen.
    „Kommen Sie!" Tifflor hatte eine Tür geöffnet und schob Anrath in den anschließenden Raum. Mory war bereits eingetreten. Tifflor verschloß die Tür hinter ihnen und atmete auf.
    „Hier haben wir unsere Ruhe. Wenigstens vorläufig." Er warf einen fragenden Blick in Richtung der Fernsehwand. „Soll ich einschalten?"
    Mory schüttelte den Kopf. Anrath war es gleichgültig. Die Wände des Zimmers waren schalldicht, so daß der Lärm, der draußen auf den Gängen herrschte, nicht bis zu ihnen hereindrang.
    „Ich kann nicht hierbleiben", sagte Mory plötzlich. „Diese Unsicherheit halte ich nicht aus."
    Tifflor seufzte ergeben.
    „Fliegen Sie mich über Terrania hinweg", sagte sie. „Ich will mir von oben ansehen, was sich auf den Straßen abspielt."
    „Kommen Sie mit?" wandte sich Tifflor an Anrath.
    „Nein", lehnte der Ingenieur ab. „Es kann sein, daß ich hier noch gebraucht werde."
    Tifflors skeptischer Blick sagte mehr als Worte. Zusammen mit dem Solarmarschall und Rhodans Frau verließ Anrath das Zimmer. Tifflor führte ihn zu Mercants Büro. Als Anrath eintrat, versperrten ihm etwa vierzig erregte Offiziere den Blick auf Mercant und Reginald Bull, die irgendwo auf der anderen Seite des Zimmers waren. Jeder der Anwesenden schien gleichzeitig zu sprechen. Dazwischen klang ab und zu eine hohe Lautsprecherstimme. Anrath wurde nicht beachtet. Er bewegte sich an der Wand entlang, bis er das Fenster erreichte. Dort stand ein hochgewachsener Mann mit dunkler Gesichtsfarbe und schwarzen Haaren. Er hielt zwei Becher in den Händen, die eine dampfende Flüssigkeit enthielten.
    Als der Offizier Anrath erblickte, lächelte er. Für Anrath bedeutete es eine Wohltat dieses gelassene Lächeln zu sehen.
    „Mr. Anrath, wenn ich mich nicht irre?" sagte der Mann mit seiner metallisch klingenden Stimme. Er hatte schwarze Augen und eine scharfrückigen Hakennase.
    Anrath nickte. Der Mann hielt ihm einen Becher entgegen.
    „Der Kaffee war für Mr. Mercant bestimmt", sagte er. „Ich befürchte jedoch, daß es mir nicht gelingen wird, bis zu ihm vorzudringen."
    Anrath nahm das Getränk dankbar entgegen.
    „Ich bin Oberst Redhorse", stellte sich der Offizier vor. „Alles, was Sie bisher über mich gehört haben, ist gelogen."
    Anrath mußte lachen. Redhorse hob seinen Becher, als wollte er mit einem unsichtbaren Dritten anstoßen.
    „Auf die Rückkehr Perry Rhodans!" sagte er. „Ich bin sicher..."
    Er unterbrach sich, weil die Lautsprecherstimme erneut hörbar wurde.

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