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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde paralysiert und davongeschleppt. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er in der Schleuse der Raumjacht verschwunden war.
    Die Schleuse glitt zu. Mit einem Wahnsinnsstart raste das kleine Schiff in die Höhe.
    Milliarden Menschen hatten vor ihren Fernsehgeräten gesessen und beobachtet, wie Croton Manor von uniformierten Soldaten der Solaren Abwehr entführt wurde.
     
    *
     
    Reginald Bulls untersetzte Gestalt tauchte im Einstieg des Gleiters auf. Er winkte heftig. Er rief Anrath etwas zu, doch seine Stimme wurde vom Lärm der panikerfüllten Menge und vom Dröhnen der Strahlenschüsse übertönt.
    Anrath drehte sich um. Er sah, wie das Mädchen, das aus dem Zelt gekommen war, von den vier Uniformierten erschossen wurde. Er merkte nicht, daß er sich die Unterlippe blutig riß. Verkohlte Leinwandfetzen von Manors Zelt wirbelten wie schwarze Geistervögel über das Plateau. Die vier Angreifer hatten Manor erreicht. Anrath beobachtete wie der Maler zusammenbrach und davongeschleppt wurde.
    Da wurde er an den Armen gepackt. Er fuhr herum. Bull stand hinter ihm. Das Gesicht des Staatsmarschalls drückte Wut und Entsetzen aus.
    „Kommen Sie endlich!" schrie Bull.
    Anrath ließ sich widerstrebend mit davonzerren. Hinter ihnen jagte das Raumschiff zum Himmel. Bull stieß Anrath ins Innere des Gleiters. Rhodans Doppelgänger fühlte sich von Tifflor gepackt und in einen Sitz gepreßt.
    Mercant kauerte vor der kleinen Funkanlage und sprach aufgeregt ins Mikrophon. Anrath schnappte ein paar Wortfetzen auf. Der Abwehrchef gab offenbar den Befehl, das unbekannte Raumschiff zu verfolgen und unter allen Umständen aufzuhalten.
    „Wir müssen sie erwischen!" sagte Bull grimmig. „Wenn sie entkommen, hat Grichert gewonnen."
    Die Erwähnung des Administrators erinnerte Anrath daran, daß Grichert noch auf dem Plateau war.
    Anrath richtete sich auf und blickte nach draußen. Wachkommandos waren aufgetaucht. Männer in allen Anzügen rannten scheinbar ziellos umher. In diesem Durcheinander war Grichert nicht zu erkennen. Allmählich begriff Anrath die Hintergründe dieses Zwischenfalls. Mit Grichert verbündete Verbrecher hatten Croton Manor entführt. Dabei hatten sie Uniformen der Solaren Abwehr getragen.
    Anrath war überzeugt, daß dem Mann aus dem Sempron-System nichts nachzuweisen war. Im Gegenteil: Grichert würde erklären, daß sein eigenes Leben während des unverhofften Angriffs in Gefahr geraten war.
    „Sie sind entkommen!" hörte Anrath den Abwehrchef sagen. „Das Schiff hat die Kette von Abfangjägern durchbrochen und ist dicht über der Lufthülle in den Linearraum gegangen.
    Wahrscheinlich werden wir bald einige Meldungen über Erdbeben und Wirbelstürme erhalten, die dadurch ausgelöst wurden."
    „Das hätte nicht geschehen dürfen", sagte Mory, die noch immer unter dem Eindruck der Ereignisse stand. „Wir hätten damit rechnen müssen, daß unsere Gegner selbst vor einem solchen Vorgehen nicht zurückschrecken. Die Schutzmaßnahmen im Gobi-Park waren unzureichend."
    „Wir ließen Grichert ständig überwachen", sagte Mercant. „Nichts deutete auf eine solche Aktion hin."
    „Niemand macht Ihnen einen Vorwurf, Allan", sagte Rhodans Frau. „In den letzten Tagen ist viel passiert. Wir haben mit Mr. Anraths Hilfe versucht, die Lage zu stabilisieren. Es ist uns nicht gelungen.
    Niemand braucht ein Prophet zu sein, um zu ahnen, was jetzt geschehen wird."
    Das Funkgerät summte. Mercant schaltete auf Empfang. Ein Offizier der Solaren Administratur meldete sich. Auf dem kleinen Bildschirm war zu sehen, daß der Mann erregt war.
    „Gwydlin Grichert hat sieben für Terra-Television ein Kurzinterview gegeben, Sir", teilte er Mercant mit. „Er forderte darin die Weltbevölkerung auf, sich nicht länger durch die verbrecherischen Maßnahmen der Regierung einschüchtern zu lassen."
    „Das habe ich erwartet", erwiderte Mercant.
    „Vor dem Gebäude der Solaren Administratur versammeln sich aufgebrachte Menschen", berichtete der Offizier weiter. „Sie verlangen in Sprechchören die sofortige Freilassung von Croton Manor."
    Mercant nickte und schaltete das Gerät ab.
    Tifflor startete den Gleiter. Zwei Polizeimaschinen tauchten auf und eskortierten das Flugzeug bis zum Landedach der Solaren Administratur. Während des Fluges sprach niemand.
    „Wir müssen sofort eine Gegenerklärung veröffentlichen", sagte Mercant, als er aus dem Gleiter sprang. Der Wind brachte seinen spärlichen Haarwuchs in Unordnung.
    Anrath

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