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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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Spielkameraden und den anderen Leuten im Haus sagst du am besten nichts davon, dass wir miteinander gesprochen haben.«
    Er versprach es und lief davon.
    »Was jetzt?«, fragte Phil.
    »Lagerhaus der Hudson Bay Line«, entschied ich.
    »Willst du nicht lieber warten, bis das Labor den Brief untersucht hat? Mir kommt die ganze Geschichte etwas mulmig vor.«
    »Mir auch«, gestand ich. »Wenn aber Dolly Hale in ihrem Brief die Wahrheit gesagt haben sollte, kommen wir vielleicht zu spät.«
    ***
    Ich fuhr langsam die westlichen Docks von Manhattan entlang. Meine Aufmerksamkeit galt diesmal nicht dem malerischen Schauspiel im Hafen, ich konzentrierte mich auf die Lagerhäuser der Schifffahrtslinien. Schließlich gaben wir es auf und fragten einen Hafenarbeiter, der an einem Imbissstand seine Cola schlürfte.
    Ohne seinen Strohhalm aus dem Mund zu nehmen, deutete er auf eine windschiefe Bude, an der wir bereits einmal vorbeigefahren waren.
    »Die Geschäfte scheinen aber mies zu gehen«, meinte Phil und deutete auf die verwaschene Inschrift über dem Tor.
    »Hab noch nie jemanden da arbeiten gesehen«, sagte der Arbeiter. »Manchmal klettern ein paar Burschen herum, aber sie haben noch nicht mal einen Zahnstocher verladen«
    Ich fuhr den Jaguar an die Rampe heran. Ein paar Stufen führten zur Tür hinauf. Phils Vermutung gab mir zu denken, aber den Laden wollte ich mir doch ganz gern einmal ansehen.
    Im Innern roch es muffig wie in einem Keller. Der Mann schien recht gehabt zu haben. Nirgends konnte man Kisten, Fässer, Warenballen sehen, wie das in anderen Lagerhäusern der Fall ist. Eine im oberen Teil verglaste Tür führte in ein kleines Büro, aber auch hier war niemand anzutreffen. Nur altes Gerümpel lag auf den staubigen Tischen und dem noch schmutzigeren Fußboden herum.
    Wir stiegen eine ausgetretene Treppe hinauf, die einer Hühnerleiter ziemlich ähnlich war. Auf der letzten Stufe drehte ich mich nach Phil um.
    In diesem Augenblick krachten die Stützbalken zusammen. Ich riss die Arme vor den Kopf und rollte mich nach vorn ab. Außer ein paar Kratzern und einem Loch in meinem Anzug hatte ich nichts abbekommen. Phil saß neben mir am Boden und rieb sich das schmerzende Schienbein. Als ich mich aufrichtete, waren wir nicht mehr allein. Drei bullige Kerle richteten die Mündungen ihrer großkalibrigen Pistolen auf uns.
    »Ein netter Gag, was?« Der Wortführer der Bande grinste uns fröhlich an. Seine breit geschlagene Boxemase war so flach wie ein Pfannkuchen.
    Ein Blick zu Phil, dann hechteten wir gleichzeitig nach vorn. Meine volle Rechte knallte hart auf die Kinnspitze der Plattnase.
    Der dritte Mann machte mir keine Sorge, er konnte nicht schießen, ohne seine Freunde mit anzukratzen.
    Der Plattnasige lag stöhnend auf den Knien und tastete nach seiner Waffe. Ich stieß sie mit dem Fuß weg und zog ihn hoch. Fest zupackend, riss ich sein rechtes Handgelenk nach oben und tauchte mit einer schnellen Wendung unter seinem rechten Arm durch. Jetzt stand ich hinter ihm und hielt seinen Arm auf dem Rücken fest.
    Auch Phils Gegner war bereits hart angeschlagen, er suchte Rettung im Clinch. Der dritte Mann fuchtelte mit seinem Schießeisen in der Luft herum, traute sich aber nicht, loszuballem. Der schnelle Zielwechsel machte ihm zu schaffen. Meine Hand fuhr zur Pistole unter der Jacke. Jetzt war ich Herr der Lage.
    Allerdings nur für zwei Sekunden.
    Von hinten krachte mir ein Sandsack auf den Schädel, dass ich vorerst einmal schlafen ging. Im Fallen sah ich noch, wie sie sich auf Phil warfen.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich sicher verschnürt auf dem schmutzigen Fußboden des Lagerhauses.
    Zwei der Burschen saßen auf einer Kiste und rauchten schweigend ihre Zigaretten. Ich war nicht in der Stimmung, ein Gespräch anzufangen und sah mich nach Phil um. Sie hatten ihn arg zugerichtet aber auch unsere Wächter trugen ein paar Schönheitspflästerchen im Gesicht.
    Phil blinzelte mir zu, ich nickte zurück.
    »Ausgeschlafen?«, brummte einer der Burschen, dann wandte er sich an die beiden Wächter auf der Kiste.
    »Die beiden müssen sofort hier weg«, befahl er. »Los, packt an, ihr Faulpelze. Bei einer Keilerei seid ihr sowieso nichts wert.«
    Sie schleiften uns an den hinteren Eingang, wobei sie mit uns umgingen, als wären wir zwei Holzklötze. Vor der Tür stand ein kleiner Lieferwagen. Ein kleiner, mickriger Kerl, den ich vorher nicht gesehen hatte, schleppte zwei Teppichrollen herbei, in die sie uns

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