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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haut ihn in Stücke. Sofort.«
    Sie hoben gezackte Schwerter. Zamorra sah sich um. Er hatte keine Chance. Andere Soldaten hielten Armbrüste gespannt und richteten sie auf ihn. Er sah silbrige Bolzen. Selbst wenn er es schaffte, gegen vier mit Zackenschwertern bewaffnete Männer anzutreten, würden ihn die Schützen erwischen. Er war waffenlos und hatte keine Chance.
    Er trat einen Schritt zurück, dem See zu.
    Was zum Teufel befand sich darin?
    »Noch lebst du«, sagte das Mädchen. »Noch kannst du springen und um dein Leben schwimmen. Der Rekord liegt bei zwanzig Metern, aber das ist schon fast fünfzig Wetten her.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Ich verfluche dich«, murmelt er. »Dich und diesen fetten Bastard neben dir.«
    Er sprang, Sekundenbruchteile, bevor die Soldaten bei ihm waren und ihn mit ihren Zackenschwertern förmlich zerfetzen konnten. Vielleicht hatte er im gelben See doch noch eine Chance.
    Vielleicht.
    Das gelbe Wasser schlug über ihm zusammen.
    ***
    Gegen Mittag des folgenden Tages erreichten Nicole Duval, Uschi Peters und Lord Bryont Saris den Loreley-Felsen. Nicole hatte ihren eigenen Wagen, den hochflossigen Cadillac, im Château gelassen und statt dessen Zamorras 560 SEL benutzt – der war noch ein wenig schneller, und wo immer es ging, ohne andere und sich selbst zu gefährden, holte Nicole aus dem Wagen heraus, was eben möglich war.
    Dabei wußte sie selbst, daß Zeit doch in diesem Fall keine Rolle spielte.
    Aber irgendwie hatte Uschis Fieber sie jetzt auch gepackt.
    Der Aufenthalt an der Grenze dauerte nur ein paar Minuten, und jetzt waren sie am Rheinfelsen. Hier irgendwo war das Weltentor, das in die Straße der Götter führte. Hier hatte Zamorra vor einiger Zeit mit Hilfe des Elbenkönigs Glarerion die Hexe vom Rheinfelsen bezwingen können. [1] Dabei hatte er erst erfahren, daß sich hier das letzte Tor befand, das von der Erde zur SdG führte. Alle anderen waren einst von Merlin und ihm in einer gewaltigen magischen Anstrengung, die Merlin fast das Leben gekostet hätte, versiegelt worden.
    »Du bleibst hier«, bestimmte Nicole und meinte damit den Lord. »Erstens bist du noch nicht wieder so richtig fit, und zweitens könnte es sein, daß wir dich als Rückendeckung brauchen. Falls bei uns etwas schiefläuft, bist du der einzige, der uns wieder herausholen kann.«
    »Was soll schon schiefgehen?« fragte Saris. »Ihr wißt die genaue Zeitspanne, um die ihr zurückgehen müßt, springt hin, holt Monica und Zamorra zurück, und damit ist doch schon alles erledigt.«
    Nicole seufzte.
    »Trotzdem bleibst du hier. Und wenn es keinen anderen Grund gibt, dann den, daß du auf den Wagen aufpaßt. Auch wenn wir für die Gegenwart nur ein paar Sekunden oder auch überhaupt nicht verschwinden – man kann nie wissen.«
    »All right«, brummte der Lord. »Aber seht zu, daß ich mich nicht langweilen muß.«
    Nicole und die Telepathie entfernten sich. Bis dorthin, wo sich das Weltentor befand, war es noch ein kurzer Fußmarsch. Mit dem Wagen konnten sie nicht bis direkt an Ort und Stelle kommen. Es gab nur die Möglichkeit, dort zu parken, wo auch die Touristenströme ihre Fahrzeuge abstellten.
    Der Ort, an dem sich das Weltentor befand, war einigermaßen vor neugierigen Blicken geschützt. Nicole hatte sich von Zamorra die Stelle damals genau schildern lassen. Jetzt drückte sie Monica Amulett und Ju-Ju-Stab in die Hand und versuchte selbst den Dhyarra-Kristall einzusetzen.
    Sie ging ein Risiko ein, dessen sie sich durchaus bewußt war.
    Der Kristall war zweiter Ordnung. Zamorra vermochte ihn zu beherrschen, aber seine Para-Fähigkeiten waren bedeutend stärker ausgeprägt als die Nicoles. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Kristall bedienen konnte, ohne daran geistig zu verbrennen. Deshalb ging sie auch keinen geistigen Rapport mit ihm ein, um ihn zu steuern. Sie hoffte, daß der Kristall von allein das Richtige tun würde.
    Im Grunde konnte er hier nur eines bewirken: das Weltentor zu öffnen, und sonst nichts.
    Es war nicht ständig offen. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, daß Menschen, die ahnungslos diese Stelle passierten, aus der Welt verschwanden – ähnlich wie die Flugzeuge und Schiffe im Bermuda-Dreieck.
    Damals war es der Ring der Nibelungen gewesen, mit dem das Tor geöffnet werden konnte. Aber Nicole wollte es mit dem Dhyarra-Kristall versuchen.
    Dhyarras und Straße der Götter gehörten zusammen. Eines ohne das andere war eigentlich unvorstellbar.
    Nicole

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