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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte, und er spielte schon mit dem Gedanken, kurz wegzutauchen und nicht geradeaus zur anderen Uferseite, sondern nach rechts oder links zu schwimmen, um dann wieder an Land zu steigen und den Soldaten unter veränderten, vielleicht verbesserten Bedingungen doch noch entgegenzutreten.
    Die Tiere waren gelb wie das Wasser. Vielleicht hatten sie es durch Körperausscheidungen so gefärbt, jedenfalls waren sie nur undeutlich zu erkennen. Aber sie waren da. Sie hatten Ähnlichkeit mit Seepferdchen, besaßen aber lange, rasiermesserscharfe Zähne, wie Zamorra erkannte.
    Piranha-Zähne!
    Er versuchte sich zu drehen, zum Ufer zurückzukommen. Aber da standen die Soldaten. Sie würden ihm keine Chance geben. Er konnte nicht ans Ufer zurück. Er mußte versuchen, die andere Seite zu erreichen.
    Denn ihm war klar, daß man ihn nur dort wieder ans Land lassen würde.
    Aber rechneten sie alle wirklich damit?
    Keiner hatte es bisher geschafft!
    Zamorra stöhnte auf.
    Sekundenbruchteile bevor ihn der erste der gelben Seepferdchen-Piranhas packen konnte, schnellte er sich vorwärts. Er hatte nur eine Chance: er mußte schnell genug sein, bis zur anderen Seite kommen!
    Das Grauen griff nach ihm, sprang ihn an wie ein wildes Tier, als er vor sich ebenfalls diese kleinen, gefräßigen Bestien auftauchen sah. Sie alle reagierten auf die Wasser-Bewegungen, wurden davon angelockt wie eine Spinne von den zappelnden Bewegungen ihres Opfers im Netz!
    Schlagartig begriff Zamorra, wie verdorben die hier machthabenden Menschen wirklich waren. Die Schwimmer, auf die gewettet wurde, wurden während ihrer Versuche, das andere Ufer zu erreichen, von den Seepferdchen-Piranhas aufgefressen!
    In einer kurz aufblitzenden Schreckensvision sah Zamorra sich selbst schon als Skelett auf den Grund des gelben Sees niedersinken.
    Überall waren die Piranhas!
    Er wirbelte sie mit seinen Armen zur Seite, legte all seine Kraft in die Schwimmbewegungen und war so schnell wie nie zuvor. Und er wußte doch, daß er es nicht mehr schaffen konnte.
    Er war gerade sechs, sieben Meter weit, als die Mauer der hungrigen Bestien vor ihm im gelben Wasser undurchdringlich wurde.
    Aus, dachte er. Es ist vorbei. Und er hoffte, daß es schnell gehen würde.
    ***
    »Als ich den OLYMPOS zum letzten Mal sah, war er zerstört worden, einem Angriff der Meeghs zum Opfer gefallen«, sagte Nicole. »Damals, als Zamorra das Weltentor entdeckte, als er gegen die Loreley kämpfte, waren die Götter dabei, den OLYMPOS wieder neu zu errichten. Einiges an dem Bau gefällt mir nicht mehr so sehr wie früher. Er ist mir zu… zu technisch geworden.«
    Uschi Peters starrte das gewaltige Gebilde an, das eine Grundfläche von wenigstens fünf Quadratkilometern haben mußte und sich himmelhoch emporreckte. Nie zuvor hatte sie etwas Vergleichbares gesehen.
    »Kaum zu glauben«, murmelte sie. »Statten wir ihnen einen Besuch ab? Vielleicht können sie uns helfen.«
    Doch Nicole schüttelte entschieden den Kopf.
    »Das wird höchstens eine gewaltige Wiedersehensfeier und ein Gelage, das uns nur Brummschädel einbringt, sonst nichts«, sagte sie. »Nein, wir brauchen einen klaren Kopf. Wir werden verschwinden, ehe sie uns entdecken. Ich bin sicher, daß ihreWachen uns jeden Moment aufspüren. Schließlich stehen wir hier in der weiten Ebene wie auf dem Präsentierteller, und ihren riesigen Dhyarra-Schirmen entgeht nichts, nicht einmal, wenn eine Fliege von einer Spinne gefressen wird.«
    »Schade«, sagte Uschi. »Ich hätte den Götterhort gern einmal kennengelernt.«
    »Vielleicht, wenn wir zurückkehren. Dann machen wir hier unter Umständen Station«, überlegte Nicole. »Immerhin ist es nicht einzusehen, daß immer nur Zamorra allein rauschende Feste feiert. Diesmal sind wir mit von der Partie. Aber jetzt – wird es Zeit für uns…«
    Uschi Peters wußte, was sie zu tun hatte. Sie berührte Nicoles Taille und hielt sich fest wie eine Motorrad-Sozia. Währenddessen konzentrierte sich Nicole auf den Vergangenheits-Ring und auf ihr Ziel.
    24008 Jahre, vier Monate und drei Tage…
    Merlins Machtspruch…
    »Analh natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yen vvé…«
    Und die Umgebung veränderte sich.
    Der Sturz in die Zeit begann…
    ***
    Lord Saris wartete.
    Er hatte es sich im Wagen gemütlich gemacht, die Scheiben hochgedreht, das Schiebedach geschlossen und die Klimaanlage aktiviert. So ließ es sich auch in der Sonne aushalten. Aus dem Radio kam einschmeichelnde Musik.
    Die

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