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0332 - Besuch beim Geisterhenker

0332 - Besuch beim Geisterhenker

Titel: 0332 - Besuch beim Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sie, die ebenfalls den Trank des Folterknechts zu sich genommen hat, wird nun meine Geisel sein und der Lockvogel für John Sinclair!«
    Selbst Rita, die sich wieder erhoben hatte, wußte Bescheid und richtete ihren Blick auf Lady Sarah. Auch die anderen schauten die Horror-Oma an, die sich im Mittelpunkt des Interesses überhaupt nicht wohl fühlte und sich scheu umschaute.
    »Ich?« fragte sie. »Wieso ich? Was habe ich denn damit zu tun? Ich meine, ich gehöre zu euch. Ich habe getrunken.«
    »Und du tust alles für uns?« erkundigte sich der Henker lauernd.
    »Ja!«
    »Dann wirst du dich auch hängen lassen, meine Liebe! Komm her zu mir, komme schon.«
    Lady Sarah zögerte. Sie schaute sich um, traf die Gesichter der anderen, sah deren Starrheit und auch die Gnadenlosigkeit in den blaß und kalt wirkenden Augen.
    Da wurde ihr klar, daß sie von denen keine Hilfe zu erwarten hatte.
    Patrick ging sogar noch weiter. Er kam auf Lady Sarah zu und zielte mit der Pistolenmündung auf ihren Kopf. Er visierte dabei eine Stelle dicht über dem Ohr an.
    »Willst du wohl gehen, Alte? Du kannst unseren Herrn und Meister doch nicht warten lassen.«
    Lady Sarah zögerte. Obwohl sie anders fühlte, als noch vor Stunden und das gefährliche Blut in ihren Adern kreiste, hatte sie doch Angst um ihr Leben.
    Abbot warf ihr eine zynische Bemerkung zu. »Da du schon älter bist, werde ich dir einen kleinen Gefallen erweisen. Du brauchst nicht auf den Schemel zu steigen. Es gibt hier noch ein zweites Patent. Und zwar ist es eine Klappe. Wenn ich einen am Galgenbaum versteckt angebrachten Hebel bediene, öffnet die Klappe sich, und du fällst in die Tiefe. Vorausgesetzt, dein Hals liegt frei. Aber darum wird sich der Strick befinden, der dich hält.« Abbot lachte, gab dem Schemel einen Tritt und schleuderte ihn yardweit weg.
    Tief und schwer atmete Lady Sarah ein. Dabei schüttelte sie den Kopf.
    »Das… das kannst du doch nicht machen, verdammt. Das geht einfach nicht. Nein, ich bin dir treu zu Diensten. Ich habe das Blut getrunken …«
    »Wenn du mir so treu ergeben bist, komm her und stelle dich auf einen bestimmten Punkt, den ich dir zeigen werde.« Nach diesen Worten zog der Henker den Strick tiefer. Die Schlinge legte er schräg, so daß Lady Sarah auf und durch sie schauen konnte.
    »Na?«
    Der Stoß traf sie in den Rücken. Patrick hatte sie geschlagen, und beförderte damit die alte Dame nach vorn, direkt auf den Henker zu. Der streckte seinen freien Arm aus und griff zu. Plötzlich lag die Klaue um Lady Sarahs Hals. Ihre Augen wurden größer, sie bekam kaum Luft, röchelte und wurde dorthin geschleift, wo der Henker es wollte.
    Abbot war gnadenlos. In der rechten Hand hielt er die Schlinge.
    Sein linker Arm umklammerte Sarah Goldwyn so, daß sie nicht anders konnte und dem hölzernen Podest entgegengedrückt wurde.
    Sie senkte dabei zwangsläufig den Kopf. Darauf hatte der andere nur gewartet.
    Die Bewegung des Henkers, mit der er ihr die Schlinge über den Kopf streifte, ließ auf Routine schließen. Abbot hatte wirklich noch nichts verlernt, das merkte ein jeder.
    Dann hing Lady Sarah fest.
    Sie hatte viele Bücher gelesen und auch die entsprechenden Filme gesehen. Sehr oft wurden Szenen beschrieben, die dieser, die sie jetzt am eigenen Leibe erlebte, ähnelten.
    Aber nie hatte sie so gefühlt wie in diesen Augenblicken. Es war einfach furchtbar. Grauenhaft und unerklärbar. Sie hatte den Mund aufgerissen, um Luft zu holen. Dabei lag die Schlinge um ihren Hals, sie scheuerte auf der Haut, und die Gesichter der anderen verschwammen vor ihren Augen.
    Wie gesagt, sie hörte den Henker sprechen. »Du stehst jetzt fast auf der Klappe. Noch einen Schritt mußt du zur Seite gehen, damit ich…«
    Im selben Augenblick fiel die Klappe nach unten!
    ***
    Ohne es die anderen merken zu lassen, hatte Abbot den Kontakt berührt. Hätte Lady Sarah schon auf der Klappe gestanden, wäre sie gefallen und hätte keine Chance mehr gehabt. So aber stand sie noch einen halben Schritt vom Rand entfernt und konnte mit ansehen, wie eine Gestalt aus der Luke schoß.
    Diese Gestalt war ich!
    Urplötzlich war ich oben, sah Lady Sarah mit der Schlinge um den Hals dicht an der Klappe stehen und erkannte auch den Henker, der sich überrascht zeigte.
    Ich nutzte diesen Moment aus. Bevor dieser Unheimliche Lady Sarah noch auf die Luke zuschleudern konnte, wurde er von meinem Faustschlag so hart erwischt, daß er sich fast überschlug.
    Er dröhnte auf

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