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0332 - Besuch beim Geisterhenker

0332 - Besuch beim Geisterhenker

Titel: 0332 - Besuch beim Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ferne.
    Markham blieb stehen und lachte. Dabei hatte er den Kopf gedreht, so daß er zu Rita hochschauen konnte. Er sah ihr bleiches Gesicht, den Schweiß auf der Stirn und meinte flüsternd: »Damit hast du doch rechnen müssen, oder nicht? Pech, daß es dich erwischt hat. Wäre ein anderer an die Reihe gekommen, hättest du auch mitgemacht, um dem Bösen auf die Sprünge zu helfen. Du hast getrunken, in dir steckt der Keim ebenso wie in den anderen. Und ich liebe die Gewalt ebenfalls. Ich lasse die alten Zeiten wieder hochleben, denn ich möchte sehr gern, daß ihr euch gegenseitig tötet.«
    »Du bist doch nicht der Henker!« rief Lady Sarah. »Wo steckt Abbot? Zeige ihn uns!«
    Markharns Interesse an Rita erlosch. Dafür drehte er den Kopf und schaute die Horror-Oma an. »Ich bin nicht der Henker?« fragte er lauernd.
    »Nein!«
    T.C. lachte. Es hallte schaurig durch den unheimlichen Raum und paßte zu der gesamten Atmosphäre. »Daß du dich da nicht mal täuschst«, erklärte er und hob beide Arme.
    Alle schauten zu, wie er in sein Gesicht faßte. Er grub seine Finger tief in die Haut. Eigentlich hätte es schmerzen müssen, das geschah wohl nicht, denn dem Henker gelang es, die Haut zur Seite zu ziehen. Er riß und zerrte, die Haut machte sich selbständig, und ein jeder konnte sehen, daß es eine dünne Maske war, die er bisher getragen hatte.
    Darunter kam ein völlig anderes Gesicht zum Vorschein.
    »Ich bin Abbot, der Henker!« rief T.C. Markham mit dumpfer Stimme…
    ***
    Wir hatten das Haus gefunden!
    Beide wunderten wir uns darüber, daß wir bisher davon noch nichts gehört hatten, obwohl das Gebäude doch mitten in London stand. Bisher hatte es bei unseren Fällen keine Rolle gespielt. Wenn ich ehrlich sein sollte, hatten mich solche Touristenattraktionen auch nie interessiert.
    Einfach aus dem Grunde, weil dort viel Lärm um nichts gemacht wurde.
    Man führte die Leute hin, erzählte von einem Schrecken der Vergangenheit und schaute zu, wie die einzelnen Menschen aus den Gruppen eine Gänsehaut nach der anderen bekamen. Das meiste, was erzählt wurde, war sowieso alles gelogen.
    Hier schien dies nicht so zu sein.
    Die Spur war gut, sie war sogar heiß. Als wir aus dem Bentley stiegen, entdeckte ich einen abgestellten Kleinbus. Es war der gleiche, mit dem ich auch schon gefahren war.
    Ich lief hin, schaute sicherheitshalber hinein und fand ihn leer. Das hatte ich mir gedacht.
    »Und jetzt?« fragte Suko, als ich wieder zurück war.
    »Sie müssen schon im Haus sein.«
    Mit dem Haus meinte ich ein Gebäude, das inmitten eines Miniparks lag. Ein gepflegter Vorgarten gab den Anstrich eines völlig normalen Hauses. Der schmale Weg war mit Kies bestreut. Die Zweige der Büsche geschnitten, und das Laub der Bäume wiegte sich im leichten Abendwind.
    Nahe der Hausmauer nisteten die ersten Schatten. Der Abend war naher gerückt, die Sonne verschwunden.
    Eine Stunde zwischen Tag und Traum. Jetzt veränderte sich auch der Schall. Geflüsterte Worte waren auf größere Entfernung hin zu hören als am Morgen oder tagsüber.
    Kein Tor hielt uns auf. Wir gingen durch den Vorgarten, ohne daß uns jemand ansprach oder stoppen wollte. Ich schaute auf die Scheiben der Erdgeschoßfenster.
    Dahinter tat sich nichts. Keine Bewegung verriet, daß im Innern jemand auf uns lauerte.
    Als wir näher an das Gebäude herangekommen waren, konnten wir feststellen, daß es doch nicht so klein war, wie es den Anschein gehabt hatte. Dieses Haus besaß mehr Tiefe als Breite und eine große Eingangstür, die verschlossen war.
    Suko hielt schon ein Besteck parat.
    Das Schloß sah so aus, als würde es uns nicht lange widerstehen können.
    In der Tat dauerte es nur Sekunden, dann hatten wir es geöffnet und konnten die Tür nach innen drücken.
    Sie knarrte in den Angeln, als sie langsam in den Flur hineinschwang.
    Wir setzten vorsichtig unsere Füße über die Schwelle und merkten die Kühle, die uns empfing.
    Aber auch der Geruch nach Bohnerwachs und kalten Mauern.
    In der Nähe befand sich eine kleine Loge. Zum Gang hin war sie durch eine Glaswand abgetrennt. Hinter ihr saß normalerweise der Portier oder Nachtwächter. Er würde seinen Dienst erst später beginnen, so daß wir ungestört waren.
    Leise bewegten wir uns weiter.
    Wir schauten den Gang hinunter.
    Da so etwas wie eine Notbleuchtung brannte, konnten wir bis zu seinem Ende sehen.
    Dort mußte sich eine Tür befinden. Sie war ziemlich breit.
    Wahrscheinlich bestand sie aus

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