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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Pest aus den Slums
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Theke nahmen, aber ich weiß seinen Namen nicht, und ich erinnere mich auch nicht…«
    Ich merkte, daß Luck auf die Fragen vorbereitet worden war.
    Seine nächste Antwort bestätigte die Vermutung.
    »Warum hast du es nach der Begegnung mit Scash aufgegeben, mir zu folgen?«
    »Ich hatte einfach keine Lust mehr«, antwortete er.
    Lescort bekam Oberwasser, als Luck seine Rolle leidlich spielte.
    »Schluß, G-man!« schrie er. »Ich habe es satt, von dir wie ein Mörder behandelt zu werden. Der Henker mag wissen, mit wem du zusammengerasselt bist, oder wer dir das Lebenslicht auszublasen versuchte. Von uns war es jedenfalls keiner. Wir sitzen seit neun Uhr hier und haben uns nicht vom Fleck bewegt. Wenn du uns nicht glauben willst, dann frage die Männer an der Theke.«
    Er drehte sich mit einem Ruck auf dem Absatz um, ging zu seinem Stuhl zurück und setzte sich. Er nahm das Glas, das vor Warren stand, und goß den Inhalt mit einem Ruck hinunter.
    Ich wandte mich zur Theke um. Die Männer sahen unsicher vor sich hin.
    Ich gab einem Grauhaarigen in Eisenbahneruniform ein Zeichen, zu mir zu kommen.
    Der Mann schien nicht betrunken zu sein, und er machte einen vernünftigen Eindruck.
    »Sagen Sie mir Ihren Namen, bitte!«
    »Joel Smith.«
    »Sie haben Lescorts Aussage gehört. Können Sie die Wahrheit seiner Worte bestätigen?«
    »Ich kam erst um neun Uhr herein«, antwortete Smith bedächtig, »aber für die Zeit ab neun Uhr kann ich bestätigen, daß Harry Lescort den Raum nicht verlassen hat. — Auch keiner von den anderen.«
    »Wer bezahlt Ihre Drinks?« fragte ich.
    »Rug Hodson hält uns frei. Er sagte, daß wir nichts zu bezahlen brauchten. Er feiere heute ein Fest.«
    »Wurden Sie herbestellt?«
    »Nein, ich kam auf dem Heimweg von der Nachtschicht vorbei. Die Tür stand offen. Einige Leute lachten schon an der Theke. Ich sah hinein und wurde aufgefordert, mitzuhalten.«
    »Smith, es handelt sich um Mord. Wenn Ihre Aussage falsch ist, werden Sie wegen Beihilfe zur Rechenschaft gezogen.«
    Er schüttelte den grauhaarigen Kopf. »Sie ist nicht falsch. Alle anderen können sie bestätigen.«
    »Das ist richtig!« riefen die Männer an der Theke im Chor. »Sie waren alle hier. Keiner ist fortgegangen.«
    Ich wußte, daß die Männer die Wahrheit sagten. Selbst Lescort würde es nicht wagen, ein Dutzend Männer zu einer falschen Alibiaussage zu zwingen. Die Gefahr, daß einer von ihnen umfiel, war zu groß. Die Gangster saßen also tatsächlich seit Stunden in »Nummer hundert«. Wer aber hatte das Auto gefahren, in dem Scash geflohen war? Obwohl die Möglichkeit bestand, daß Scash den Wagen selbst gesteuert hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, daß irgendwer auf ihn gewartet hatte. Außerdem war es klar, daß sie ein anderes Versteck für den Killer vorbereitet hatten. Wo immer Roger Scash in der Nähe der Espresso-Bar gehaust haben mochte, er wäre auch bei einem gelungenen Mord nicht in denselben Schlupfwinkel zurückgekehrt.
    »Ist Lescort ans Telefon gerufen worden?« fragte ich laut.
    Zunächst antwortete niemand. Dann sagte Joel Smith:
    »Nein, aber einmal läutete das Telefon. Hodson nahm den Hörer ab.«
    »Wann war das?«
    »Zehn Minuten oder eine Viertelstunde, bevor Sie kamen, Mr. G-man!« Smith warf an mir vorbei einen unsicheren Blick in Lescorts Richtung.
    »Gab Hodson Lescort irgendein Zeichen?«
    »Ich habe nichts derartiges beobachtet.«
    »Danke Ihnen, Mr. Smith!« sagte ich knapp. »Komm, Phil!«
    Immer noch war Harry Lescort unangreifbar für mich. Es hatte keinen Sinn, ihn und seine Bande für vierundzwanzig Stunden festzusetzen, um sie dann wieder laufenlassen zu müssen.
    Wir verließen »Nummer hundert«. Hodsons dröhnende Stimme scholl uns nach:
    »’ran, Jungens! Jetzt mache ich eine ganz besondere Flasche auf! Habt ihr das Gesicht von dem G-man gesehen? Sah er nicht aus wie ’ne Katze, die in einen Hagelschauer geraten ist?«
    Phils Wagen stand einige Schritte von »Nummer hundert« entfernt. Als wir hingingen, kam uns mit eiligen, trippelnden Schritten ein weißhaariger Mann mit einer großen braunen Aktentasche entgegen.
    »Guten Morgen, Mr. G-man«, sagte Jules Sarwine, der Häusermakler. »Ist Lescort in ›Nummer hundert‹?«
    Ich nickte grimmig.
    »Haben Sie das passende Landhaus für ihn gefunden?«
    Er hob di,e Aktentasche.
    »Ich habe eine kleine Auswahl bei mir!«
    »Bringen Sie das Geschäft unter Dach und Fach«, knurrte ich. »Streichen Sie Ihre Provision ein,

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