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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Pest aus den Slums
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Viertelstunde an dem Tisch und dachte darüber nach, was sein Gerede bedeuten sollte. Dann ließ ich mir einen Whisky kommen, trank ihn, dachte weiter nach, aber auch der Whisky nützte nichts.
    Schließlich zahlte ich und ging nach Hause, in das unfreundliche Zimmer in der Barry Street.
    Längst war, es draußen dunkel geworden. Ich zog die Jacke aus, legte mich auf das Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und überlegte.
    Ein paar Minuten später richtete ich mich auf, um mir eine Zigarette anzuzünden. Ich hielt in der Bewegung inne, denn ich hörte hastige Schritte auf der Treppe, den keuchenden Atem eines Menschen. Dann hämmerten Fäuste gegen meine Tür, und eine Stimme schrie:
    »Machen Sie auf, G-man! Schnell! Helfen Sie mir!«
    Ich zischte vom Bett hoch, riß die 38er aus der Halfter, sprang zur Tür, drehte den Schlüssel im Schloß und riß sie auf.
    Tom Raven ließ die erhobenen Fäuste sinken. Sein schmales Jungengesicht war von Angst, Entsetzen und tiefer Erschöpfung gezeichnet.
    Er schrie nicht mehr, er flüsterte:
    »Helfen Sie! Mein Vater…«
    Er wankte. Ich griff zu, um ihn zu stützen, aber er hielt sich aufrecht »Was ist mit deinem Vater, Tom?«
    Er schluchzte auf, schlug die Hände vors Gesicht.
    »Sie wollen ihn zum Mörder machen«, stieß er hervor.
    ***
    Ich packte den Jungen, zog ihn ins Zimmer und drückte ihn auf den Stuhl. Er schluchzte jetzt hemmungslos.
    »Hände vom Gesicht!« befahl ich »Was ist mit deinem Vater los? Ich null es genau wissen.«
    Der Junge ließ die Hände sinken.
    »Ich… ich kam nach Hause, da hörte ich, daß ein Mann mit Vater sprach. Er sagte: Alles klar, Raven? Du bringst ihn für uns um. Es ist deine einzige Chance.«
    »Wann war das?«
    »Vor einer Stunde etwa!«
    »Wieso konntest du hören, was der Mann sagte? Sprach er weiter, als du hereinkamst?«
    »Ich kam nicht durch die Tür, sondern über die Feuerleiter. Ich gehe immer über die Feuerleiter, wenn ich mein Zimmer erreichen will, ohne von Vater gesehen zu werden, aber die Tür stand einen Spalt breit offen. So konnte ich hören, was sie sagten.«
    Mir schien das Gerede des Jungen so phantastisch, daß ich einen Augenblick lang glaubte, er lüge, aber der entsetzte Ausdruck in seinen Augen bewies, daß er die Wahrheit sagte.
    »Weiter!« drängte ich.
    »Vater fragte den anderen, was er tun solle, aber er fragte es erst nach einer ganzen Weile Schweigen, und seine Stimme klang völlig verändert.«
    »Schneller, Tom!«
    »Der andere sagte: Du fährst auf den Cross Bay Boulevard. Unmittelbar dort, wo der Boulevard Rulers Hassock erreicht, läßt du deine Karre stehen. Geh immer am Ufer entlang. Nach einer knappen Meile stößt du auf eine Hütte. Dort findest du den Mann. Wenn du ihn erledigt hast, komm zurück. Das ist alles. Bei deinen guten Beziehungen zum FBI wirst du nicht in Verdacht geraten.«
    »Und dein Vater ging mit dem Mann?«
    Tom nickte.
    »Ja, ich hörte, wie sie den Raum verließen. Ich kletterte über die Feuerleiter, rannte über den Hof durch die Toreinfahrt und sah, wie Vater und der Mann in einen Wagen stiegen.«
    »Hast du den Mann erkannt?«
    »Ich erkannte ihn schon an der Stimme, aber ich sah ihn auch. Es war Richard Warren, der immer mit Harry Lescort zusammen ist.«
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ich begriff, daß Harry Lescorts merkwürdiges Gerede in dem Drugstore nur den Zweck gehabt hatte, mich unter allen Umständen von diesem Hause fernzuhalten, während Warren sich John Raven vornahm und ihn auf irgendeine Weise zu dem Mord preßte.
    Ich sprang zum Telefon und wählte Phils Privatnummer. Er meldete sich.
    »Hör zu, Phil! Raven ist unterwegs nach Rulers Hassock, um in Lescorts Auftrag einen Mann zu töten. Wahrscheinlich soll er Scash den Rest geben. Ich versuche, es zu verhindern, wenn es nicht schon zu spät ist. Scash scheint sich in einer Hütte aufzuhalten, die ungefähr eine Meile vom Cross Bay Boulevard am Nordufer liegt.«
    »Jag die Cops hin, Jerry!« rief Phil. »Das geht nicht, Phil! Raven ist erpreßt worden, aber es mag sein, daß er jetzt eine Waffe in der Hand hält. Ich kann die Polizei nicht auf ihn hetzen. Es würde ein Unglück geben. Komm nach. Phil!«
    »Okay«, antwortete er.
    Ich hieb den Hörer auf die Gabel.
    »Los, Tom!«
    Ich riß den Jungen vom Stuhl hoch, zog ihn aus der Tür und sauste mit ihm die Treppe hinunter.
    Zwei Häuserblocks weiter auf der Oak Point Street gab es eine Sammelgarage.
    Der Besitzer saß in einem

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