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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stieß einen Schrei ohnmächtiger Wut aus.
    Resignierend schloß Perish Mokart die Augen.
    Der Dolan hatte Kurs auf die terranischen Roboter genommen - und nun existierte von ihnen nur noch eine Staubwolke, die abrupt zu Boden sank, von keiner Lufthülle gebremst.
    „Diese Bestien!" tobte Geraldi. „Es sollen nur Retortenwesen sein, lebende Raumschiffe mit einem einzigen Mann Besatzung!"
    Er lachte hysterisch.
    „Was habe ich gesagt? Mann...? Ungeheuer sind das!"
    „Beruhigen Sie sich", sagte der Oxtorner. „Auch Ungeheuer haben ihre schwachen Stellen. Ein Dolan konnte bereits vernichtet werden. Erinnern Sie sich?"
    „Sehr gut", gab Captain Geraldi grimmig zurück. „Diesen Schlag haben die Bestien nicht so schnell verdaut. Aber nun sind sie wieder da. Sie müssen einen teuflischen Plan ausgebrütet haben, während sie jenseits der Plutobahn in Sicherheit waren. Diesmal gelingt uns kein Abschuß mehr, Oxtorner.
    Passen Sie auf!"
    Aber Perish hörte ihm gar nicht mehr zu. Er hatte sich in einen der Schalensessel gesetzt und stützte nachdenklich den Kopf in die Hände.
    Auf seinen Knien lag die geheimnisvolle Kugel...
     
    *
     
    Perish Mokart glaubte wieder die zarten Harfenklänge zu hören. Im Unterbewußtsein regte sich allerdings gelinder Widerspruch, denn warum reagierte nur er allein auf die schwingenden Töne und der Captain nicht ebenfalls...?
    Aber die Töne der unsichtbaren Äolsharfe vereinigten sich zu einer Melodie von Sphärenklängen und drängten die aus dem Unterbewußtsein aufsteigenden Warnungen zurück.
    Erinnerungen wirbelten aus dem Gedächtnis, webten unklare Vorstellungsinhalte...
    Perish glaubte, körperlos über dem Boden der gigantischen Höhle zu stehen. Unter ihm vollendeten Desintegratorbatterien ihr Werk, glätteten breitgefächerte Thermostrahlen das Gestein.
    Seltsame Maschinen rollten über den Boden. Sie erinnerten, an vorsintflutliche Saurier. Hinter ihnen blieben fertige Straßen, Brücken und Fundamente zurück; Andere Maschinen folgten und vollendeten das begonnene Werk.
    Nach und nach leerte sich die mächtige Halle.
    Eine einzelne Gestalt blieb zurück, die Gestalt eines menschlichen Wesens. Sie schritt zwischen den leeren Gebäuden dahin, trat durch ein Portal und schwebte ein erleuchtete Liftröhre hinauf.
    Einaklos, der Baummeister und Herr der lemurischen Stadt.
    Hoch oben in der „Halle der Sichtung" wartete Einaklos auf die, die niemals kamen.
    Und während er wartete, und dabei zwischen Halle und Labor hin- und herging, wuchs sein zweites Werk: Einaklos, der Herr über die Zeit!
    Einaklos, der Baumeister, starb, aber Einaklos, der Herr über die Zeit lebte - er schlief, fünfzigtausend Jahre lang.
    Und als die Hand des Toten ihn freigab, erwachte er zu neuer Aktivität...
     
    *
     
    Brennender Schmerz riß Perish Mokart aus dem Bann seines Traumes. Er öffnete die Augen und hob die Hand, als sein Vater erneut ausholte.
    „Gott sei Dank!" entfuhr es Cronot Mokart. „Ich dachte schon, du hättest den Verstand verloren. Du sahst schrecklich aus mit deinem starren Blick und... Was hast du eigentlich ständig von einem Einaklos vor dich hingemurmelt?"
    Perish rieb sich die Wangen, die von den Ohrfeigen seines Vaters brannten.
    „Einaklos...?"
    Er lächelte dünn und betrachtete die Kugel vor sich mit sonderbarer Scheu.
    „Das ist Einaklos, der Herr über die Zeit."
    Cronots Unterkiefer sank zitternd herab.
    „Wie...? Was meinst du, Perish? Komm zu dir, Junge!"
    Er griff nach einem Halt, als ein neues Beben den Mond erschütterte. Der Turm schwankte wie ein Mast im Sturm. Klirrend rollte die Kugel des toten Lenjurers über das Schaltpult und stieß gegen ein Mikrophongitter."
    Perish nahm die in die Hand.
    „Ich weiß nicht, ob ich unter Halluzinationen leide, Vater. Aber wenn ich normal bin, so enthält diese Kugel den gespeicherten Bewußtseinsinhalt von Einaklos, dem Lemurer, der diese Stadt erbauen ließ."
    Cronot packte seinen Sohn bei den Schultern und drehte ihn so, daß er ihm genau in die Augen sehen konnte.
    Nach einer Weile ließ er ihn wieder los und atmete auf.
    Nein, du bist so normal, wie ein Mensch nur sein kann, Perish. Ich muß es wissen, denn ich kenne dich besser als ein anderer."
    Behutsam nahm er ihm die Kugel aus der Hand, musterte sie mit seltsamem Gesichtsausdruck und preßte sie gegen sein Ohr.
    „Ich nehme an, das ist das Gebilde, das du zuerst für eine Bombe hieltest...?"
    Perish nickte.
    Dann deutete er auf die lose herumliegenden

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