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0333 - Das Meer der Träume

Titel: 0333 - Das Meer der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Redhorse warf einen raschen Blick auf den Bildschirm. Das Schiff hatte zu rotieren begonnen. Neptuns riesige Scheibe erschien im Blickfeld, halb verdeckt von den Feuerbällen der Transformgranaten. Die Geschwindigkeit der ROBAN schien nachgelassen zu haben.
    „In die Jets"' hörten die Männer seine harte, kühle Stimme über Helmfunk. „Das Schiff ist schwer angeschlagen. Alle Schäden liegen backbord. Wir besetzen fünf Jets in den Steuerbordhangars.
    Weiteres läuft wie geplant."
    Zwei Blaster brannten ein Loch in die Stirnwand des Meßraums, da das Schott infolge der Drehung des Schiffes zu hoch lag, als daß die Leute es erreichen konnten. Einer nach dem anderen schoben sich die Männer durch die neu geschaffene Öffnung, deren Ränder noch glühten.
    Drei Mann blieben im Meßraum zurück, Don Redhorse und seine beiden Offiziere, Eisner und Vincent.
    Der Befehl gilt auch für euch, „, knurrte Redhorse, und es war ihm ziemlich gleichgültig, ob der übrige Stoßtrupp ihn über Helmfunk hören konnte oder nicht.
    „Wir warten auf dich", antwortete Frizz. „Wir können den Standhaften genausogut spielen wie du."
    „Raus!" schrie Redhorse. „Wir können in jedem Augenblick einen neuen Treffer bekommen, und wenn ihr bis dahin nicht an Bord der Jets seid, ist alles umsonst."
    Vincent wandte sich zum Gehen.
    „Er meint es ernst, Frizz. Ich verschwinde."
    Eisner stand einen Augenblick lang zögernd, dann drehte er sich ebenfalls um und stapfte auf das Loch in der Wand zu.
    Das war vorläufig das letzte, was Redhorse von ihm zu sehen bekam.
    Ein Blitz von ungeheurer Intensität zuckte auf und erfüllte Redhorses Blickfeld für den Bruchteil einer Sekunde mit unerträglicher Helligkeit. Die überlasteten Augen versagten den Dienst. Finsternis breitete sich aus. Redhorse prallte mit mörderischer Wucht gegen etwas Hartes, Kantiges. Er hörte ferne Stimmen in seinem Empfänger, aber er konnte sie nicht verstehen.
    Minutenlang schien er in konturlosem Halbbewußtsein dahinzutreiben. Ein einziger Gedanke beherrschte ihn und erfüllte ihn mit Verzweiflung. Die ROBAN hatte einen weiteren Treffer erhalten. Viel zu bald nach seinem Befehl, als daß die Männer ihre Jets schon erreicht haben könnten. Vielleicht waren sie mitten in die Explosion gelaufen. Vielleicht hatte der Treffer das ganze Schiff auseinandergerissen. Und er schwebte hier mit halbem Bewußtsein durch Nichts und Nirgendwo und konnte sich nicht rühren.
    Der Zorn über die eigene Hilflosigkeit brachte ihn wieder zu sich. Er schwebte tatsächlich - in einer grausig schönen Umgebung aus zerrissenen Wänden und Streben, die in sanften grünen, roten und blauen Farben leuchteten. Der Schreck durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schock. Die bunte Luminiszenz konnte nur eine Bedeutung haben: Der letzte Treffer hatte das Material der ROBAN in den Zustand des Kernbrands versetzt. Das luminiszente Leuchten kennzeichnete die Ausgangsphase des Brandes. Wenn erst einmal eine ausreichende Zahl von Atomkernen in den Zerfallprozeß eingetreten war, würde die Helligkeit einfarbig weißblau werden und an Intensität gewinnen. Von da an waren es nur noch ein paar Sekunden, bis das ganze Schiff sich in eine grell leuchtende Wolke aus Plasma verwandelte.
    Redhorse aktivierte das kleine Hilfstriebwerk seines Anzugs. Im Leuchten seiner Umgebung entdeckte er das Loch, durch das die Männer den Meßraum verlassen hatten. Er glitt darauf zu. Der Gang, der dahinterlag, schien unbeschädigt, aber die Beleuchtung war ausgefallen, und an einigen Stellen glühten die Wände in lichtem Grün. Zwei schattenhafte Gestalten bewegten sich taumelnd und unsicher zwanzig Meter weiter gangabwärts.
    Redhorse rief sie an.
    „Frizz hier!" klang die heisere Antwort. „Hilf mir, wenn du kannst. Holl ist mit dem Schädel irgendwo angeschlagen."
    Redhorse glitt auf ihn zu. Gemeinsam schoben sie Holl Vincent vor sich her. Die Tatsache, daß der Antigrav ausgefallen war, half ihnen. Während sie den Gang entlangglitten, versuchte Redhorse, die Männer des Stoßtrupps über Helmfunk zu erreichen. Der Versuch mißlang. Er bekam keine Antwort. Er fing an, sich mit dem Gedanken abzufinden, daß das Unternehmen vorüber war, bevor es überhaupt angefangen hatte. Für ihn und Holl und Frizz und wer immer sonst noch am Leben sein mochte, gab es nur noch eine einzige Hoffnung: daß wenigstens eine oder zwei der Jets die Katastrophe unbeschädigt überstanden hatten. Die ROBAN würde in acht bis zehn

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