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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es ist ein Nervenkitzel, dort Feste zu feiern, besonders wenn sich die Ratten nähern.« Meurisse unterbrach seine Rede und lachte auf. »Wobei wir wieder beim Thema wären.«
    Das hatten wir auch festgestellt.
    »Es ist also möglich«, faßte Suko zusammen, »daß sich die Riesenratte in den Katakomben aufhält.«
    »Das kann sein.«
    »Und wir können theoretisch davon ausgehen«, fuhr ich fort, »daß sich die Fälle eventuell berühren.«
    »Ein wenig kühn, Ihre Behauptung«, meinte Meurisse.
    »Sicher, aber wir sollten es im Auge behalten.«
    Der Agent stimmte mir zu. »Okay, dann wollen wir die Sache mal anders angehen. Am besten wird es sein, wenn wir einen Lokaltermin machen.«
    »Das heißt, wir fahren zum Friedhof.«
    »Genau, Sinclair.«
    Meurisse zahlte. Die beiden Stewardessen saßen noch immer an der Bar. Sie unterhielten sich in englischer Sprache. Als ich das hörte, bekam ich ein wenig Heimweh.
    Meurisse fuhr einen Renault 30. Der Wagen sah noch ziemlich neu aus. Er besaß eine hellgrüne Metallic-Lackierung.
    Auf dem Airport Charles-de-Gaulle waren wir gelandet. Bis zu unserem Ziel mußten wir einige Kilometer fahren. Nieselregen schlug uns ins Gesicht. Die Wolken hingen sehr tief. Auf dem Rollfeld brannten zahlreiche Lichter. Auch die Landebahnbeleuchtung war eingeschaltet worden.
    Über die Al fuhren wir in Richtung Paris.
    Die Straße war gut ausgebaut. Zunächst ging es ja noch, dann wurde aber nicht nur der Regen stärker, auch der Verkehr nahm zu.
    Wir bekamen etwas von dem zu spüren, was uns in der Stadt erwartete.
    Das organisierte Chaos.
    Die City von Paris ist von einer gewaltigen Ringstraße eingeschlossen.
    Als wir sie bei Aubervilliers erreichten, mußten wir uns nach links einordnen, um auf diese Ringstraße zu gelangen, die sich Boulevard Peripherique nennt.
    Bei St. Denis konnten wir abfahren. Ich hätte mich in dem gewaltigen Wirrwarr der Ein- und Anfahrten bestimmt verfahren, aber Meurisse kannte seine Stadt. Ihm machte auch der Verkehr nichts aus. Er fuhr sicher, die Schwarze klebte an seiner Unterlippe, und er glich sich in seiner unkonventionellen Fahrweise den anderen an.
    Über den Boulevard Ney erreichten wir schon fast Montmartre.
    Viel war von diesem Stadtteil nicht zu sehen. Auch sein berühmtestes Wahrzeichen, Sacre Coeur, verschwamm im Wolkendunst.
    Wir wechselten noch einmal die Straße, gerieten auf eine breite Avenue, von der nach links und rechts zahlreiche Nebenstraßen abzweigten, die in die City führten.
    Wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich die Häuser dicht an dicht stehen.
    Montmartre war ein verschachtelter Wirrwarr aus Plätzen, Straßen, Treppen und Gassen.
    Allein hätte ich mich hier verlaufen.
    Die nächste Straße, die ich mir merkte, war die Rue Ete. Auf ihr fuhren wir weiter, und ich sah bereits an der rechten Seite das Gelände des Friedhofs.
    »Müssen wir um das Areal herum?« fragte ich Meurisse.
    Der schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt Straßen, die den Friedhof durchqueren.«
    Eine davon hatten wir bald erreicht. In sie bog Meurisse auch ein.
    Sofort änderte sich die Umgebung. Ich hatte das Gefühl, in einem graugrünen, regenverhangenen Tunnel zu stecken. Von den Bäumen und der Umgebung war kaum etwas zu sehen, der dünne Nieselregen überdeckte alles wie mit einem Schleier.
    Monoton arbeiteten die Wischer. Aus dem Grau vor uns erschienen zwei Lichter. Ein dunkler Leichenwagen passierte uns.
    Es waren zwar keine Parkplätze vorhanden, dafür kleine Parkbuchten.
    In eine von ihnen lenkte der Agent den Wagen.
    Wir stiegen aus. Zum Glück hatten wir Mäntel mitgenommen.
    Suko und ich streiften sie über und stellten die Kragen hoch.
    Viel war immer noch nicht zu sehen. Die Feuchtigkeit stieg vom Boden hoch und bildete dicke Wolken, die wie große Kugeln ihren Weg durch Buschwerk und zwischen den Bäumen her fanden.
    »Schlagen wir uns durch das Gelände«, sagte Meurisse. »Über den normalen Weg zu gehen, lohnt sich nicht. Wir würden zuviel Zeit verlieren.«
    Er war hier der Boß. Suko und ich folgten ihm. Naß und schwer war der Rasen. An einigen Stellen war das Gras auch niedergetrampelt worden.
    Noch kamen wir gut voran. Meurisse, der die Spitze übernommen hatte, warf seine Kippe zu Boden und begann damit, sich durch dicht wachsendes Buschwerk zu schlängeln. Er drückte die feuchten Zweige zur Seite, wurde von den Blättern auf der Haut gestreift und fand zielsicher seinen Weg. Wir erreichten die ersten Gräber. Es waren

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