Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0333 - Teris grausame Träume

0333 - Teris grausame Träume

Titel: 0333 - Teris grausame Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
behalten«, sagte er. Dann warf er Shadys Schwert. Es flog fast waagerecht durch die Luft, und Shady war verblüfft über Gryfs Kraft. Immerhin war die Klinge zwar nicht schwer, aber sie so gerade und so unglaublich schnell zu werfen, wie er es tat, dazu gehörte schon etwas.
    Das Schwert flog mit der Spitze voran in Brusthöhe über das Wasser.
    Und dort, wo die Wellen geglättet wurden, löste es sich einfach auf.
    Die Zeit schien stehenzubleiben, so deutlich nahm Shady den Vorgang wahr, der sich eigentlich in der Spanne eines Lidschlages abspielte. Die Schwertspitze schien in etwas Unsichtbares einzudringen, wurde durchsichtig und verschwand ganz. Das Verschwinden setzte sich fort, bis die Waffe restlos in das Nichts eingedrungen war.
    »Was ist das?« wiederholte Shady erschreckt.
    »Ich weiß es auch nicht«, sagte Gryf leise. »Es muß eine Art Kraftfeld sein, das uns vorspiegelt, das Wasser gehe dort weiter. Geht es aber nicht. Ich bin nur nicht sicher, ob es zerstört und tötet oder ob man es durchdringen kann.«
    »Und du hast das nur an den Wellenbewegungen bemerkt?« fragte sie.
    Gryf nickte. »Trotzdem ist dieses blaue Licht mir unheimlich. Aber ich muß wissen, was sich dahinter befindet.« Er rüttelte an einem von der Höhlendecke herabhängenden Stalagtiten und schaffte es schließlich, ihn abzubrechen. Wie eine Keule hielt er ihn in der Hand und trat langsam auf die unsichtbare Wand zu.
    »Was willst du jetzt tun?«
    »Draufschlagen«, erklärte er gelassen, aber sie wußte nicht, ob diese Gelassenheit nicht doch nur gespielt war.
    Shady fröstelte. Kam es von der Kühle, die in dieser Höhle vorherrschte, oder von dem Unheimlichen? Gryf holte aus und stieß die Kalksteinkeule in die unsichtbare Wand hinein. Er ließ sie bis etwa zur Hälfte eindringen und wollte dann daran ziehen. Wenn das Feld zerstörte, würde er die Keulenhälfte einfach zurückschwingen lassen können. Wenn nicht, mußte sie unversehrt wieder auftauchen.
    Aber er bekam sie nicht los, als er daran zerrte! Sie ließ sich um keinen Millimeter rückwärts bewegen! Das Gegenteil trat ein. Etwas zerrte sie auf die andere Wandseite. Und das ging unglaublich schnell. Noch ehe Gryf loslassen konnte, verschwand er mit einem Schrei im Nichts.
    Im nächsten Augenblick erlosch das bläuliche Leuchten.
    In der Tropfsteinhöhle wurde es pechschwarz!
    ***
    Es gab nichts mehr, das Ted Ewigk auf Wintherbottam Castle hielt. In Sachen des verschwundenen Hays konnte er einfach nichts mehr ausrichten, und den mutmaßlichen Dhyarra-Kristall konnte er von überall her anpeilen.
    Er beschloß, sich um den Verschwundenen nicht mehr so viele Gedanken zu machen. Er hatte getan, was er konnte, und in Sachen Magie war das nicht gerade wenig. Außerdem hatte es vor einiger Zeit schon einen ähnlichen Fall gegeben - die Mädchen Sandra Jamis und Tina Berner waren bei einem gemeinsamen Abenteuer mit Zamorra in Raum und Zeit verschollen und trotz etlicher Bemühungen verschwunden geblieben - und viel später, als schon niemand mehr so recht hoffte, sie retten zu können, war es dennoch geschehen. Ted hoffte, daß es diesmal ähnlich werden würde.
    Er hatte Wintherbottam Castle verlassen. Der weiße Rolls-Royce schwebte gemütlich über Mittelenglands schmale Straßen. Ted ließ sich absichtlich Zeit und versuchte die Landschaft zu genießen, die im Sonnenschein vor ihm lag. Das Wetter, war überraschend gut und sommerlich warm, und der Reporter und ERHABENE der DYNASTIE fühlte sich wie im Urlaub.
    Seinen Dhyarra-Kristall hatte er rechts neben sich auf den Beifahrersitz gelegt - da Ted nur in Ausnahmefällen mit dem Wagen in England fuhr, besaß er eines der Kontinental-Modelle mit Linkslenkung. Auf den britischen Inseln war das zwar unpraktisch, aber das störte Ted wenig.
    Plötzlich sah er rechts von sich das schwache Flirren.
    Er hielt am Straßenrand an und betrachtete den Kristall. Der Dhyarra funkelte und sandte Licht aus. Die Impulsschauer überfluteten das Wageninnere. Ted lächelte; wenn er den Kristall aufs Wagendach plazierte, konnte er einen Polizeiwagen imitieren. Aber das hatte er nicht vor.
    Er berührte den Dhyarra mit zwei Fingern und sandte einen fragenden Gedankenimpuls hinein. Er spürte ein leichtes Kribbeln und sah ein Gesicht, das ihm nichts sagte. Aber im nächsten Moment erkannte er zwei andere Gesichter. Alles wechselte sehr schnell, aber Gryf und Teri hatte er deutlich erkannt.
    Aber dann war da noch ein viertes Gesicht, ein

Weitere Kostenlose Bücher