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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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auswendig gelernten Satz herunterzuleiem schien.
    Ich trat in die Diele. Rosa knipste das Licht an und stieß die Tür zum Wohnzimmer auf.
    »Bitte, gehen Sie hinein«, sagte sie und knipste die Deckenbeleuchtung an.
    Ich trat über die Schwelle und steuerte auf einen niedrigen Klubsessel zu, der zwischen Rauchtisch und Sideboard stand.
    Als ich mich setzte, hörte ich hinter mir ein Geräusch. Blitzschnell fuhr ich in die Höhe, wirbelte herum. Meine Hand tauchte in den Jackenausschnitt, umspannte die Pistole, riss sie aus dem Halfter.
    Aber ehe ich die Pistole auf den Gangster richten konnte, der hinter dem Sessel aus dem Boden geschossen war, traf ein Gummiknüppel meinen rechten Oberarm. Kraftlos sank meine Hand herunter. Der Schmerz raste wie ein Stromstoß durch meinen Körper. Instinktiv wich ich einige Schritte zurück.
    In der Badezimmertür tauchte ein hagerer Mann auf, der eine Maske über dem Gesicht trug. In seiner Hand lag eine Pistole, deren Mündung auf meine Stirn gerichtet war.
    »Hallo, so eine Überraschung«, sagte der Maskierte mit Akzent, »hat das Täubchen sich einen Caballero mitgebracht?«
    Ich warf einen flüchtigen Blick in die Diele. Aschfahl und mit zitternden Knien stand Rosa Hellforth auf der Schwelle.
    Jetzt verstand ich ihren Versuch, mich abzuwimmeln, aber auch ihre Einladung zum Kaffee, die sie mit monotoner Stimme ausgesprochen hatte. Die beiden Besucher hatten dem Girl den Auftrag gegeben, mich unter allen Umständen hereinzulocken. Rosa wich meinem Blick aus.
    Ich schwieg, weil ich das Girl nicht in Schwierigkeiten bringen wollte, denn ich war noch nicht sicher, welche Rolle es spielte.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte ich und sah den Mann mit der Maske an.
    »Das wirst du gleich sehen«, antwortete er heiser.
    Der Maskierte gab dem Catcher einen Wink, der nicht missverstanden werden konnte.
    Der Bursche trottete mit der Geschwindigkeit einer Schnecke auf mich zu. Seine vernarbten Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen. Der Catcher erkannte, dass meine rechte Hand kampfunfähig war. Ich wich noch zwei Schritte zurück, bis ich einen Sessel hinter mir spürte.
    »Eine falsche Bewegung, G-man, und ich jage dir eine Kugel in den Bauch«, sagte der Mann mit der heiseren Stimme und setzte sich im Schutz des Fleischkolosses ebenfalls in Bewegung.
    Als der Gorilla bis auf Reichweite heran war, setzte ich mit einem Sprung rückwärts über den Sessel, riss mit der linken Hand einen Kristallascher vom Sideboard und schleuderte dem Catcher das handgeschliffene Stück gegen den Brustkorb.
    Ein normaler Mensch wäre mit einer angeknacksten Rippe ins Krankenhaus geschafft worden. Aber der bullige Gorilla brauchte diese Aufmunterung offenbar, um richtig in Fahrt zu kommen. Jedenfalls trat er mit dem Fuß gegen den Sessel, den ich zwischen ihn und mich gebracht hatte.
    Ich sprang zur Seite. Der Sessel krachte hinter mir gegen die Wand.
    Langsam kehrte das G.efühl in meine rechte Hand zurück. Aber der Arm gehorchte mir noch nicht.
    Ich sah den erhobenen Gummiknüppel, der am Ende mit Bleikörnern gefüllt war, auf mich niedersausen. Blitzschnell sprang ich in den Schlag, fing mit einem Konterschlag den Arm des Catchers ab. Der Gorilla verzog erstaunt sein Gesicht. Ich nutzte die Überraschung und warf mich nach vorn.
    Im ersten Augenblick hatte ich das Gefühl, in eine yarddicke Gummiwand zu springen. Dann erst segelte der Bursche nach hinten.
    Der Gorilla schlug auf die Fußbodenbretter. Aber ich verlor ebenfalls für Bruchteile von Sekunden das Gleichgewicht und fiel aufs Kreuz. Doch meine Rückenlage dauerte keinen Herzschlag lang. Ich federte blitzschnell wieder hoch.
    Diesen winzigen Augenblick nutzte der Maskierte. Er sprang vor und schlug mir den Lauf seines Colts über die Schädeldecke. Ich stieß meine linke Hand hoch und torkelte dabei rückwärts gegen die Wand. Ich nahm im Unterbewusstsein wahr, wie sich der Gorilla aufrappelte und wieder Kurs auf mich nahm. Dann sackte ich zu Boden, ohne jedoch das Bewusstsein zu verlieren. Ich war fix und fertig. Meine Glieder waren wie gelähmt.
    Der Maskierte drückte mir einen Wattebausch aufs Gesicht und schüttete Äther freigiebig darüber. Mein Körper bäumte sich auf. Aber nach wenigen Sekunden war ich hilflos wie ein neugeborener Säugling und streckte alle viere von mir.
    »Los, mach Kaffee. Wir können ihn gut gebrauchen«, hörte ich die Stimme des Maskierten. Der Bursche schien 28 mehr als eine Meile von mir

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