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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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zurecht.
    »Sie dürfen hereinkommen, Agent Cotton«, sagte sie mit warmer Stimme, »ich wäre schon fertig, aber eine Freundin hat mich am Telefon eine halbe Stunde aufgehalten, Wissen Sie, die Freundin war verheiratet, hat einen Mann und zwei Kinder, also insgesamt drei Babys. Und nun holt sie sich Rat bei mir.«
    Vor mir lag der Salon, modern und sparsam möbliert. Rosas Stimme kam von links. Ich drehte den Kopf in die Richtung und entdeckte eine schmale Tür, die zum Badezimmer führte Miss Hellforth schien meine Gedanken zu raten, denn sie sagte: »Der Architekt, der diese Wohnung entworfen hat, soll sich sein Lehrgeld wiedergeben lassen. Dieser Raum war als Schlafraum gedacht. Ich habe ihn jedoch, da er der größere ist, als Wohnzimmer eingerichtet.«
    »Damit hatten Sie recht«, pflichtete ich ihr bei und trat wieder in den Raum, ohne den Blick von der offenen Tür zu nehmen. Rosa Hellforth stand vor dem Spiegel und legte das letzte Make-up auf.
    »Machen Sie es sich bequem, Agent Cotton, ich komme sofort.«
    Ich blieb trotzdem stehen. Im Aschenbecher lagen unter einigen Zigarettenkippen die Reste von drei Zigaretten.
    Sekunden später erschien Rosa in einem Gedicht aus weinroter Seide.
    »Gefalle ich Ihnen so?«, fragte das Girl und kam einige Schritte auf mich zu.
    »Ich vermute, dass diese Rosen zu Ihnen passen«, erwiderte ich und überreichte ihr den Strauß.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte sie.
    »Danke, Miss Hellforth, machen Sie sich keine unnötige Mühe. Ich schlage vor, wir sehen zu, dass wir in einem ordentlichen Restaurant einen netten Tisch erwischen. Kann ich übrigens einmal von Ihrem Apparat aus telefo-24 nieren? Mein Freund wartet auf meinen Anruf.«
    »Bitte, Agent Cotton«, sagte sie und wies auf das Telefon, das auf einem Sideboard stand. Ich nahm den Hörer von der Gabel und wählte unsere Nummer. Nach wenigen Sekunden meldete sich die Zentrale. Ich ließ mich mit Phil verbinden und bat meinen Freund, gegen neun unseren Abhörspezialisten zu besuchen.
    »Kümmert sich Ihr Freund inzwischen um Charlotte?«, fragte Rosa Hellfort, nachdem ich wieder aufgelegt hatte. Aus ihren Augen blitzte der Spott.
    »Nein, er sitzt im Office.«
    »Schade«, sagte sie und lächelte rätselhaft wie die Sphinx.
    Erst später begriff ich, was das Girl damit sagen wollte.
    Ich ließ Rosa ein Restaurant aussuchen. Sie nannte das Acapulco. Um mit Sicherheit einen Platz zu erwischen rief ich an und bestellte einen Tisch.
    Die Platzreservierung war notwendig gewesen. Als ich gegen neun mit Rosa Hellforth im großen Speisesaal aufkreuzte, waren fast alle Tische besetzt.
    »Lieben Sie scharfe Speisen?«, fragte ich das Girl, als wir uns am bestellten Tisch in einer Nische niederließen.
    »Manchmal«, sagte sie nur. Und Rosa wählte eine Fischsuppe, einen Teller pikant gewürzten spanischen Salats, dann weiße Bohnen mit diversen Fischspezialitäten. Zum Dessert wünschte sie Melone auf Eis.
    Ich kann mich heute nur noch an den Hammelbraten erinnern, den ich bestellte. Er war scharf gewürzt.
    »Soll ich immer noch glauben, dass Sie mich zu einem rein privaten Essen eingeladen haben?«, fragte Rosa nach dem Dessert.
    »Darum möchte ich Sie bitten, Miss Hellforth. Oder haben Sie bisher ein Wort von mir gehört, das dienstlich war?«
    »Nein, Agent Cotton, aber allein Ihr Blick verrät schon den G-man. Sie mustern alles so kritisch und scheinen jeden Menschen, der Ihnen begegnet, zu durchleuchten.«
    »Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu glauben«, erwiderte ich.
    »Sie wollen mir einige Fragen stellen, Agent Cotton?«
    »Ich hatte nicht die Absicht. Aber vielleicht wollen Sie diesmal den Quizmaster machen?«
    »Erraten.« Sie nahm einen Schluck aus ihrem Rotweinglas. Ich sah, wie sie den Wein auf ihrer Zunge probierte und dann in kleinen Schlucken durch die Kehle rinnen ließ. »Warum haben Sie ausgerechnet mich eingeladen und nicht Charlotte, meine Kollegin?«
    »Weil ich nun einmal gerne mit Ihnen speisen wollte«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    Sie lächelte mich an. »Weil Sie überzeugt sind, dass ich mehr über die Firma Ponder & Spears weiß als Charlotte, darum. Und wenn ich Sie enttäusche? Wenn ich Ihnen sage, dass Sie von mir nichts erfahren können, was dann?«
    Ihre meergrünen Augen nahmen einen abweisenden, kalten Glanz an.
    »Denken Sie nur, Miss Hellforth, im Augenblick interessiere ich mich mehr für Sie als für das Schicksal der Firma Ponder & Spears«, entgegnete

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