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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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ab.«
    »Dieser Nashville hat außerdem behauptet, Lackey befinde sich nicht in Orlando. Einen von uns beiden hat Nashville also belogen«, stellte Phil fest.
    »So, wie ich Nashville kenne, hat er euch beide belogen«, sagte Hunter. Er sah wie ein Holzfäller aus, breite Schultern, wuchtiger Schädel, energischer Mund und Hakennase.
    Hunter sprach langsam, als habe er es Zeit seines Lebens nur mit Menschen zu tun gehabt, deren Auffassungsgabe nicht auf eine harte Probe gestellt werden durfte.
    »Mich würde es nicht wundem, wenn Nashville stattdessen irgendetwas ausheckt, und wenn es am anderen Ende der Welt ist.«
    »Wie kamen Ponder und Spears an Nashville?«, fragte ich.
    »Nashville war mit Ponder bekannt, wahrscheinlich eine Kriegsbekanntschaft.«
    »Und Lackey?«, fragte Phil. »Ich meine, woher rührt die Bekanntschaft?«
    Hunter zuckte die Schultern.
    »Manchmal kennt man einen Menschen und weiß nicht, wann es begonnen hat. Manchmal sucht man auch die Bekanntschaft um ein Geschäft zu machen«, erklärte er vieldeutig.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Lackey und Ponder irgendwelche Geschäfte gemacht haben?«, fragte ich.
    »Nachzuweisen ist den Leuten nichts«, erwiderte Hunter.
    »Hat Lackey bisher seinen Wagen noch nicht als vermisst gemeldet?«, fragte Phil.
    »Er wird sich wohl hüten. Ich vermute, dass er von sich aus auch nicht die Versicherung informiert.«
    »Damit macht er sich allerdings verdächtig. Denn damit gibt er zu, dass mit seinem Wissen der Wagen nach New York gefahren wurde«, folgerte ich.
    »Er wird irgendeine Ausrede parat haben«, bemerkte Hunter und fuhr sich mit der knochigen Hand über seinen Schädel. »Bei solchen Spielen deckt ein Gangster den anderen.«
    »Halten Sie den Architekten für zuverlässig?«, fragte Phil.
    »Sie meinen den Dicken?«, fragte Hunter. »Für eine Flasche Whisky schwört der Bursche jeden Eid.«
    »Und Nashville hat sich auf ihn berufen«, erklärte Phil.
    »Dann wird der Architekt auch zu seinem Wort stehen«, erklärte unser Kollege, »selbst wenn wir ihn einlochen.«
    Phil hatte in der Zwischenzeit die Eltern des Jungen besucht, der bei der Verfolgungsjagd auf dem Highway in Manhattan erschossen worden war. Deshalb war ich auf Phils Bericht gespannt und fragte: »Und wie ist dein Besuch bei Davis verlaufen?«
    »Der Sohn hat seinen Eltern nichts von seinem Ausflug nach New York erzählt. Kein Wort. Auf jeden Fall war das Verhalten der Eltern seltsam«, erklärte Phil. »Keine Träne, kein Wort des Schmerzes. Andere Eltern wären sofort nach New York geflogen. Aber sie fragten nicht einmal, wann die Leiche überführt werde.«
    »Stopp, Phil, da stimmt doch was nicht. Die Eltern sollen doch kurz nach dem Verschwinden des Sohnes Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben. Nicht wahr, Hunter?«
    Der Kollege nickte.
    »Wann ist überhaupt die Vermisstenmeldung eingegangen?Vorgestern oder erst gestern?«, fragte ich.
    »Wenige Stunden nach dem Unfall des Sohnes«, erklärte Hunter, »sie behaupteten, dass der Boy schon seit Tagen nicht nach Hause gekommen sei.«
    »Befürchteten die Eltern nicht ein Verbrechen?«, fragte ich.
    »Ja. Sie bedrängten mich, das FBI bei der Suche nach ihrem Sohn einzuschalten.«
    »Lackey gab den Wagen. Lackey kannte den Jungen. Also ist es das Einfachste, ihn selbst zu fragen«, warf Phil ein.
    »Und was hätte Lackey zur Antwort gegeben?«, entgegnete ich. »Dass er nicht die geringste Ahnung hätte. Er könnte sogar behaupten, Davis hätte sich den Wagen angeeignet, weil Davis sein Vertrauen besaß. Diese Ausrede liegt doch geradezu auf der Hand.«
    »Ich hätte Lackey bewachen lassen können«, erklärte Hunter in seiner besinnlichen Art, »ich habe da ein paar Detectives an der Hand, die mir recht gern einen Gefallen tun. Aber das New Yorker FBI wollte ja nicht!«
    »Lackey darf auf keinen Fall-Verdacht schöpfen«, erklärte ich. »Im Gegenteil, Lackey muss sich in Sicherheit wähnen. Denn alle faustdicken Indizien, die gegen ihn sprechen könnten - die Leiche in seinem Wagen, Raymond Davis hinter dem Steuer seines Wagens - kann der Barbesitzer mit einem Schlag entkräften: Ich habe von all dem nichts gewusst. Natürlich können wir Lackey festnehmen. Aber dann ist er gewarnt. Und wir müssen ihn nach vierundzwanzig Stunden wieder auf freiem Fuß setzen, weil wir ihm nichts beweisen können. Deshalb haben wir uns zurückgehalten, Hunter, verstehen Sie nun?«
    Wir diskutierten den Einsatzplan für die nächsten

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