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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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rutschte der Bursche von dem Hocker und setzte sich in Richtung Flur in Bewegung.
    »Und vergessen Sie nicht, auch den zweiten Namen zu nennen, falls Sie ihn erkannt haben, Nashville«, rief ich ihm nach. Ich konnte es kaum erwarten, bis er zur Tür hinaus war.
    Das Hotel hatte auf jeder Etage Telefonzellen. Das hatte ich aus dem Gespräch eines Gastes gehört.
    Es war anzunehmen, dass Nashville sich eine Zelle im Erdgeschoss 46 aussuchte. Als er genügend Vorsprung hatte, schob ich dem Barkeeper eine Dollarnote zu und verließ die Bar.
    Ich ging quer durch die mit Plüsch ausgelegte Hotelhalle zum Lift und befand mich in wenigen Sekunden im zweiten Stock. Eine Leuchtschrift wies auf die Telefonkabinen hin.
    Ich trat in die Kabine, hob den Hörer von der Gabel und wählte die Zentrale des Hotels. Ein Girl mit einer sympathischen Stimme meldete sich. Ich zögerte einen Herzschlag lang. Dann fragte ich: »Können Sie mir eine Blitzverbindung nach New York, LE 5-7700 beschaffen? Sobald der Ruf hingeht, legen Sie ihn bitte auf diesen Apparat. Ich halte den Hörer in der Hand.«
    »Yes, Sir, Sie müssen sich allerdings eine Minute gedulden.«
    »Sie haben doch gehört, Blitzverbindung. Es ist verdammt dringend.«
    »Yes, Sir.«
    Das Girl hatte in der Zwischenzeit überprüft, von welcher Zelle ich anrief und vermutete, dass ich ein Hotelgast war.
    Nach fünfundfünfzig Sekunden ertönte das Klingeln in meinem Hörer. Vier Mal. Dann schaltete sich die Kollegin von der FBl-Zentrale ein.
    Es war Myrna, ich erkannte sie an der Stimme.
    »Hallo, hier ist Jerry. Geben Sie mir doch bitte schnell mal den Chef. Ich rufe aus Florida an.«
    Mister High meldete sich, hellwach wie immer. Im Telegrammstil erstattete ich ihm Bericht.
    ***
    Als ich an die Bar zurückkam, war Nashvilles Platz noch immer leer. Erst fünf Minuten später erschien er in der Tür, wischte sich den Schweiß von der Stirn und hielt nach mir Ausschau. Als er mich auf dem Hocker sah, nickte er befriedigt und steuerte auf seinen Platz zu.
    »Die tausend Dollar sind sauer verdient«, stöhnte er, »erst dauerte es einmal fünf Minuten, ehe ich die Fernsehstation bekam. Dann hat der Bursche mich nach tausend Einzelheiten gefragt. Ich bin überzeugt, dass die Kerle daraus ein perfektes Telefoninterview machen. Jedenfalls haben Sie versprochen, die Bucks sofort in Marsch zu setzen. Und das ist was wert.«
    Er kletterte auf den Hocker und warf dem Barkeeper einen Blick zu. Ich sah wie der Keeper nickte.
    Ich schaute zur Uhr. Nashville bemerkte es und sagte: »Lackey ist gewöhnlich sehr pünktlich. Wenn er sich um einige Minuten verspätet, hat es seinen besonderen Grund.«
    »Die Nacht ist kurz. Ich möchte mit ihm schnell klarkommen, Nashville. Morgen früh will ich wieder in New York sein.«
    Wir tranken noch zwei Whisky. Das letzte Glas war noch nicht bis zum Grund geleert, als die Bartür aufflog. Ein Mann in meiner Größe stand auf der Schwelle. Die dunklen Augen lagen tief in den Höhlen. Auf der Oberlippe trug er einen borstigen, rostbraunen Bart.
    »Da kommt Lackey«, raunte Nashville mir zu, ohne den Blick vom Spiegel zu nehmen, in den ich ebenfalls starrte.
    »Nehmen Sie sich vor ihm in Acht. Er hat eine scharfe Zunge und ist schnell bei der Hand mit dem Schießeisen. Wo er ist, sind gewöhnlich einige seiner Leute nicht mehr weit.«
    Ich bedankte mich für die Information. Nashville drehte sich erst um, als Lackey hinter ihm stand.
    »Hallo, John«, sagte Nashville. Allerdings klang nicht viel Begeisterung aus seinen Worten. Jedenfalls schien sich ihr Verhältnis in der letzten Zeit erheblich abgekühlt zu haben.
    »Hallo, Jeff, amüsierst du dich wieder an meiner Bar?«, spöttelte Lackey.
    »Allerdings für mein Geld«, erwiderte Nashville gereizt.
    »Nanu, schmeckt dir der Whisky nicht?«
    »Der Whisky hat sich kaum verändert. Das ist so ziemlich das Einzige, was sich bisher nicht verändert hat.«
    Ich rutschte vom Sessel und sagte: »Ich komme direkt von New York, Mister Lackey. Wo können wir uns ungestört unterhalten?«
    »Geheimnisse, Mister Mooney?«, fragte er gedehnt.
    Ich war keineswegs überrascht, dass er meinen Namen nannte, sondern überzeugt, dass Nashville im Laufe des Nachmittags bereits mit ihm telefoniert und über mich gesprochen hatte.
    »Kommt darauf an, was Sie unter Geheimnissen verstehen«, erwiderte ich. »Jedenfalls ist es mir nicht recht, wenn zwanzig Ohren mithören, was nur für zwei bestimmt ist.«
    »Aha. Kommen Sie mit,

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