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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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mich.« Als ich geendet hatte, grinste mein Freund.
    »Hör zu, Jerry. Ich bin sicher, du legst dich lang hin.«
    »Warum, wird es so langweilig?«
    »Du wirst dich wundern!«
    Das war es, was Phil zu erzählen hatte:
    ***
    Um elf Uhr war ich in der 50. Straße im Wild West Club. Ich hatte nicht bedacht, daß man eine Mitgliedskarte haben müsse. Das kostete mich einen Fünfer, den der Portier anstatt Clubkarte als Eintrittsberechtigung akzeptierte. Im Innern des Ladens sah es haargenau so aus, wie du mir den Gaslight Club beschrieben hast.
    Alles war da, sogar die Schußlöeher in den Wänden und im Spiegel hinter der Bar. Es war schon große Klasse, sogar die Girls waren das. Eines davon hatte sich einen besonderen Trick ausgedacht.
    Wenn ihr ein Gast zahlungsfähig genug erschien, so fing sie ihn mit einem Lasso ein.
    Jerry, kann das Mädchen Lasso werfen!
    Anscheinend hielt sie mich für einen Millionär, denn ehe ich mich versah, hatte sie mich buchstäblich an der Leine.
    Wir setzten uns, wobei sie darauf bedacht war, einen Platz zu finden, an dem wir möglichst allein waren, während ich mich so plazieren wollte, daß ich das Lokal übersah. Zuletzt einigten wir uns und tranken, um im Rahmen zu bleiben, ein paar »Old Fashioned«.
    Sie wollte absolut wissen, was für einen Beruf ich habe. Ich wollte ihr weismachen, ich sei Koch, aber das glaubte sie mir nicht. Ich ließ sie raten, und sie kam der Wahrheit verzweifelt nahe. Sie meinte, ich sei Kriminalsehriftsteller.
    Zuerst ließ ich sie dabei, als sie dann aber unbedingt französischen Sekt trinken wollte, mußte ich ihr diese Illusion rauben. Zuletzt glaubte sie mir überhaupt nichts mehr, dann begann sie, von sich selbst zu erzählen.
    Sie hatte ein freches Mundwerk.
    Sie war schon interessant.
    Sie lachte viel und laut und vollführte insgesamt den Lärm einer ganzen Damenkapelle. Sie vertraute mir an, sie sei früher einmal nicht nur Lasso- sondern auch Messerwerferin bei Ringling gewesen.
    Ich fragte sie so zwischendurch, ob sie die rote Bess kenne, aber davon hatte sie keine Ahnung. Sie trank wie ein mexikanischer Rinderhirte.
    Ich machte eine Andeutung über Koks oder dergleichen. Sie rief einen Kellner, tuschelte mit ihm, und nachdem der Bursche mich von oben bis unten gemustert hattte, schüttelte er den Kopf und meinte, es sei nichts zu machen.
    Bis ungefähr zwei Uhr passierte so gut wie gar nichts und dann… Tja, und dann erschien dein lieber Freund Herreira.
    Als er hereinkam, stupste mich meine neue Freundin an, die mir inzwischen anvertraut hatte, daß sie Esther heiße und sagte nichts weiter als:
    »Der Boß.«
    Der Tonfall und ihr Gesicht verrieten mir, daß sie für diesen Boß alle anderen, nur keine freundschaftlichen Gefühle Gefühle hegte.
    »Was ist das für ein Heini?« fragte ich, obwohl ich die Gaunervisage genau kannte.
    »Ein fieser Kerl, der uns Mädchen ausbeutet, wenn immer er eine Chance dazu hat. Neulich verlangte er, daß wir die Hälfte unserer Trinkgelder abliefern sollen. Er drohte tatsächlich, er werde uns vor dem Weggehen durchsuchen lassen. Die meisten der Girls hätten sich das aus lauter Angst gefallen lassen, aber ich muckte auf. Daraufhin protestierte auch der Rest, und der Kerl gab auf, wenn auch mit wütendem Gesicht. Mich hat er seitdem gefressen, aber er hat Angst. Er weiß, daß ich eines meiner Wurfmesser immer bei mir habe und daß ich mich notfalls damit wehre.«
    Ich fragte sie, wo sie das denn verstecke, und da zog sie es tatsächlich aus einer versteckten Tasche.
    Inzwischen waren mir die Zigaretten ausgegangen, und ich winkte dem Cowgirl, das mit seinem Bauchladen zwischen den Tischen herumspazierte.
    Ich fragte sie, was sie Schönes habe und, nachdem Esther ihr zugeblinzelt hatte, brachte sie tatsächlich ein Kästchen mit Reefers zu Tage. Aber ich verlangte Lucky Strike.
    ***
    »Und das ist alles?« fragte ich, als Phil geendet hatte.
    »Ja. Der Abend verlief, wie du siehst, ziemlich friedlich, und trotzdem glaube ich, daß er nicht ganz erfolglos war. Erstens ist Herreira nicht nur der Geschäftsführer des Gaslight Clubs, sondern auch Boß des Wild West Clubs, was natürlich ebensogut Inhaber wie Geschäftsführer bedeuten kann. Zweitens verkauft die Bande Rauschgift. Ich bin der Überzeugung, daß man mir nur nichts angeboten hat, von den Reefers abgesehen, weil man mich nicht kannte und mir deshalb nicht traute.«
    »Wenn die Burschen mit Rauschgift handeln, so müssen sie es irgendwoher

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